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Ich sterbe an einer Lungenembolie
Es begann alles letzte Woche Freitag, in der Nacht von Freitag auf Samstag.
Ich bin zuvor den ganzen Tag auf hohen Schuhen durch die Stadt gelaufen und habe seit Jahren keine flachen Schuhe mehr angehabt, im Hause laufe ich immer Barfuß aber draußen Sommer wie Winter hohe Schuhe.
Es scheint, als hätten meine Beine mir sagen wollen, dass das auf Dauer einfach nicht geht, denn ich wachte mit beidseitigen pulsierenden Wadenschmerzen auf.
Kurz bevor ich wieder einschlief kam mir dann der Gedanke: TIEFE BEINVENENTHROMBOSE.
Nachdem ich zwei Stunden gegoogelt und Panik geschoben habe bin ich endlich wieder eingeschlafen.
Tiefe Beinvenenthrombosen treten doch so gut wie nie beidseitig auf, es wird etwas muskuläres sein.
Am nächsten tag bin ich wieder in die Stadt gefahren.
In hohen Schuhen tat es nicht so weh wie barfuß, der Schmerz war nämlich dann am schlimmsten, wenn ich mit der Ferse aufgetreten bin. Aber nach ein paar Metern wurde es auch dann besser.
Alarmzeichen?
Ich hielt es bis Sonntag aus, denn da bemerkte ich, dass mein rechter Fuß (der Fuß, wo die Wade wehtat) kälter war als der linke. Oh Gott.
Die linke Wade tat inzwischen eigentlich nicht mehr sehr weh, vielleicht war der Schmerz auch ganz weg, ich weiß es nicht mehr genau.
Jedenfalls fuhr ich vor lauter Panik in die Notfallpraxis, dort tastete ein sehr netter Arzt mein Bein ab, sagte dann, es sei wahrscheinlich etwas muskuläres, er könne eine Thrombose aber nicht sicher ausschließen, da er in der Praxis kein Blut abnehmen kann.
Ich bin dann mit Überweisung in die Notaufnahme des nächsten Krankenhauses, wo ich insgesamt 6 Stunden gewartet habe.
Mir wurde Blut abgenommen, ein EKG wurde auch gemacht und am Ende wurde sogar die Lunge abgehört.
Der Arzt sah sich das Bein ganz am Ende nochmal an, es war ein kleines bisschen gerötet aber nicht fest oder stark geschwollen.
Das EKG war unauffällig.
Nach den 6 Stunden habe ich es nicht mehr ausgehalten und bin sobald mir gesagt wurde, dass der D-Dimer Test auch negativ ist und ich gehen kann, fluchtartig aus dem KH raus.
Ich war auch erstmal beruhigt.
Trotzdem ließ mich die Angst vor einer Lungenembolie nicht los, ich schlief nachts mit hochgelegtem Bein.
Am nächsten Tag, als ich wegen des Studiums in meine Wohnung vor, hatte ich leichte Atemnot. Ich rang nicht nach Luft, hatte aber das Gefühl, dass die Luft nicht genug ist. Bei sehr tiefem Einatmen oder Gähnen bekam ich aber genug Luft
In der Nacht hatte ich solche Panik, dass mein Freund mir mein Handy abgenommen und mich festgehalten hat, weil ich so geheult habe vor Panik, nicht mehr aufzuwachen.
Ich bin aufgewacht.
Mein Bein wurde langsam besser, inzwischen bin ich da schmerzfrei.
Je besser das Bein jedoch wurde, desto mehr glaubte ich, Brustschmerzen und Atemnot zu haben.
Oh Gott. Lungenembolie.
Selbst als der Beinschmerz völlig weg war dachte ich, dass ich zwar jetzt eine kleine Embolie habe, die aber ohne Schmerzen im Bein trotzdem noch zu einer fulminanten werden kann.
Heute auf der Arbeit wollte ich mich öfters räuspern aber es ging nicht, als es dann ging hatte ich plötzlich wieder brennende Schmerzen in der Brust, diesmal sogar beim Atmen, vorher waren sie nur kurzzeitig und atemunabhängig da.
Nach ein paar Minuten ließen sie nach und gingen wieder komplett weg.
Da fiel mir ein, dass das wiederkehrende Brennen in der Brust auch durch stressbedingtes Sodbrennen kommen könnte.
Von da an ging es mir erstmal ziemlich gut.
Bis zum Abend bin, als die Angst zurückkam. Ich war auf dem Weihnachtsmarkt, habe mich verlaufen, als ich mein Auto gesucht habe und bin dann ziemlich lange durch die Gegend gelaufen.
Als ich zu hause war brannte meine Brust wieder, diesmal längere Zeit, der Schmerz ging aber fast we und ist jetzt manchmal noch sehr latent spürbar.
Ich weiß, dass nach laboriellem D-Dimer Test und meiner Neigung zu Hypochondrie wahrscheinlich alle Lungenbeschwerden eingebildet sind, aber es fühlt sich so real an.
Ich bin in den letzten tagen auch mehrmals zur Bahn gerannt, mit einer echten Embolie wäre das wohl nicht gegangen.
Ich bin weiblich, 19, nehme die Pille, mache aber Sport, bin nicht übergewichtig, war nicht bettlägerig, meine letzte lange Reise ist 2 Monate her.
Was kann ich nur gegen diese verdammte Angst tun?
26.11.2016 00:02 •
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