Angst vor Psycho-Medikamenten

12.10.2018 16:07 • #21

Zitat von Chillangel:
Und wie sähe es aus von einem TZA auf ein SSRI oder umgekehrt?

TZA und SSRI nimmt man doch auch oft zusammen. Abends TZA und morgens SSRI. Eigentlich müsste man das dann auch im fliegenden Wechsel machen können.

Ja, das Avatar ist ein neues. Das alte kam nicht so gut an.

12.10.2018 16:15 • x 1 #22

Ich habe schon oft die Dosis reduziert, aber ganz ganz langsam, quasi milligrammweise, über Monate hinweg und hatte nie Absetzerscheinungen. Was halt dann aber jedesmal passiert, wenn ich unter eine gewisse Dosis komme, dass ich wieder nicht schlafen kann, weswegen ich die ADs ja nehme. Ansonsten merkte ich nichts.
Gewechselt habe ich schon mehrmals. Mal konnte ich direkt von einem Medi zum anderen wechseln ohne Aus- bzw. Einschleichen. Mal musste ich geichzeitig das alte ausschleichen und das neue einschleichen. Bei welchen es wie war, weiß ich nicht mehr. Ich habe es so gemacht, wie der Arzt das gesagt hat.

Angst vor Psycho-Medikamenten

12.10.2018 16:45 • x 1 #23

Also dann steht in der wiki was falsches oder du hast nicht richtig gelesen. Baclofen ist 4-Amino-3-(4-chlorphenyl)buttersäure also ein GABA Agonist. Benzos gelten ebenfalls als GABA agonisten was nicht ganz zutrifft da sich der Wirkstoff an körpereigenes GABA anheftet und dadurch die wirkung und die wirkdauer verlängert. In vielen verschiedenen Studien wurde die Wirksamkeit von Baclofen gegen Ängste und Depressionen nachgewiesen.
Zudem gibt es den Selben Wirksoff auch rezeptfrei als Nahrungsergänzungmittel mit dem namen Phenibut. Von der wirkung sind Benzos, Baclofen und Phenibut gleich.

12.10.2018 21:35 • #24

Phenibut scheint legal nicht mehr zu beziehen zu sein.

12.10.2018 23:20 • #25

Wundert mich jetzt doch ein wenig. Hab jetzt zwar nur kurz gesucht, wurde aber nicht ganz schlau darüber ob es den nun illegal ist. Hab das neue NPS gesetzt nicht mitbekommen, da ich schon länger nix mit Dro. am hut habe und weiß auch nicht ob das jetzt auch darunter fällt oder nicht. Allerdings verkaufen noch einige deutsche Unternehmen den stoff . Wer intresse haben sollte kann ja selbst schauen wie es den genau aussieht, wäre mir jetzt zu groß der Aufwand. Ist zumindest eine gute Alternative zu Benzos, solange man es nicht missbraucht.

13.10.2018 00:53 • #26

Ich habe gestern Imipramin 100 verschrieben bekommen. Soll zuerst eine Halbe am Abend nehmen,Hat hier jemand Erfahrungen damit? Ich habs bereits genommen, bisher habe ich noch keine Nebenwirkungen oder Wirkungen verspürt.

13.10.2018 06:04 • #27

Zitat von Rastaman:
Ich habe gestern Imipramin 100 verschrieben bekommen. Soll zuerst eine Halbe am Abend nehmen,Hat hier jemand Erfahrungen damit? Ich habs bereits genommen, bisher habe ich noch keine Nebenwirkungen oder Wirkungen verspürt.

Es gibt nichts, womit man hier im Forum noch keine Erfahrung hat:

search.php?keywords=Imipraminterms=allauthor=sc=1sf=allsk=tsd=dsr=postsst=0ch=300

13.10.2018 07:20 • #28

@Rastaman

Imipramin hast du doch bestimmt zum Schlafen bekommen? Die nimmt man gut 2 Stunden vor dem Schlafen ein. Vielleicht war die Dosis zu gering.

13.10.2018 09:13 • #29

@Rastaman

Trimipramin hat wohl eine ähnliche chemische Struktur wie Dein Imipramin, und ich brauche zum Schlafen 150 mg. Davon bin ich dann nachts auch schön müde, wie ein normaler Mensch. Ich nehme es inzwischen 3 Stunden vor der normalens Schlafenszeit; es wirkt bei vielen wirklich erst sehr spät, und sonst kann auch morgens ein Überhang entstehen.Wenn Du das versuchen willst, geh in Schritten vor, nicht sofort bis oben hin aufstocken. Ich habe 150 mg in 25er-Schritten erreicht, und so würde ich es im übrigen auch wieder absetzen.

@KNH

Ich habe gründlicher gesucht, da mich eine echte Alternative zum Benzo schon interessieren würde, aber unter allen Stichworten tauchte es nicht mehr, sondern es kam irgendwas anderes. Und wenn ein Kommentar auftauchte, war er veraltet. Ich denke, das Mittel wurde, ähnlich wie seinerzeit Kava Kava, dem Markt entzogen.

13.10.2018 09:29 • #30

Es hat dann plötzlich doch ganz gut reingehen. So tief konnte ich schon lange nicht mehr schlafen. Von einem Überhang konnte ich aber nichts verspüren. Ich hab nur etwas Mundtrockenheit.

13.10.2018 11:42 • #31

Dann wars die richtige Dosis. Es ist ja keine Schlaftablette und hat nicht dessen unmittelbare Wirkung. Es macht einfach müde. Die Nebenwirkung trockener Mund ist völlig normal.

Also freu Dich, wenn Du wieder schlafen kannst - ich tu's auch.

13.10.2018 12:03 • #32

Ja, ich konnte vor allem ohne Unterbrechung schlafen, das ist schon gut.

13.10.2018 20:13 • x 1 #33

Zitat von Chillangel:
Wenn ich auf den Beipackzettel schaue und ihn durchlese, wird mir schlecht. Von Blutfehlbildungen bis hin ...

Ja, hast du schon mal Nebenwirkungen von Aspirin gelesen? Oder von sonst irgendwelchen freiverkäuflichen Medikamenten? Da ist von plötzlichem Herztod bis spontanen Leber- und Nierenversagen (=sofortiger Tod) auch alles dabei.

Die Skepsis gegenüber Psychomedikamenten kommt vor allem von einer wellenartig auftretenden Panikmache irgendwelcher Spinner. Kann man alle 5-6 Jahre beobachten. Ich weiß noch Anfang des neuen Jahrtausends haben es auch Leute versucht...danach war Ruhe, weil man die Kritiker und ach so schlauen Esoteriker, die sich ja total um ihre Patienten menschlich kümmern, als Lügner und Profitgeier enttarnt hat. Die haben ihre Patienten ausgenommen wie Weihnachtsgänse, ihnen irgendeinen Rotz verkauft samt Bücher, und nebenbei die böse Schulmedizin und Pharmalobby verteufelt. Dabei spielen sie gekonnt mit der Angst von Patienten und haben üble Maschen, um Studien so zu interpretieren wie sie gerade wollen und dabei wichtige Details weglassen.

Vor ein paar Jahren derselbe Fall. Jetzt flacht die Hysterie wieder etwas ab. Wer mal den Vogel abschießen will, begibt sich in das adfd Forum. Auf den ersten Blick ein seriöses Forum, bei genauerem Hinblicken treiben da genau die zwielichten Gestalten ihr Unwesen, die gerne mit erfundenen Horrorgeschichten aufwarten und bei genauerem Hinsehen selber gar keine psychische Krankheit haben.

13.10.2018 20:48 • #34

Dass sich da Geschäftemacher einklicken, ist mehr als logisch. Noch schlimmer ist bei den Krebsmedikamenten. Hier gehts ja oft um Leben oder Tod. Ich erinnere mich da immer an den Dr. Hamer und seiner Neuen Medizin. Zuletzt hat er sogar ein Volkslied als ultimatives Heilmittel angepriesen.
Anderseits sollte man auch bei pharmazeutischen Heilmittel kritisch sein. So manches Mittelchen hat sich im nachhinein als äusserst schädlich herausgestellt.
Am Ende gilt halt immer: Keine Wirkung ohne Nebenwirkung.

14.10.2018 10:40 • #35

Zitat:
Wer mal den Vogel abschießen will, begibt sich in das adfd Forum. Auf den ersten Blick ein seriöses Forum, bei genauerem Hinblicken treiben da genau die zwielichten Gestalten ihr Unwesen, die gerne mit erfundenen Horrorgeschichten aufwarten und bei genauerem Hinsehen selber gar keine psychische Krankheit haben.

So schlimm siehst Du das? Das schockt mich ehrlich gesagt. Warum sollten sie so etwas erfinden?

Aber was man dort liest, ist wirklich furchtbar, alle leiden und viele noch Jahre nach dem Absetzen .... Mir kommt das zumindest einseitig vor, insofern positive Stimmen ausdrücklich nicht zum Konzept passen.

Recht hast Du mit den Nebenwirkungsaufzählungen, selbst bei harmlosen Alltagsmitteln. Bei Benzos steht auch etwas in der Richtung, und da habe ich das nie auf mich bezogen. Insgesamt kann man sich also aussuchen, wohin man den Blick richtet. Es gibt immer das Gute und immer das Schlimme.

14.10.2018 16:53 • #36

Zitat von Chillangel:
So schlimm siehst Du das? Das schockt mich ehrlich gesagt. Warum sollten sie so etwas erfinden?
.

Natürlich gibt es auch wahre Geschichten. Aber die Intensität riecht einfach erstunken und erlogen. Jahrelange Absetzerscheinungen...in der klinischen Praxis habe ich davon nicht in über 13 Jahren Krankheit gehört. Ich selbst hatte teils nicht mal welche.

Warum sie sowas erfinden? Nun, heutzutage regieren Fakeaccounts. Vor allem, wer Panik machen will, nutzt so etwas. Nebenbei gibt es den Hinweis auf Alternativen, die jede Menge kosten.

14.10.2018 19:00 • #37

Zitat:
Nebenbei gibt es den Hinweis auf Alternativen, die jede Menge kosten.

Das mag sein, aber in dem genannten Forum - das ja ein selbsternanntes Absetzforum ist - habe ich auch bei längerem Nachlesen keine Hinweise auf Alternativen gesehen; im Gegenteil: außer ein paar Hausmitteln und etwas Homöopathie wird zu gar nichts geraten. So pauschal kann man das also auch nicht sagen.

25.12.2018 21:04 • x 1 #38

Hallo und frohe Weihnnachten!

Ich führe hier mal mein Thema weiter, obwohl das, worum es geht, nicht ganz dem entspricht, was die Überschrift anzeigt. Ich möchte hier mit der Aufzeichnung beginnen, wenn ich ganz langsam das Trimipramin, das ich jetzt schon ein halbes Jahr in der Dosis von 150 mg lediglich zum Schlafen einnehme, reduziere und ab absetze.

Anfangs hat das Mittel ja gut gewirkt, ich wurde angenehm müde davon, und es fühlte sich an wie natürliche Müdigkeit, ich schlief dann damit auch ein und durch. Allerdings hatte ich von Anfang an recht heftige Nebenwirkungen wie extreme Trockenheit sämtlicher Schleimhäute, zuschwellende Nase, Gedächtnisstörungen - und das Gewicht schlug Purzelbäume, die ich aber mit viel Kontrolle im Zaum halten konnte. Bis diesen Monat, es gibt halt im Dezember mehr Anlässe zu essen, und zack - sind es nun plötzlich schon 3 kg mehr. Horror. Ich habe vor ein paar Jahren 10 kg abgenommen, hatte die ganze Zeit meine Traumgröße und ich will auf keinen Fall dahin zurück, wo ich mal war. Das noch Schlimmere sind aber eigentlich die scheußlichen Gedächtnisprobleme, von denen ich vor der Einnahme nichts wusste und für die ich noch längst nicht alt genug bin.

Außerdem wirkt das Trimipramin auch nicht mehr ohne Beigabe von den Benzos, von denen ich selig war, weggekommen zu sein. Es macht für mich also wenig Sinn, es in der Forum noch weiterzuschlucken, Ich nehme ja fast nur noch die Nachteile wahr.

Also reduziere ich ab genau heute. Einen Ausschleichplan habe ich mir schon überlegt: Für 2-4 Wochen senke ich die Dosis um 12,5 mg. Dann habe ich vor, weitere 12,5 mg wieder über 2-4 Wochen abzusetzen usw., und so möchte ich das Mittel dann in einigen Monaten ganz ausgeschlichen haben. Benzos (wozu ich auch die Z.s zähle) gestatte ich mir zum Schlafen nur noch 2 wöchentlich, damit ich nicht wieder voll davon abhängig werde. In der übrigen Zeit - das ist mir klar - wird mir wieder Schlaflosigkeit ins Haus stehen.

Dem fühle ich mich jetzt aber besser gewappnet, schließlich gehe ich schon über ein Jahr zum Therapeuten.

Ich werde diesen Faden nutzen, um tagebuchartig von meinen Absetz- und sonstigen Erfahrungen zu berichten.

Allen Lesern alles Gute.
Chillangel (CA)

01.01.2019 13:00 • #39

Ich sollte es auch mit einem AD versuchen,Escitolapram oder so,hab mich aber wegen der Nebenwirkungen nicht getraut.Mir geht es so schön beschissen genug da brauch ich das nicht auch noch.Und ich weiß genau das ich mich dann da so reinsteigere das ich dann alle Nebenwirkungen die auf dem Zettel stehen bekommen werde.Da ich eh ein Schisser bin wegen Medikamenten.Das auch noch

14.10.2019 11:49 • #40

Wie berechtigt ist die Angst vor Psycho Medikamenten?

Hallo.

Mir fällt auf, dass vor sämtlichen Psychomedikamenten im Netz fast nur noch gewarnt und das ganze Thema regelrecht katastophisiert wird.

Es gibt ein Forum, das nur die Absetzerscheinungen aufgreift, und so wichtig das im Fall des Falles als Anlaufstelle sein mag, so einseitig wird die Sache dort auch gesehen: Geradezu jedes Unwohlsein wird auf das jeweilige Medikament bzw. dessen Absetzen oder Ausschleichen zurückgeführt. Die verschreibenden Ärzte stehen dumm da und werden harsch kritisiert.

Ich möchte nicht falsch verstanden werden, ich finde eine vorsichtige, kritische Haltung gut, und auch, dass man sich klarmacht, was man da eigentlich einnimmt; dass vor allem Benzos eine Gewöhnung mit sich bringen und somit auch eine Suchtgefahr darstellen, solll und muss zu bedenken gegeben werden.

Aber es ist schon so weit gekommen, dass man niemandem im Umfeld mehr sagen kann bzw. darf, dass man so etwas einnimmt, bspw. ein Z-Schlafmittel, weil dann sofort geradezu mit Entsetzen reagiert wird. Würde ich NIE nehmen! Wie kannst Du nur?! und in diesem Stil weiter .

Klar ist es besser, ohne zurechtzukommen, wer würde das nicht so sehen? Aber es kann auch ein Segen sein, dass es so ein Medikament gibt. Ich gaube, ich wäre durch monatelang ständig schlaflose Nächte sonst schon krank.

Ich habe selbst eine Benzoabhängigkeit entwickelt, schlimm genug, und das sehe ich auch sehr deutlich, mehr als alle Jubeljahre als Notfallmedikament ist da nicht mehr drin (die Z. schließe ich da jetzt nicht ein, weil sie für mich eine andere Rolle spielen). Aber rundweg alle Psychomedikamente abzulehnen, weil es ein schwieriges Gebiet ist, erscheint mir auch nicht richtig. Oder den Ärzten vorzuwerfen, sie handelten verantwortungslos mit jeglicher Verschreibung dieser Medi-Gruppen, aus meiner Sicht fragwürdig. Aufklärung tut sicher not, keine Frage. Aber nicht Verurteilung in Bausch und Bogen. Es gibt eine Menge Menschen, denen damit geholfen wurde bzw. wird.

Die Pharma-Industrie bekommt mit Kritik auch reichlich ihr Fett weg. Wobei: In jedem Geschäft stehen reichlich Psycho-Mittel - gemeint ist der Alk. - und alle Erwachsenen müssen verantwortungsvoll damit umzugehen lernen. Auch wenn der Vergleich hinken mag, hier wird nicht erwartet, dass auf Verdienst zugungsten der Eliminierung von Alk. von vornherein verzichtet wird. Ich denke also im Vergleich nicht, dass Pharmavertreter eine Art Gangster sind.

Wie ist das bei Euch: Schämt Ihr Euch, dass ihr etwas für die Psyche einnehmt?

Grüße von Angel

Angst vor Psycho-Medikamenten

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