Zitat von Gomami:Hallo , außer dass ich 2 Kinder mehr habe beschreibst du exakt mich ! Dazu bin ich noch Ärztin und habe viel gesehen in meinem Leben , dazu habe ich meine Mutter an eierstockkrebs verloren vor 20 Jahren . Was das bedeutet kann man sich vorstellen . Die Ängste versauen mir mein -gerade nach schrecklichen Jahren ...
ja, ich kenne mittlerweile auch ein paar Ärzte/Ärztinnen, die exakt dasselbe Problem haben - oftmals sogar noch ausgeprägter, da sie natürlich im Alltag permanent mit Krankheiten befasst sind und viel Tragisches sehen.
Ich war dann am Freitag noch beim Ultraschall, um vorm anstehenden Urlaub noch etwas zur Ruhe zu kommen.
Diese Termine sind immer der absolute Albtraum für mich. Die Angst davor, dass jetzt was gefunden wird, spitzt sich so immens zu, dass ich oft im Beisein des Arztes völlig zusammenbreche, weine, nach Luft ringe,....
Ich fühle mich da so hilflos, kann nichts dagegen tun! Nach der Untersuchung, wenn alles gut ausgegangen ist, schäme ich mich dann meistens für mein Verhalten....komme mir dann mit meinen 45 Jahren vor wie ein kleines Kind
Der Radiologe, zu dem ich immer gehe, kennt mich mittlerweile schon - auch deswegen, weil vor Jahren bei einem MRT ein kleines (völlig harmloses) Hämangiom auf der Leber gefunden wurde und ich natürlich aus Sorge, dass da doch was anderes dahintersteckt, alle 3 Monate zur Kontrolle gelaufen bin.
Er weiß mittlerweile, dass ich eine massive Krankheitsangst habe und er hat mir dann vor einem Jahr mal verraten, dass es ihm (aufgrund oder trotz seines Jobs ) sehr ähnlich geht. Er sagt, dass er ja soviel bei seinen Patienten sieht und zugleich auch die Symptome geschildert bekommt, sodass er mittlerweile selber schon alle möglichen Krebsarten durchgemacht hat. Er meinte sogar, dass ich ihn informieren soll, sobald ich ein geeignetes Mittel gefunden hätte, mit dieser Angst gut zu leben - denn das würde er dann auch gerne versuchen!
Dass der Teufelskreis kaum zu durchbrechen ist, liegt ja auch meines Erachtens daran, dass wir ja - obwohl sich schon so oft die Sorge aufgrund körperlicher Untersuchungen nicht bestätigt hat - trotzdem nicht davor gefeit sind, dass mal tatsächlich etwas gefunden wird.
Meine Freundin, die ja Neurologin ist, sagt ja auch, dass sie zwar sicher ist, dass wieder nix ist und meine Angst wieder umsonst war, aber ehrlicherweise kann sie das ja auch nicht zu 100% ausschließen!
Und genau das macht mir und wahrscheinlich uns allen so Angst, denn selbst nach 100 unauffälligen Befunden kann ja tatsächlich mal was sein...
Ein Gesprächstherapeut meinte mal zu mir, dass mein grundlegendes Problem ist, dass ich 100%-ige Gewissheit haben möchte, dass ich bis zu meinem zB 90. Geburtstag keine ernsthafte Krankheit bekomme - UND DAS GEHT HALT LEIDER NICHT! Man kann sich das wünschen und einiges dazu beitragen, dass man halt gesund lebt usw., aber die Gewissheit gibt es nicht. Und daher sollte ich genau da ansetzen, dass ich damit leben lernen muss, dass es dieses Restrisiko immer gibt und ich das auch nicht beeinflussen kann - auch wenn ich alle 2 Wochen zum Ganzkörper-MRT laufen würde!
Leider habe ich aber noch kein passendes Rezept gefunden, wie mir das gut gelingen kann?
Ich weiß jetzt schon wieder ganz genau, dass dieser Frieden, den ich tatsächlich gerade empfinde, nicht lange anhalten wird!
Nachdem ich den Radiologen gefühlt 10x gebeten habe, ganz genau die Bauchspeicheldrüse anzusehen und er meinte, dass er diese aufgrund meines schlanken Körpers sehr exakt beurteilen kann und da sicher nichts ist, hat mein Kopf mal die Angst vor dieser Krebsart abgehakt. Aber was kommt als nächstes? Meist geht es wieder von vorne los....