Lange lese ich schon etwas mit und stöbere in diversen Foren zu diesem Thema bzw. meinem mittlerweile so großen Problem, das meinen gesamten Alltag mittlerweile beeinflusst.
Ich bin weiblich, 45 Jahre alt und seit 6 Jahren Mutter eines bezaubernden Sohnes. Zudem habe ich das große Glück einen liebevollen Ehemann, einen interessanten Beruf und eine grandiose Familie und Freunde zu haben. Rein objektiv gesehen dürfte ich mich mehr als glücklich schätzen, denn auch finanziell ist alles perfekt, sodass wir eigentlich (!) ein wunderbares, erfülltes und sorgloses Leben führen könnten, worüber ich auch SEHR DANKBAR bin, da ich weiß, dass es viele andere auf der Welt gibt, die dieses Glück nicht haben.
Leider gibt es aber dieses große Problem, das mittlerweile unser ganzes Leben vereinnahmt und negativ beeinflusst: seit 2019 befürchte ich fast an JEDEM EINZELNEN Tag, dass ich an einer unheilbaren, schrecklichen Krebsart erkrankt bin.
Ich mache mir also keine Sorgen, dass ich vielleicht einmal krank werde (oder meine Familie), sondern ich bin fast jeden Tag davon überzeugt bereits krank zu sein.
Diese Überzeugung wird zum einen von tatsächlich vorhandenen Symptomen (obwohl ich darüber mit meinem Mann bereits streite) und zum anderen von permanenten Informationssuchen in Google genährt!
Begonnen hat alles mit der Angst vor Brustkrebs, dann gings weiter zum Darmkrebs, Eierstockkrebs, Lungenkrebs, zwischendurch oft mal Melanome, und das Schlimmste derzeit: Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Die Angst bzw. Panik ist zwischenzeitig so unerträglich groß, dass ich selbst beim Schreiben dieses Wortes Herzrasen bekomme.
Ich bin so fest davon überzeugt, dass es was Schlimmes sein muss, da sich alle möglichen Symptome (die ja medizinisch bewiesen sind) ineinander fügen. Begonnen hat alles mit Magendrücken, das mal mehr oder weniger da war, aber natürlich so bewusst von mir beobachtet wurde, dass es sowieso nicht mehr wegging (das ist nun seit 3 Wochen so) , dazu habe ich einen angespannten, aufgeblähten Bauch, etwas weniger Appetit und - wie soll es anders sein - permanenten Rückenschmerzen. Wo genau ich diese spüre, kann ich leider gar nicht so genau lokalisieren, weil ich bereits seit Monaten (vielleicht sogar Jahren) mal mehr oder weniger davon geplagt bin.
Auch der zwischenzeitige Urlaub in Zypern hat keine Besserung gebracht, ganz im Gegenteil ich konnte ihn kaum bis gar nicht genießen, da das Magendrücken und die leichte Appetitlosigkeit sich immer wieder dazugesellten.
Bisher war mein Verhalten bei den Ängsten immer so, dass ich sofort Blutbild und zumindest Ultraschall machen ließ (mittlerweile auch 4 x MRT, welches ich privat bezahlte, um immer sofort bzw. relativ rasch einen Termin zu bekommen) und dann bei negativen Befunden wieder für längere Zeit beruhigt war und ein halbwegs unbeschwertes Leben führen konnte.
Mittlerweile werden aber diese Abstände immer kürzer bzw. vertraue ich auch nicht vollständig auf die Befunde und dieser Zustand macht derzeit mein Leben UNERTRÄGLICH. Ich denke rund um die Uhr an die sicher bald bevorstehende Diagnose, während sich die Symptome auch noch zusätzlich verstärken.
Mein Mann verzweifelt nun schon und hört sich meine Erzählungen gar nicht mehr an. Dass das ganze nicht sehr fein für unseren kleinen Sohn ist, wird jedem einleuchten (er sieht ja seine Mutter nur in Verzweiflung, unter Tränen und am Handy, da wieder nach möglichen Krankheiten gegoogelt wird)
Zudem ist es derzeit auch so, dass ich mich - was ich vor einem Jahr sofort gemacht hätte - nicht mehr zur Untersuchung (US, MRT oder Blutabnahme) traue, weil ich so unbeschreibliche Angst vor dem Ergebnis habe. Das macht das ganze noch schlimmer, weil ich keine einzige Minute mehr beruhigt sein kann. Auch die Tatsache, dass es ja am besten wäre etwas frühzeitig zu finden, hilft mir nicht weiter (vielleicht weil es ja sowieso ein Todesurteil wäre).
Ich würde mich sehr über einen Austausch mit Gleichgesinnten freuen, da mein Leben ehrlicherweise in dieser Form nicht mehr lebenswert ist! Ich meine das genauso, wie ich es schreibe - und das, obwohl ich (für mich) das bezauberndste Kind der Welt habe!
P.S: Es gibt in unserer Familie keine einzige Krebserkrankung, ich selber bin schlank, mittelmäßig sportlich und ernähre mich (bis auf liebend gerne Weißwein-trinkend) halbwegs gesund - hoffe ich zumindest!
Gesprächstherapie bei einer Psychologin habe ich mit gefühlt 20 Sitzungen hinter mir - es halt leider gar nichts gebracht, außer hohe Kontoausgänge
02.08.2023 09:53 • • 11.12.2023 x 4 #1