Hallo, ich bin neu hier. Meine Leidensgeschichte zieht sich schon seit September 2005, also bereits über 12 Jahre! Davor machte ich mir nie was aus Gedanken über Krankheiten, Arztbesuche und so was. Ich bin 35, männlich, 1.80 groß, 90 kg.
Es wird etwas länger, aber es ist wichtig, dass ich hier alles aufschreibe, was seit 2005 passiert ist.
2005
Zum ersten Mal Panikattacken, Ängste vor Krankheiten, Atemnöte, Schwindel, Schmerzen in verschiedenen Körperbereichen. Das ging bis Frühjahr (ca. April) 2006, dann besserte sich die Situation wieder. Trotzdem ständig Angst vor Herzproblemen. Ab Herbst 2006 dann wieder Panikattacken. Beruflich nicht stabil, immer wechselnde Stellen (1-Euro Jobs).
2007
Viel privater Stress wegen damaliger Freundin, Auszug aus Wohnung der Eltern. Neuer Job in Aalen, aber kam dort nicht mit den Kollegen klar Kündigung der Stelle (Zeitarbeit). Anschließend Ende der Beziehung, Rückkehr der körperlichen Symptome und Ängste.
2008 bis 2011
Immer mal wieder ruhigere Phasen, aber auch Phasen der Angst mit starker Hypochondrie.
Ab 2009 in psychiatrischer Behandlung mit diversen Medikamentengaben. Von Februar 2010 bis
Februar 2012 in psychologischer Therapie (Verhaltenspsychologin). Hatte anfangs das Gefühl, das es was bringen würde, aber mit der Zeit kamen die alten Probleme wieder zurück. Wusste oft nicht,
über was ich in den Sitzungen sprechen sollte.
Von Februar bis März 2011 in der Tagesklinik des PPRZ. Verschiedene Therapien (Ergotherapie, Progressive Muskelentspannung, Gesprächstherapien etc.). Hatte das Gefühl, es würde mir was bringen, aber nach 6 Wochen wurde ich entlassen und ein Kontakt zur Rentenversicherung wurde seitens einer Mitarbeiterin des PPRZ hergestellt.
Ziel: Eine Ausbildung zu machen.
Antrag für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben gestellt, zusammen mit dem PPRZ. Nach einigen Monaten wurde dieser Antrag genehmigt. Nach einem Erstgespräch bei der DRV wurde mir gesagt, ich würde keine Ausbildung finanziert bekommen, man könne mir nur eine Bewerbungsmaßnahme anbieten. Diese wurde ab Februar 2012 begonnen, aber nach 4 Wochen wieder abgebrochen, da ich aufgrund meiner Ängste länger krankgeschrieben wurde. Nach einer Erholungsphase, die bis Ende 2012 andauerte, nahm ich die Maßnahme erneut auf. Diese lief nun von Dezember 2012 bis Anfang Juni 2013.
In dieser Zeit wurde seitens der Maßnahme ein erneuter Kontakt zur DRV hergestellt. Eine Finanzierung einer Ausbildung wurde nach einem Eignungstest gestattet. Ich fand einen Betrieb (Gartenbau), der mich ausbilden konnte und nahm ab September 2013 die Ausbildung auf.
Schon im Oktober 2013 wurde ich wieder längere Zeit krankgeschrieben, da ich wieder mit Ängsten zu tun hatte (Angst vor den Hürden in der Ausbildung, Angst vor der Berufsschule).
Ich war von Oktober 2013 bis Februar 2014 im Krankenstand, dann begann eine kurze Wiedereingliederungsphase. Im Allgemeinen hatte ich dann bis zur Prüfung selten Probleme, auch wenn nicht alles immer einfach für mich war.
Angang 2016 verließen einige für mich wichtige Personen den betrieb und ich kam ins Schlittern. Ich fühlte mich allein gelassen, denn es fehlte ein wichtiger Rückhalt für mich. Sogar die Chefin war neu. Man kannte meine Hintergrundgeschichte nicht mehr und dachte, für mich sei alles locker zu bewältigen.
Obwohl ich in der Berufsschule sehr gut war, schaffte ich es, in der schriftlichen Abschlussprüfung von einer 2.0 auf eine 2.6 zu fallen. Das war bereits für mich ein herber Schlag.
Im Juli 2016 dann die praktische Abschlussprüfung. Es war ein sehr heißer Tag und ich hatte wochen- und monatelang zuvor schon riesengroße Angst davor.
Ich bemühte mich sehr, doch brachten mich die Prüfer immer wieder mit ihren Zwischenfragen durcheinander. Als einer der Prüfer fragte, ob mir das Plattenlegen nicht richtig beigebracht worden wäre, bekam ich es innerlich mit der Panik zu tun. Ich wurde dazu unter Zeitdruck gesetzt (wie die anderen Prüflinge auch) und verlor komplett die Übersicht. Ich bekam nicht alle geforderten Gewerke vollständig zusammen, daher musste ich immer einen Teil auslassen, um möglichst alle zumindest mal begonnen zu haben. Nach dem Ende hatte ich ein Gefühl, es vielleicht doch geschafft zu haben. Gleichzeitig aber auch große Zweifel darüber.
Nach längerer Zeit kamen die Prüfer zurück und ließen mich und einen anderen Kollegen zu sich rufen. Da wusste ich, dass ich es nicht geschafft hatte. Wir waren 8 Prüflinge, davon fielen zwei durch. Ich und ein Klassenkamerad, der gleichzeitig der schlechteste Schüler in der Klasse war.
Das war für mich eine sehr große Enttäuschung. Ich konnte es nicht fassen und glauben, gleichzeitig sagte ich immer wieder zu mir war doch klar, dass ich es nicht schaffen würde.
Ich zog mich anschließend stark zurück, wollte mit niemanden etwas zu tun haben. Mein Betrieb versuchte mich zu kontaktieren, aber ich blockte alle Versuche ab. Auch nach einem Gespräch mit einem Ausbildungsverantwortlichen wollte ich es nicht noch mal versuchen. Zu große war meine Angst und Enttäuschung über mich selbst. Ab November 2016 bekam ich dann große Probleme mit meiner Gesundheit. Mir war ständig übel, hatte oft Brechreiz und Schmerzen im Oberbauch.
Ich erbrach zwar nie, hatte aber starke Panik davor und vor schweren Krankheiten.
Ich kam mir von den Ärzten nicht ernst genommen vor, wollte am liebsten in ein Krankenhaus.
Ich machte einen Termin zur Magenspiegelung aus.
Die fand im Februar 2017 statt und es wurde nichts gefunden, außer einer Refluxösophagitis (war bereits bekannt) und einer leichten chronischen, inaktiven Gastritis. Ich solle bei Bedarf Magensäurehemmer nehmen.
Beruflich ging nichts voran, ich war immer noch geschockt und traumatisiert von dem Ereignis der Prüfung. Ich blieb zurückgezogen. Mitte 2017 hatte ich zwei Monate lang eine Beziehung mit einer sehr stressigen Frau mit Kindern, die mich finanziell und psychisch forderte. Es gab oft Streit und sie machte Druck bei diversen Dingen. Ich beendete die Beziehung von einen auf den anderen Tag. Mir tat es irgendwie leid, obwohl ich wusste, dass mir die Frau nicht guttat.
Dann hatte ich noch Sorgen wegen einem Autoverkauf, weil ich zunächst dachte, es würde jemand noch auf mein angemeldetes Auto fahren. Am Ende stellte sich alles als unbegründet heraus.
Dann hatte ich noch großen Stress mit dem einzigen Freund, den ich habe und der mir schon oft geholfen hatte. Er hätte fast mit mir gebrochen, weil ich ihn zu sehr mit meinen Sorgen und Geldproblemen belastete. Das machte mir zusätzlich zu schaffen. Als alles geklärt war, ging es mir kurzzeitig gut, bis dann Mitte November, eines morgens nach dem Aufstehen, Kopfschmerzen auftauchten (nach dem Aufstehen), dazu Nackenbeschwerden und das Gefühl, als wenn der Kopf zu schwer für meinen Hals sei. Seitdem plagen mich ständig Kopfschmerzen (meist am Hinterkopf und seitlich hinter den Ohren), die mal mehr, mal weniger vorhanden sind, aber irgendwie immer ein seltsames Gefühl ist vorhanden. Dazu Schmerzen im linken Ohr (Stechen, Druck, Ziehen). HNO-Ärztin stellte nichts fest, außer dass ich nachts mit den Zähnen knirsche und mein Nacken sehr verspannt sei.
Seitdem habe ich es wieder mit der Panik und Hypochondrie zu tun. Besuch bei anderem HNO-Arzt ergab, dass mein Ohr verstopft sei. Er reinigte es schließlich. Seitdem trotzdem jeden Tag Gefühl, nicht richtig da zu sein, Angstattacken, Gefühl schlecht Luft zu bekommen, Muskelzuckungen am ganzen Körper. Oft ein Druckgefühl im Kopf, als wenn Watte drin sei. Gefühl, wie Gänsehaut auf dem Kopf. Muskelzuckungen am ganzen Körper (Beine, Arme, Bauch, Rücken, Lippe, Schläfen, Po, Füße). Wenn ich beim Arzt war, ging es immer ein paar Stunden, bis dann spätestens am nächsten Morgen wieder alle Symptome da waren. Vom neuen HNO-Arzt und Zahnarzt wurde mir gesagt, dass ich nachts knirsche und meine Muskulatur deswegen sehr angespannt sei und ich deswegen die Probleme hätte. Aber der einseitige Druck im Ohr ist immer noch da, obwohl zweimal reingeschaut wurde. Der Schmerz im Ohr ist zwar weg, aber dieses Druckgefühl macht mich wahnsinnig. Ich habe an nichts mehr Spaß und Freude! Wegen dem sch*** Google natürlich wieder alle möglichen Symptome eingegeben und schreckliche Ergebnisse bekommen. Multiple Sklerose, Tumore, ALS (wegen ALS hatte ich bereits Ende 2005 bis Anfang 2006 heftigste Panik, hatte damals auch Muskelzucken, aber hauptsächlich im linken Bein).
Bisherige Untersuchungen:
2005: Magen- und Darmspiegelung (aufgrund von Schmerzen im rechten Unterbauch Verdacht auf Morbus Crohn. Wurde letztendlich nicht bestätigt)
2006: EEG, ENG (Neurologe)
2007: Sonographie Bauch
2008: Sonographie Bauch
seit 2009: In unregelmäßigen Abständen Besuch beim Psychiater, aber nur medikamentöse Therapie, keine Gespräche (habe zudem Angst vor der Wirkung der Medikamente. Letztens bekam ich eine Panikattacke, als mir schummrig wurde von einer Pille)
2009: Magenspiegelung
2010: Hämorrhoidenbehandlung
2010 bis 2012: Psychologische Psychotherapie (hat leider wenig bewirkt, meine Ängste verschwanden dadurch nicht)
2011: Magenspiegelung, 6 Wochen Tagesklinik für Psychosomatik (half leider ebenso wenig. Die Zeit dort war, meines Erachtens, viel zu kurz)
2012: Hämorrhoidenbehandlung
2016: Magenspiegelung
Sonstiges: Im September 2007 wurden zum ersten Mal erhöhte Leberwerte festgestellt. Seitdem sind sie dauerhaft erhöht. Eine Ursache wurde bis heute nicht gefunden, trotz Untersuchung beim Gastroenterologen. Hausärztin vermutete einen Zusammenhang mit einer früheren EBV-Erkrankung. Ansonsten: 2005 wurde ich von zwei Zecken gebissen, die ich erst verspätet fand. Eine Wanderröte war allerdings nicht vorhanden.
Mich macht das alles fix und fertig, langsam kann ich nicht mehr!
29.12.2017 20:11 •
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