@Panik1977
Natürlich lassen sich verfestigte Glaubenssätze nicht einfach „umprogrammieren“. Die machen ja die eigene Überzeugung aus. Und wieso sollte man die eigene Überzeugung infrage stellen? (Rhetorisch gefragt)
Das Hirn kann aber eben auch Nichtglauben und das tut es im Grunde ja, wenn jemand sagt, so ist es nicht und man überzeugt ist, doch so ist es.
Die Frage wäre, auch rein rhetorisch, wenn glauben und nichtglauben gleichermaßen funktioniert, worauf wende ich es an, und weshalb mache ich das? Ich persönlich glaube auch so manches, zunächst jedenfalls. Aber eben nur so lange, bis ich es tatsächlich weiß, anhand von Fakten. Generell glaubt man ja ohnehin nur das was man nicht weiß.
Natürlich kann man nicht alles wissen. Trotzdem kann man ja leben. Für glauben gilt aber das gleiche. Ob jetzt 100%ige Gewissheit essenziell für einen ist, könnte man herausfinden. Alleine durch meine begrenzte Hirnleistung, scheint es für mich nicht angebracht, selbst wenn es möglich wäre.
Abwegige Gedanken lassen sich weder verhindern noch ungedacht machen. Ob sie mich aber tatsächlich beherrschen, kann ich lernen zu steuern. Welche Technik ich dazu nutze ist egal, wenn ich erreiche, dass sie mich nicht beherrschen. Mir half es, einen grundsätzlich abwegigen Gedanken als solchen zu erkennen. Nämlich den, zu glauben ich hätte mich und mein Leben immer unter Kontrolle. Das hatte bei mir zur Folge, dass was ich weiß, akzeptieren zu können, egal ob es mir gefällt oder nicht. Mir ist somit bekannt, dass es zwar einiges gibt das mich ängstigen kann und auch, dass nicht alles so ist, das es mir gefällt, aber es liegt nunmal nicht in meiner Macht, es zu ändern.
Das brachte mich dazu, einen Umgang damit zu finden, der mich nicht zusätzlich schädigt. Das einzige was ich tatsächlich musste war, zu wollen, einen Umgang damit zu finden zu können. Und dann begann die „Reise“ für mich, so mit meinen Gedanken umzugehen, dass sie mich nicht zusätzlich schädigen. So lange ich Denken kann, kann ich auch Umdenken, meine These. Und für mich stimmt sie bislang. Wenn ich etwas will, von dem mich sonst nichts und niemand abhält, bleibt ja nur die Frage, was hält mich selbst denn wirklich davon ab?
Zweifel kann ich nur ausräumen, indem ich etwas trotzdem probiere, oder es verwerfe. Aber wenn ich mich entscheide, darf ich dann auch nicht an meiner Entscheidung zweifeln. Denn dann drehe ich mich nur im Kreis.
Komischerweise ist bei mir begründete Angst, also durch tatsächlich erlebtes und überlebtes mittlerweile relativ gering. Daraus ergab sich für mich, das hypothetische Angst, als vor dem was irgendwie passieren könnte, auch an Schrecken verlor. Was kommt, das kommt. Aber wie viel Lebensqualität verplempere ich, wenn ich vor etwas Angst habe, dass entweder sicher passieren wird, oder womöglich nie?
Es wurden Menschen befragt, die Angst vor Messerstechern haben, wie oft sie eine Messerstecherei erlebt haben oder Opfer einer waren. Keiner der befragten war je Opfer oder hat eine miterlebt. Trotzdem passieren und passierten Messerstechereien seit Menschen Messer benutzen um sie in Andere zu stechen. Welche Konsequenz „muss“ man nun für sich daraus ziehen, rein rhetorisch gefragt? Alle Menschen meiden oder zumindest genug abstand halten? Eine Partei wählen die verspricht, dies zu ändern? (Woran man allerdings glauben muss, dass es realistisch ist, das diese Partei es auch hinbekommen wird) Selbst bewaffnen um sich im Fall des Falles verteidigen zu können?
Oder vielleicht einfach nur hoffen, dass es einen nicht erwischt? Was allerdings die Möglichkeit abgestochen zu werden auch nicht verhindert, aber vielleicht angenehmer zu ertragen ist, als Angst. Man wird schwerlich einen Grund für Angst ausräumen können, aber womöglich feststellen können, dass der Grund „hausgemacht“ oder von Anderen befördert wird, sodaß er genutzt werden kann, für ganz andere Ziele, die einem mehr oder weniger bewusst sind.
24.09.2024 12:19 •
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