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Guten Abend zusammen,

ich habe mit 26 Angst vor einem plötzlichen Herztod. Ich habe alle Herz Untersuchungen durchgeführt, welche man durchführen kann und das über 4 Monate hinweg. Es ist alles in bester Form, nicht mal Extrasystolen habe ich. Weiterhin habe ich auch glücklicherweise keine Herztode in der Familie gehabt, was einen Gendefekt auch fast ausschließen würde. Trotzdem fühle ich mich aktuell so, dass ich Angst habe einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen, was meine Lebensqualität enorm einschränkt. Meine Ärzte sagen bloß: wenn es passiert hat man enorm pech aber es ist extremst unwahrscheinlich.

Hat hier jemand eventuell beruhigendere Worte bzw. kann mir Tipps geben wie ihr damit umgeht.

Bin wirklich über jeden Tipp dankbar

05.04.2024 23:23 • 06.04.2024 #1


13 Antworten ↓


Hallo
du bist komplett durchgecheckt worden und alles ist in bester Ordnung.
Es ist NUR deine Angst im Kopf, das musst du dir ständig wiederholen. Das einzige was mir persönlich geholfen hat (klingt hart) ist sich selbst bewusst zu machen das man im Fall der Fälle es sowieso nicht ändern kann- bei allem was wir machen gibts gewisse Risiken und Garantien hast du nie zu 100%…

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Angst vor plötzlichem Herztod

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@arsaa vielen Dank, da hast Du auch wieder recht! Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend und ein schönes Wochenende!

Ich bin gerne für weitere Meinungen offen, wie ihr damit umgeht! Lieben Dank für Eure Zeit

Guten Abend Igorloco,

Tatsächlich haben deine Ärzte recht, so ein plötzlicher Herztod mit Mitte 20 ist sehr sehr unwahrscheinlich.
Jedoch verursacht in einem die Tatsache, dass es doch aber in seltenen Fällen möglich ist jede Menge Panik.

Versuch dich nicht auf diese Eventualität zu versteifen sondern genieße dein Leben, du bist noch jung und dir steht die Welt noch offen.

Zitat von Sugar97:
Guten Abend Igorloco, Tatsächlich haben deine Ärzte recht, so ein plötzlicher Herztod mit Mitte 20 ist sehr sehr unwahrscheinlich. Jedoch ...

Hi Sugar,

vielen, lieben Dank für deine Zeit. Du hast so Recht und ich wünschte so sehr, ich könnte das. Diese Angststörung die ich seit 4 Monaten habe lässt mich nicht mehr normal leben leider.. ich schlafe wieder bei meinen Eltern, weil ich Angst habe tot umzufallen. Es ist echt schlimm, was die Psyche von heute auf morgen auslösen kann und dann noch die ständige Benommenheit. Gesprächstherapien haben bisher leider auch nichts mehr gebracht. Ich frage mich, ob man da überhaupt wieder rauskommen kann und normal leben kann oder mein Leben mit 26 jetzt beendet ist aber das ist ein anderes Thema.

Vielen Dank für deine Zeit und ebenfalls noch einen schönen Abend und ein schönes und erholsames Wochenende!

@Igorloco
Hast du dir schonmal Gedanken über eine Therapie gemacht gegen die angststörung ?

Es wäre wichtig für dich zu lernen Vertrauen in den unauffälligen Befund vom Arzt sowie in deinen Körper aufzubauen.
Natürlich ist Gesundheit ein wichtiger Faktor, den man auf jeden Fall ernst nehmen sollte.
Allerdings sollte man sich nicht damit bekloppt machen auf Dauer und versuchen der Ursache auf dem Grund zu gehen, warum man so eine enorme Angst vor vermeintlichen Erkrankungen inklusive Todesurteil verspürt.

Zitat von Sugar97:
@Igorloco Hast du dir schonmal Gedanken über eine Therapie gemacht gegen die angststörung ? Es wäre wichtig für dich zu lernen Vertrauen in den ...

Ich habe eine Gesprächstherapie angenfangen, welche mir nicht geholfen hat leider. Einerseits sind es extrem lange Wartezeiten und andererseits muss man einen guten Therapeuten finden. Parallel dazu warte ich zur Aufnahme in eine Tagesklinik und eine stationäre Behandlung. Leider gebe ich in der Zwischenzeit immer wieder Geld aus und habe bereits über 9.000 Euro für Diagnostik ausgegeben, da ich immer denke: jetzt muss aber was am Herzen sein oder jetzt muss was am Kopf sein und es muss schnell gehen, deswegen mache ich die Termine bei Privatärzten. Natürlich alles ohne Befund und die Ärzte halten mich mittlerweile für verrückt. Ich weiß nicht mehr ob ich jemals wieder normal leben kann, weil das kein Leben ist.

Vielleicht wäre eine stationäre Therapie oder Reha für dich in dem Fall hilfreicher.

Deine Situation scheint sehr akut zu sein, wenn du dein Leben schon als kein Leben definierst.
Dass du darüberhinaus so viel Geld bereits für die Untersuchungen hingeblättert hast, empfinde ich ebenso sehr bezeichnend.

Zitat von Sugar97:
Vielleicht wäre eine stationäre Therapie oder Reha für dich in dem Fall hilfreicher. Deine Situation scheint sehr akut zu sein, wenn du dein Leben ...

Ich will ja normal leben, deswegen mache ich die Untersuchungen, weil ich Angst habe aber das Leben fühlt sich nicht mehr an wie damals, auch die ständige Benommenheit. Ich möchte jetzt dich auch nicht weiter belasten.. ich gebe mein Bestes, um bald in Therapie zu kommem und hoffe, sie wird mir helfen...

Ich glaube die Angst vor dem plötzlichen Herztod ist so eine Sache was man gar nicht therapieren kann.
Ich kann mich noch gut erinnern wie alle Versuche bei mir nicht gefruchtet haben.
Am Ende habe ich mir dann einen Defibrillator für Zuhause gekauft und meine Verwandten einen Crash-Kurs in Sachen Benutzung gegeben
Am Ende bin ich dann auch nirgends mehr hingefahren wo nicht umgehend medizinische Hilfe verfügbar war bzw ein Krankenhaus in unmittelbarer Nähe.
Das kann Ausmaße annehmen die nicht mehr schön sind.
Ein Therapeut hätte mir sonst etwas erzählen können ich war dafür nicht zugänglich.
Das ist eine Angst die sich aber mit der Zeit auflöst...es dauert halt.
Auch ich hab viel Geld in Untersuchungen investiert,aber schnell gemerkt das bringt mich nicht weiter.

Irgendwann wird sie durch andere Ängste abgelöst,man versteht das es keine 100% Sicherheit gibt oder es treten wie bei mir die Depressionen an ihre Stelle die wirklich jede Angst killen...
Je jünger man ist desto besser die Prognose.
Ich war damals Anfang 30 und nach 2 bis 3 Jahren war der Spuk endgültig vorbei.
Hilfreich sind auf jeden Fall angstlösende Antidepressiva.
Bis heute weiß ich noch nicht so Recht was der Auslöser war.
Vielleicht war es der schwere und tödliche Herzinfarkt von meinem Opa 10 Jahre davor oder die Angst vor meiner schwerkranken Mutter gehen zu müssen.
Wie auch immer jetzt lese ich zwar hin und wieder etwas in der Presse darüber,aber Panik oder Ängste löst es nicht mehr aus.
Man muss einfach Geduld haben.
Heute denke ich mir eigentlich ist es der schönste Tod den man haben kann und im besten Fall passiert es noch im Schlaf und man bekommt gar nichts mit.
Mit 20 denkt man an so etwas natürlich nicht,aber je älter man wird und desto mehr Schicksale einen treffen desto mehr ändert sich die eigene Sichtweise.Ängste um das eigene Leben treten mehr und mehr in den Hintergrund.
Es ist ein Lernprozess so wie vieles im Leben.

Zitat von Faultier:
Ich glaube die Angst vor dem plötzlichen Herztod ist so eine Sache was man gar nicht therapieren kann. Ich kann mich noch gut erinnern wie alle ...

Wow, vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort! Ich sehe, Du bist 49 und lebst noch! ... Gott sei Dank! Wie geht es Dir heute wenn ich fragen darf? Kann man jemals wieder normal leben wie vor der Angststörung?

Ja noch lebe ich
Klar kann man wieder normal leben.Man verliert im besten Fall nur Monate und im schlimmsten ein paar Jahre mit diesem Mist,aber es geht vorbei.
Hilfreich ist auf jeden Fall wenn man gar nicht die Zeit hat sich seinen Ängsten ausgiebig zu widmen.
Beruf,Freundin, Hobbys Hauptsache Ablenkung.
Ich hatte damals sehr viel Zeit und das ist gar nicht gut weil man nur auf dumme Ideen kommt!
Jetzt habe ich wieder zuviel Zeit und komme schon wieder auf die dümmsten Ideen.
Ich renne nachts weil ich aufgrund der Depressionen nicht schlafen kann durch die Stadt und genieße die Ruhe und gute Luft Früher hätte ich wahrscheinlich im Internet nach Krankheiten gesucht....


Man muss nur aufpassen das nicht irgendwann Depressionen die Angststörung verdrängen... so wie bei mir.
Es gibt Menschen bei denen löst dieser ständige psychische Stress eben diese aus und dann hat man statt den einen,den anderen Salat
Das ist eher selten,aber je sensibler man ist desto wahrscheinlicher wird es.
Also wenn du merkst das du dich aufgrund der Angst immer mehr zurückziehst musst du unbedingt zum Facharzt.
Es auszusitzen ist dann keine gute Idee.

Zitat von Faultier:
Ja noch lebe ich Klar kann man wieder normal leben.Man verliert im besten Fall nur Monate und im schlimmsten ein paar Jahre mit diesem ...

Vielen Dank, ich weiß deine Zeit und Antwort sehr zu schätzen und wünsche Dir vom Herzen nur das Beste!

Danke dir.Wie gesagt das mit der Angst habe ich hinter mir und du schaffst das ganz sicher auch.
Sieh es als eine Art *Härtetest oder Bewährungsprobe*
Vermeide so gut es geht Stress denn das macht alles nur komplizierter.
Nimm dir ein paar Stunden Zeit für dich und mach das was dir Spass macht.
Für den einen ist es ein Spaziergang,für den anderen Sport oder ein Kinobesuch.
Ich mache wieder Dinge die ich vor 10 Jahren nie getan hätte.
Zuerst dachte ich allein wirst du keine Nacht überstehen und jetzt ist die Nacht mein bester Freund.
Sich einzusperren und aus Angst nichts mehr zu machen ist nicht die Lösung.

A


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Dr. Matthias Nagel
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