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Hallo zusammen,

ich habe nach längerer Suche nun endlich wieder eine Freundin gefunden und es sehr zwischen uns gefunkt.

Unglücklicherweise kommt sie aus Lehrberg in Bayern und ich wohne in der Nähe von Duisburg in NRW.

Bisher haben wir es so geregelt, dass sie 3 mal zu mir mit dem Zug gekommen ist und ich sie dann abgeholt habe.

Natürlich ist mir klar, dass ich auch mal zu ihr komme. Dieses Wochenende soll es soweit sein.

Ich habe mir erstmal überlegt mit dem Auto zu fahren, da bin ich unabhängiger und brauche keine Angst vor ausgefallenen Zügen der DB zu haben. Die Fahrt dahin dauert ungefähr 5 Stunden.

Nun zu meinem Problem, ich leider seit meinem 13. Lebensjahr an Migräne mit visueller Aura. Das Ganze läuft immer nach dem selben Muster ab. Ich kriege plötzlich Sehstörungen, also ein Flimmerskotom, welches etwa eine Stunde anhält. Danach habe ich 30 Minuten Ruhe, aber dann fängt es an über bzw. in meinem linken oder rechten Auge so zu schmerzen, dass ich mich hinlegen muss. Weiterhin ist mir immer Speiübel, aber ich muss mich nie übergeben.

Ich habe Migräne sehr unregelmäßig und habe keine Ahnung welche Trigger ich habe.

Meine Medikation war Sumatriptan bzw. Ibuprofen, allerdings hat das nie wirklich was gebracht, da ich davon nach 4-5 Stunden wieder eine Attacke hatte bzw. die Kopfschmerzen wiederkamen.

Nun nehme ich Metamizol 1000mg, da ich jeden Tag Venlafaxin 75mg gegen meine Angststörung nehme und mein Arzt sagte, dass Ibu und Ar. Wechselwirkungen damit verursachen würden. Ich darf auch kein Vomex gegen Übelkeit nehmen sagt der Arzt, das verträgt sich wohl auch nicht mit Venlafaxin.

Metamizol hilft zwar, aber erst nach ca. 1 1/2 - 2 Stunden und auch nur moderat.

Ich habe das Gefühl meiner Migräne unterlegen zu sein, sie ist ständig in meinem Hinterkopf. Ich habe so Angst vor diesen Schmerzen, da kein Schmerzmedikament richtig wirkt bei mir.

Wenn ich zu meiner Freundin am Wochenende fahre, habe ich Sorge, dass ich während der Fahrt oder bei ihrer Familie eine Migräneattacke bekomme und nichts machen kann. Medikamente packe ich zwar ein, aber ich kann ja nicht einfach 5 Stunden wieder nach Hause fahren dann.

Aber ich möchte unbedingt zu ihr. Sie ist mein Sonnenschein und seitdem ich sie kenne, sehe ich alles etwas positiver. Wir haben auch vor Ende nächsten Jahrs zusammenzuziehen, das Ganze wäre also nur übergangsweise mit dem Pendeln.

Habt ihr vielleicht ein paar Tipps gegen meine Angst vor der Migräne bzw. haben die Migräniker unter euch Erfahrungen mit Antidepressiva und gleichzeitigen Einnahmen von manchen Schmerzmedikamenten?

Weiterhin wäre es klasse, wenn ihr Tipps für mich hättet, wie ich die längere Autofahrt alleine besser überbrücken kann.



Vielen Dank im Voraus.

Liebe Grüße

Genosse15

13.11.2024 13:33 • 14.11.2024 #1


10 Antworten ↓


ICh würde das offen ansprechen, falls sie es noch nicht weiss mit der Migräne.

Niemand hat gern eine Attacke und oft kommen sie zu den ungünstigsten Zeitpunkten.

Auch kommen sie häufig, wenn man unter Stress steht oder gestanden hat. Es wäre daher sinnvoll, möglichst entspannt zu starten und sich auch nicht mit der Sorge vor der Attacke verrückt zu machen.

Wenn ihr zusammenwohnt, wirst du früher oder später auch eine haben, also muß sie so oder so damit klarkommen.

Wenn du dort eine hast, ist es blöd, aber die Welt geht davon nicht unter. Du legst dich hin, nimmst ggf. deine Medikamente und wartest auf Besserung.

Wenn es während der Autofahrt passiert, fährst du auf die rechte Spur, hinter einem LKW her bis zum nächsten Rastplatz, da hältst du an, Sitz zurück und Augen zu. Was anderes geht nunmal nicht.

PS: Als ich noch recht frisch mit meienr Frau zusammen war, hab ich sie in Lübeck besucht, mit dem Zug. Kaum war ich da, vielleicht ne halbe Stunde, wurde ihr übel und sie rannte aufs Klo. Das war der Auftakt zu einem Novo-Virus-Wochenende, was bis Sonntag Nachmiuttag andauern sollte.
Das Wochenende war also geprägt durch furchtbare Magenkrämpfe bei ihr und ständiges hektisches aufs Klo rennen.

Ich hatte dann wahnsinnige Angst, dass ich mich angesteckt habe und es auch so schnell losgeht, wie bei ihr, während ich im Zug auf der Heimfahrt bin. Natürlich hatte ich vorher den Zug inspiziert und festgestellt, dass die Bordtoilette abgeschlossen war....
Aber, nix passiert, ich habe mich trotz engem Kontakt nicht angesteckt.

A


Angst vor Migräne während Besuch bei meiner Freundin

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Ist es sinnvoll so eine Fernbeziehung zu führen, wenn du um deine unberechenbare Krankheit weißt? Bis Ende nächsten Jahres ist noch eine sehr lange Zeit, wenn die Beziehung über dieses Hemmnis noch oft geprüft wird in den Anfängen. Was ist wenn die Geigen in der Beziehung immer weniger werden, wenn ihr zusammenlebt und einer von euch eine eigene Wohnung möchte und keine finden kann, dort wo ihr seid oder in der Heimat. Das sind alles Überlegungen, die langfristig einen großen Einfluß auf eure Beziehung hat und ob sie überhaupt Bestand haben können wird. Manchmal ist es nicht verkehrt, wenn man nicht nur an das Jetzt denkt. Ich habe selbst regelmäßig Migräne und kann mir nicht vorstellen, daß das jedesmal bis zu einer Woche irgendjemand auf Dauer tolerieren kann, ganz zu Schweigen wenn eine Beziehung davon mit geprägt sein sollte, kein geistig gesunder Mensch macht das langfstig mit und ehrlich gesagt, bin ich froh, wenn ich allein bin, wenn es mir so dermaßen schlecht geht und ich nie weiß, wann ich mich das nächste Mal übergeben muß. Ich gestehe mir ein, daß ich zu krank bin für eine gesunde und beständige Beziehung! Manchmal tut es weh ehrlich zu sich selbt zu sein, ist im Endeffekt aber das Beste für alle Beteiligten.

Also das finde ich jetzt aus der Sicht des TE deutlich übertrieben.

Er hat diese Anfälle sehr unregelmäßig. Gut, kann heißen einmal im Jahr, kann auch heißen 20 Mal im Jahr, wissen wir nicht.

Die dauern aber keine Woche, sondern ein paar Stunden, wenn ich das richtig gelesen habe.

Dass man deswegen keine Beziehung führen kann, sehe ich nicht. Es haben viele Leute Migräne und führen trotzdem beziehungen. Es gibt viele Frauen, die sind einmal im Monat ziemlich ausser Gefecht gesetzt. Gut, da kann man den Zeitpunkt recht genau vorhersagen und es ist nicht überraschend.

Ich würde die Beziehung weiter führen, aber mit offenen Karten spielen. Alles andere ist unfair.

@Genosse15

Hallo, ich habe auch Migräne mit Aura, mittlerweile aber wirklich nur noch sehr selten.

Ja es kann zwischen Triptanen und SSRI/SSNRI zu Wechselwirkungen kommen. Das Risiko steigt mit höherer Dosis. Und es kommt auf die Häufigkeit der Einnahme an.
Mir wurden die Triptane verschrieben, trotz dass ich Milnacipran genommen habe.
Und ich hatte nie Probleme.

Wie oft in etwa hast Du die Anfälle denn?
Hast du bisher nur Sumatriptan ausprobiert?
Ich musste auch erst ausprobieren bis ich das richtige gefunden habe.
Und ganz wichtig, das Migränemittel vor dem Anfall nehmen. Wenn bei mir die Schmerzen schon da waren, hat nichts mehr geholfen.


Was mir in akuten Zeiten sehr geholfen hat die Anfälle zu reduzieren war Minzöl auf die Schläfen auftragen und zusätzlich Gitterpflaster darüber. Das wurde mir in der Kur empfohlen und hat wirklich viel geholfen.

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du das Wochenende genießen kannst.

Wenn mir mein neuer Freund von seiner Migräne berichten würde, wäre das gar kein Problem für mich. Wenn ihn eine Migräne bei mir oder meinen Freunden bzw meiner Familie ereilen würde, würde ich schnell dafür sorgen, dass er sein Programm durchführen kann in solchen Fällen.

Rede offener mit ihr drüber. Es wird kein Problem sein und für dich wahrscheinlich eine gute Erfahrung, im Migränefall eine Unterstützung zu haben.

@Genosse15

Ich wäre da auch für Offenheit bei diesem Thema. Von Anfang an. Und das sollte eine Beziehung aushalten können. So ist es für euch beide am einfachsten.

Wenn du dann ein Migräne-Anfall hast, dann müsstest du zwar höchstwahrscheinlich den Besuch bei ihr absagen. Aber sie wüsste dann bescheid und höchstwahrscheinlich wird sie Verständnis für deine Situation haben.

Da deine Attacken sowieso eher unregelmäßig kommen, wie du schreibst, würde ich mir da von vornherein keine großen Sorgen machen. Damit könnte man sich sonst in eine Art Erwartungshaltung bis Erwartungsangst katapultieren. Und die wäre dann wirklich fies.

Da Migräne sehr viele Auslöser hat, versuche sie im Vorfeld deiner Reise so gut es geht zu umgehen. (mehr Schlaf, weniger Stress, keine lange Bildschirmarbeit, auf migräneauslösende Lebensmittel verzichten, evtl. Entspannungsübungen)

@Drkingschultz Vielen Dank für deine Worte. Ja, ich werde die Beziehung definitiv weiterführen, ich fand den Kommentar auch sehr überspitzt. Migräne ist kein Grund für einen Beziehungsabbruch, dann müssten einige Paare nun getrennt sein. Ich werde es meiner Freundin sagen, sie sagt mir ja auch, wenn es ihr nicht gut geht aus bekannten Gründen im Monat.

@TheCrazyTeam Vielen Dank für den Tipp mit dem Minzöl Ich habe Sumatriptan 50mg vor etwa 4 Jahren probiert. Leider kamen die Schmerzen unter Sumatriptan nach 4 Stunden wieder. Jetzt hat mir der Arzt Thomapyrin Intensiv empfohlen. Ich bin mal gespannt. Jepp, die Medikamente nehme ich immer in der Aura Phase ein. Ansonsten hast du Recht und es bringt nichts. Dankeschön, ich werde berichten ^^

@Pauline333 Danke dir, das werde ich machen, wir reden eh sehr offen miteinander.

@Lerchen Vielen Dank für deine Tipps. Ich werde es ihr auf jeden Fall mitteilen. Leider weiß ich nicht was meine Trigger sind, aber ich versuche deine Tipps zu beherzigen.

Es muß keine bestimmten Auslöser geben.

Bei mir war es häufig, wenn ich Stress hatte und dann die Anspannung wegfiel.

Früher oft nach Prüfungen, heute eher, wenn endlich Urlaub ist. Früher kam es oft am Wochenende, wenn man Ruhe hatte und sich gefreut hat, dass man was unternehmen konnte.

Konzentrier dich nicht so sehr darauf, was es auslöst, sondern eher darauf, wie du damit umgehst. Wenn du weißt, was du im Akutfall tust, nimmt das eine Menge Angst vor dem Anfall, was dich wiederum entspannter macht.

@Genosse15
Hey hey ️
Ich kenne dieses Problem sehr sehr gut!
Ich habe allerdings nie Migräne gehabt und bei mir fing es plötzlich vor 2 Jahren , mit 30 Jahren an.... Nach einer Corona Infektion. Ebenfalls erst mit flimmern für ca. 30-45 Minuten,.danach diese furchtbaren schmerzen und die Übelkeit. Mein Hausarzt und ich haben uns auf Thomapyrin intensiv in Kombination mit MCP geeinigt. Es hilft, es ist aushaltbar aber trotzdem die Hölle...
Jetzt zu dem Thema verreisen. Bei mir war es nicht die Liebe, sondern die Arbeit. In der Hochphase der Migräne (hatte teilweise 1-2 x die Woche solche Anfälle) hatte ich eine Weiterbildung begonnen. Ich musste immer wochenweise weg. Fahrtzeit ca. 3-4 Stunden, je nach Verkehrslage... Ich habe mich immer gefühlstechnisch entschieden. War ich relativ angstgeplagt vor einer neuen Attacke, bin ich mit dem ICE gefahren. Fande ich mich stabil, dann natürlich mit dem Auto..ich liebe Auto, Autobahn usw..es entspannt mich... Ich habe rausbekommen, dass mir tatsächlich starker Kaffee hilft mit Zucker und einem Schuss Zitrone... Also habe ich, wenn ich Auto gefahren bin,.mir einen großen Becher, richtig starken Kaffee mit Zucker und Zitrone gemacht, Pfefferminzöl auf die Schläfen, einen Kühlakku in eine kleine Kühlbox (hilft mir immer mega gut auf der Stirn!) und los ging es.
Es ist dann tatsächlich einmal passiert, während der Fahrt, dass das flimmern anfing... Ich habe eine komplette Panikattacke erlitten, bin sofort beim nächstgelegenen Rasthof runter, rief meinen Mann an und nahm direkt eine Tablette, trank viel und ja, was soll ich sagen, habe am Parkplatz die schlimme Phase ausgehalten! Und es ging. Es war völlig in Ordnung! Nach 2h war das schlimmste überstanden, ich bin dann zum Rasthof, habe mir einen starken Espresso mit Zucker geholt und konnte tatsächlich weiterfahren. Mein Mann war aber immer anrufbereit..er ist schon immer meine sichere Insel und so lange ich ihn telefonisch immer erreichen kann, ist für mich alles relativ gut aushaltbar.

Was ich damit sagen will, tu was dir gut tut! Weihe deine Freundin ein, falls sie es nicht schon weiß? Migräne ist ja nichts schlimmes. Entscheide dich für die Variante, mit der du dich gut fühlst! Kommt es im Zug, du wirst es überstehen! Kommt es im Auto, du wirst es überstehen! Bereite dich ein wenig vor mit den Dingen die dir helfen... Zur Not, wegen Dunkelheit, Pack eine Schlafmaske ein..ich habe damals am Rastplatz auch meine Jacke aufs Gesicht geworfen, wegen Dunkelheit...
Hör gute Musik oder einen Podcast, ließ ein Buch (falls du Zug fährst), nimm dir gutes Essen und Trinken mit... Dein Wohlbefinden ist das wichtigste Währenddessen und der Angst vor Migräne. Und wie gesagt, erzähle es doch vielleicht deine Freundin vorab, dass WENN es wirklich so sein SOLLTE, dass es während der fahrt kommt, Ruf sie an.

Ich wünsche dir alles Gute

Guten Morgen, ich bin seit 30 Jahren Migräne-Patient.
Erstmal würde ich bei der langen Fahrt den Zug vorziehen, dann reist du zumindest entspannter an. Und ein Trigger ist damit vielleicht schon ausgeschalten.
Sumatriptan wirkt sehr schnell, hält aber nicht lang an. Was erklären würde dass die Migräne bei dir wieder kommt. Sprich mit deinem Neurologen und Probier ein anderes Triptan aus.
Bei mir löst auch positiver Stress Migräne aus, aber rückblickend würde ich sagen dass ich in der -Frisch-Verliebt-Phase wesentlich weniger Anfälle hatte.
Genieß diese schöne Zeit ️

A


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