Soweit ich das überblicke, habt ihr primär Panikattacken und diverse Phobien.
Ich glaube nicht, dass man Krankheitsängste auf die gleiche Weise bekämpfen kann
wie Panikattacken oder Phobien. Bei Panikattacken oder besonders bei Phobien
würde ich auch sagen, stell dich deiner Angst, schau die Spinne an oder besser noch,
lass sie über deinen Handrücken krabbeln? Angst vor Höhe? Besteige nach und nach
diverse Fernsehtürme oder Wolkenkratzer. Angst vor Menschenmengen? Dann
peu à peu rausgehen, immer etwas länger, weiter und unter mehr Menschen.
Gegen Dinge, die von außen kommen und vor denen man Angst hat, hilft Konfrontation
durchaus. Wenn man genug hat, kann man ja wieder Distanz mit reinbringen. Wie
bitte soll das aber bei Krankheitsängsten funktionieren? Die kann man sich nicht so
schön dosieren.
Ich z.B. lege mir problemlos eine Riesenschlange um den Hals oder lass mir
eine Vogelspinne auf die Hand setzen. Davon gibt es sogar Fotos, ich fand
das unheimlich interessant. Die Schlange, was für ein Kraftpaket aus reinem
Muskel da auf meinen Schultern lastete, die Vogelspinne, ein Männchen, wie
federleicht es war, man spürte es nur wegen der Behaarung, die kitzelte.
Aber wenn es um Krankheiten geht - Krankheiten finden ja im Körper statt. Wie
soll man sich damit konfrontieren? Bauch aufschneiden, selbst reingucken? Und
die Idee mit der Krebsstation ist unmöglich, das schürt die Angst noch, denn
nur, weil jemand mit Krebs im Endstadium anders aussieht als man selbst, heißt
das noch lange nicht, dass man selbst gesund ist.
Also, so sehr ich mich für euch freue, dass ihr eure Ängste in den Griff bekommen
habt, so sehr erwarte ich auch, dass ihr euch die Unterschiede zwischen den
verschiedenen Angsterkrankungen anerkennt. Ich wäre froh, nur Angst vor
irgendeinem Viech zu haben, denn DAS würde ich sehr schnell in den Griff bekommen.
Aber deswegen gehe ich nicht in einen Thread für Spinnenphobiker und profiliere
mich dort.
02.10.2014 10:59 •
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