Angst vor rheumatoider Arthritis

Hallo Nicki175,

ein weiterer Ansprechpartner wäre auch ein Rheumatologe.

Nun zurück: Es ist verständlich, dass du die Medikamente nicht nehmen möchtest, aber ohne werden die Schmerzen nicht besser. Mit der Zeit kann man die Dosis der Medis auch verringern und es gibt ja auch noch physiotechnische Möglichkeiten oder Salben (zusätzlich).

Aber warte erstmal die Untersuchungen ab. Wie ist es denn morgends mit den Fingegelenken? Oder sind die Schmerzen immer da?

Hallo Nicki175,

da ich selbst seit Jahren mit rheumatoider Arthritis lebe, hoffe ich, dich etwas beruhigen zu können:
Bei mir fing es mit geschwollenen Fingern an, durch einen Bluttest ließen sich auch direkt die Rheumafaktoren nachweisen, die bei einer aktuellen Entzündung ein klarer Hinweis sind. Ob es auch ohne Schwellungen Rheuma sein könnte, kann nur ein Arzt beantworten und testen, aber falls es sich bewahrheitet:

Ich selbst wurde schnell auf MTX als Basismedikament eingestellt. Es ist bei mir recht niedrig dosiert und lässt sich als Spritze oder Tablette einnehmen. Ich habe mit mehreren Rheumatikern besprochen und die Präferenzen sind da völlig unterschiedlich. Persönlich komme ich mit Tabletten besser zurecht.

Es gibt sicherlich unterschiedliche Erfahrungen, aber es schränkt mein Leben so gut wie gar nicht ein. Ich habe keine Schmerzen, keine Nebenwirkungen (ich nehme das MTX abends, das ist ein typischer Trick, um eventuelle Nebenwirkungen zu verschlafen) und keine Bewegungseinschränkungen. Es gab keinen neuen Schub seit dem ersten.

Wenn Menschen im Internet von ihren Erfahrungen berichten, liest man natürlich eher von auffälligen Nebenwirkungen, weil ein bei mir ist nix nicht erwähnenswert ist. Die meisten Rheumatiker leben aber ein ganz normales Leben und können mit ihrer Therapie den Alltag genauso bewältigen wie gesunde Menschen.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind zwar sinnvoll, aber die Bluttests kann auch der Hausarzt machen. Man muss also nur alle 6 Monate zum Rheumatolgen, wenn es gut läuft.

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Bedenken nehmen. Nicht jeder muss sofort krasse Biologika nehmen, hohe Dosen ertragen oder ständige Therapiewechsel durchmachen und vor allem rheumatoide Arthritis ist weit verbreitet und daher noch die gängigste Form. Damit kennen sich viele Ärzte aus. Ich war auch froh, dass es sich deshalb direkt so leicht diagnostizieren ließ. Man weißt direkt, woran man ist.

Also, falls es Rheuma ist: Erst einmal abwarten, keine unnötigen Sorgen machen, das muss noch gar nichts bedeuten. Du hast deinen Termin ja schon, mehr kannst du im Moment nicht tun.