Hallo zusammen,
ich bin normalerweise nicht der Typ für online Foren, aber ich weiß mir einfach nicht mehr zu helfen.. erstmal zu meiner Vorgeschichte (welche sich etwas ziehen kann, also Warnung im voraus):
Im Februar 2013 erlitt meine damals 40 jährige Mutter (ich war 16) nachts einen Schlaganfall. Es kam völlig überraschend, da sie eigentlich immer sehr gesund war und einen niedrigen Blutdruck hatte. Die Ärzte gingen davon aus, dass es an den Zig. lag, die für eine Verkalkung der Gefäße verantwortlich waren. Leider war war meine Mutter sehr starke Kettenraucherin und in den Wochen davor muss sie unter großem Stress gestanden haben, da meine Eltern sich zu der Zeit scheiden lassen wollten. Das schreckliche ist, das mein Vater damals nicht zuhause war, sondern nur ich und meine damals noch sehr kleinen Geschwister (7,911). Es ist so schrecklich für mich, weil ich wahrscheinlich die letzte Person war die sich mit meiner Mama unterhalten hat bevor sie einfach nachts irgendwann umkippte. Im einen Moment sagten wir uns noch Gute Nacht und morgens stürmt mein Vater in mein Zimmer, unzählige Krankenwagen, ein Hubschrauber auf dem Parkplatz nebenan und keiner weiß was los ist. Ich hab einfach so schreckliche Schuldgefühle, weil ich ja zuhause war. Aber ich habe zum einschlafen Musik gehört, weil unser Hund damals ab und zu mal so laut gebellt hat und ich sonst nicht schlafen konnte. Wenn ich bloß keine Kopfhörer drinnen gehabt hätte, dann hätte ich vielleicht irgendwas gehört..
Im Endeffekt lag meine Mutter dann bis 9 Uhr morgens mit dem Schlaganfall im Bett bis ihr endlich geholfen werden konnte. Natürlich können wir froh sein das sie überhaupt noch am Leben ist. Aber die komplette Rechte Körperhälfte ist gelähmt, sie kann nicht mehr lesen, sprechen und nur noch bedingt schreiben.. selbst nach jahrelanger Therapie schafft sie es zwar am Gehwagen zu gehen aber die Sprache kommt bis auf ein paar Worte nicht zurück. Nun habe ich damals den Schock einfach verdrängt, bin sehr viel arbeiten gegangen, habe Abitur gemacht. War also teilweise von 7-12:30 Uhr in der Schule und danach bis 22 Uhr arbeiten. Da bleibt einem nicht viel Zeit um über irgendetwas nachzudenken. Mir ging es auch immer erstmal darum, das meine Geschwister alle therapeutische Hilfe bekommen, die waren alle noch so jung und ich hatte Angst das sie psychisch damit nicht klarkommen würden.
Im Frühjahr2015 dann mein Abitur abgeschlossen und kurze Zeit später die erste Panikattacke bekommen. Ich hab das alles erst nicht so ernst genommen, bis is dann die Symptome mal gegoogelt habe (wahrscheinlich das schlimmste, das man in dem Fall tun kann): Innerliche Unruhe, Schwindel, Herzrasen, Atemnot , Kribbeln in Armen und und und. Das erste was Google einem dann natürlich diagnostiziert ist ein Tumor, Herzinfarkt oder eben einen drohenden Schlaganfall. Und so fixierte ich mich dann so sehr auf die Tatsache, das meine Mutter einen Schlaganfall hatte - ich also natürlich auch extrem gefährdet bin, jeden Moment einen zu erleiden- das ich ab Juli 2015 jeden Tag mindestens eine Panikattacke hatte. Ich konnte mich einfach nicht beruhigen, habe jeden zwicken als möglichen Vorboten gehalten, meine Familie regelrecht terrorisiert..
irgendwann bin ich dann ein paar mal im Krankenhaus und schließlich auch in einer psychiatrischen Klinik gelandet, wo einige Untersuchungen gemacht wurden.
-EKGs
-Langezeit EKG
-unzählige Blut/Blutzucker Untersuchungen
-EEG
-MRT vom Kopf
-Ultraschall vom Herzen
alles ohne Befund. Ich schien kerngesund zu sein. Damals war das alles relativ schnell geklärt und ich war Ende September 2015 wieder zuhause und es ging mir wesentlich besser. So habe ich bis jetzt zum größten Teil angstfrei gelebt, habe es sogar geschafft von allen Tabletten wegzukommen, die damals bei mir angesetzt worden sind. Leider habe ich auch eine Neurose entwickelt, was meinen Blutdruck betrifft. Da mein Vater krankheitsbedingt an hohem Blutdruck leidet, hatten wir ein sehr hochwertiges und von Ärzten abgezeichnetes Blutdruxkmessgerät zuhause, das ich seitdem ich aus der Klinik entlassen worden war, täglich benutzt habe. Ich litt nie an Bluthochdruck, aber schon wenn mein Wert nicht unter 120/80 war, wurde ich sehr unruhig. Habe unzählige Notizbücher in denen sämtliche Blutdruckwerte verzeichnet sind.Jetzt seit ca. einem Monat treten wieder vermehrt diese tierischen Ängste auf, ich könnte einen Schlaganfall/herzinfarkt bekommen. Am Montag wurde eine 24 Stunden Blutdruckmessung beim Hausarzt gemacht und mein Durchschnittwert war 144/90 (ich war aber auch bis halb8 Uhr abends unterwegs und hab mich wriklich nicht geschont) und nachts sackem die Werte wohl nicht genug ab.. er meinte etwas von 130.. aber bin ich jetzt gefährdet einen Schlaganfall zu bekommen oder nicht? Ich habe solche Angst davor, dass ich nachts schon regelmäßig aufwache, ich kann einfach nicht aufhören daran zu denken. Dann kribbelts mich wieder überall, ich bekomme Kopfschmerzen und und und.
In letzter Zeit bilde ich mir auch ein das ich etwas verschwommen sehe, vor allem abends.. man muss dazu aber auch sagen das ich schon seit meiner Kindheit schlechte Augen hatte und sich die Werte seit 2010 kaum verändert haben.. ach ich weiß auch nicht mehr. Dazu kommt das ich selber (Dummerweise) auch rauche seit ich 16 war.. habe allerdings vor ein paar Tagen aufgehört und bin auf eine Nikotinfreie Zig. umgestiegen.. aber jetzt hab ich gelesen das diese auch super schädlich sein sollen.. Aber wenn ich alles komplett weg lasse, dann wird meine Unruhe noch schlimmer. Zu viel wiegen tu ich auch.. und das nicht zu knapp. Aber ich bin jetzt im Fitnesstudio und versuche sehr auf meine Ernährung zu achten..
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll, jetzt gerade verschwimmt meine Sicht auch immer mal wieder, ich habe wirklich Angst...Vielleicht hat hier jemand Erfahrung mit ähnlichen Symptomen oder kann mir einfach nur ein bisschen Mut zu sprechen. Dafür wäre ich schon sehr dankbar.. ich habe nicht wirklich jemanden, mit dem ich darüber offen reden kann ohne das diejenige Person schon total genervt von mir ist...
Liebe Grüße
07.12.2017 20:52 •
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