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Hallo zusammen, ich hab mich jetzt angemeldet, weil ich wirklich verzweifelt bitte. Ich Versuch mich kurz zu fassen:
Ich bin weiblich 30 Jahre alt. Verheiratet 1 Kind 2 Jahre alt.
Ich bin relativ viel auf Instagram unterwegs und bin dort auf eine Dame gestoßen, die in der Schwangerschaft Brustkrebs bekommen hat. Sie ist dann leider vor kurzem verstorben.
Ich hab als wir einen Familienausflug gemacht haben und lange im Auto gesessen sind die ganze Zeit das Profil angeschaut. Ab dem Moment fand ich das natürlich sehr tragisch aber hat mich natürlich nicht betroffen.
Hier muss ich kurz weiter ausholen, meine Tante, hatte zweimal Brust, Krebs und ist am Ende an Lungenkrebs gestorben. Ging alles extrem schnell, möchte aber auch nicht weiter darauf eingehen. Leider erst 1 Jahr her.
Am Tag nach unserem Familienausflug hatte ich morgens extreme Brustschmerzen. Hab dann zum ersten Mal meine Brust abgetastet und einen knoten endeckt. Natürlich mit Panikattacke und allem drum und dran. Habe es meinem Mann gezeigt und es hat sich nun herausgestellt, dass ich komplett falsch abgetastet habe und das Gewebe eigentlich nur nach oben gedrückt habe. Also alles in Ordnung. Bin trotzdem noch zur Frauenärztin gegangen, die hat auch geschaut und hat gesagt es ist Nix. Das ganze Thema hat mir dann keine Ruhe gelassen und ich bin zu einem anderen Frauenarzt gegangen. Er hat auch noch mal geschaut und hat gesagt es ist alles in Ordnung.
Das wäre ja leichter gesagt als getan, wenn es so wäre. Ich bilde mir seit zwei Monaten ein ich hätte Krebs.
Brustkrebs. Dann lese ich eierstockkrebs, dann Hautkrebs. Ich werde wirklich noch verrückt. Wollte zu einer Psychologin, aber natürlich keine Termine.
Mein Mann, verzweifelt noch mit mir, weil er jeden Abend seit zwei Monaten meine Brust abtasten muss, meine Haut anschauen muss etc… es gibt wirklich überhaupt kein anderes Thema mehr bei uns. Und wenn ich versuche, über was anderes zu reden, kommt mir gleich wieder mein Gedanke hoch…. es ist so grausam.
Eigentlich waren wir gerade dabei ein zweites Kind zu machen, aber mein Mann hat das jetzt erst mal auf Eis gelegt. Ich möchte ehrlich gesagt, auch kein zweites Kind mehr, weil ich bestimmt in der Schwangerschaft Brustkrebs bekomme. Ich kann meinen Mann doch nicht mit zwei Kindern alleine lassen und während der Therapie würde ich ja dann stell dich nicht zu Hause sein können und mein Mann möchte seinen Job aufgeben und wir hätten kein Geld und wir müssten unser Haus verkaufen…. ihr hört raus - ich bin verzweifelt und echt am Ende.

Ich kann die Familienplanung aber logischerweise nicht noch ewig vor mir hin schieben, weil das mit Job und dem Geld und alles mögliche auch nicht ewig warten kann und mein Mann auch schon 36 ist.

Ich Taste ehrlich gesagt seit zwei Monaten den ganzen Tag meine Brust ab. Und mit ganzen Tag meine ich das wirklich so. Jeden Tag finde ich was neues was mir Sorgen macht. War erst letzte Woche beim Frauenarzt und gestern habe ich wieder etwas komisches entdeckt. Aber kann ja nicht sein, dass der Frauenarzt das jetzt übersehen hätte. Jetzt hab ich vorher beim duschen auch noch auf der anderen Seite was komisches entdeckt. Ich werde verrückt!
Kann durch das ständige rum gedrückte eigentlich auch die Drüse angeschwollen sein? Weil ich hab das Gefühl auf einer Seite, wo ich die ganze Zeit Suche, habe ich plötzlich ganz viele kleine Knüppel unter der Haut. Da es aber viele sind mach ich mich nicht so verrückt wie wenn er nur einer wäre… mein Mann sagt das ist vom rum drücken und das sind die Brust drüsen. Ich spüre sie aber ehrlich gesagt auch nur, wenn ich meine Brust von unten nach oben drücken. Also wenn ich meine Hand unter die Brust halte und sie nach oben drücke. So tastet ja auch kein Frauenarzt ab…… aber ich weiß nicht was das sein soll… vielleicht viele Krebs knoten plötzlich?
Sie sind alle, aber nur 0,5 cm groß

Ich hatte im März eine Fehlgeburt. Ob das nachträglich der Auslöser ist?
Ich habe die ganze zwölf Wochen im Kopf, dass irgendwas nicht stimmt. Der Arzt hat die ganze Zeit aber gesagt es ist alles okay. Aber ich hab die ganze Zeit gesagt irgendwas ist nicht okay. Und bei meinem Termin in der zwölften Woche hat der Arzt dann auch nur gesagt, wir müssen ausscharben - es ist Tod….
Ich hab das eigentlich ganz gut verkraftet meine ich, weil ich ja die ganze Zeit schon wusste irgendwas stimmt nicht.

Aber so geht es mir jetzt auch, ich meine die ganze Zeit. Irgendwas stimmt nicht mit mir nur niemand findet es, aber ich weiß es innerlich schon. Wisst ihr, was ich meine?

Ich gehe auch ehrlich gesagt so gut wie gar nicht mehr raus, weil ich den ganzen Tag eigentlich nur meine Brust abtasten möchte. Ich weiß doch selber nicht was mit mir los ist. Ich war davor wirklich ganz normal und hab mir nicht mal über eine Kleinigkeit Gedanken gemacht. Wenn ich nur wüsste, warum das plötzlich so extrem ist.

24.08.2023 16:33 • 25.08.2023 x 2 #1


5 Antworten ↓


Zitat von Lukia:
Ich habe die ganze zwölf Wochen im Kopf, dass irgendwas nicht stimmt. Der Arzt hat die ganze Zeit aber gesagt es ist alles okay. Aber ich hab die ganze Zeit gesagt irgendwas ist nicht okay. Und bei meinem Termin in der zwölften Woche hat der Arzt dann auch nur gesagt, wir müssen ausscharben - es ist Tod….
Ich hab das eigentlich ganz gut verkraftet meine ich, weil ich ja die ganze Zeit schon wusste irgendwas stimmt nicht.

Aber so geht es mir jetzt auch, ich meine die ganze Zeit. Irgendwas stimmt nicht mit mir nur niemand findet es, aber ich weiß es innerlich schon. Wisst ihr, was ich meine?

Erst mal Beileid zu deinem Verlust.

Du hast natürlich ein Problem, aber du stellst körperliche Ursachen auf die du keinen Einfluss hast mit Gedankenexperimenten gleich und behandelst sie aufgrund deiner Gefühlslage als echt. Eine Fehlgeburt ist im ersten Trimenon leider nicht so selten. Meine Frau hatte gleich vier davon. Auch sie hatte bei zweien gleich das Gefühl da stimmt was nicht. Das sind aber Dinge, die sich dann auch relativ schnell beim Arzt bewahrheiten, trotzdem besteht die Gefahr der Fehlgeburt einfach nach wie vor. Das hat bei meiner Frau zum Beispiel mit dem Antiphospholipidsyndrom zu tun. Das ist eine Gerinnungsstörung des Blutes, welches häufig unerkannt ist und Fehlgeburten auslösen kann.

Es kann natürlich sein, dass durch dieses Erlebnis das Vertrauen in Arztdiagnosen leidet, aber in der Regel sind diese Sorgen unbegründet. Bei dir münden diese Zweifel mittlerweile in Zwangshandlungen (wiederholtes Brustabtasten, Gedanken über andere Krebsformen usw.). Das Problem an Zwangshandlungen ist, dass sie dir vorspielen, dass das alles nötig ist und von dort ist der Weg nicht mehr weit, bis man sich selbst überzeugt hat, dass man krank sein muss.

Eine Psychotherapie mit Schwerpunkt auf Verhaltenstherapie wäre da natürlich sinnvoll, aber wie du schon sagst, es ist schwer einen Termin zu kriegen. Aber vielleicht bringt dir eine feste Ritualisierung erste Linderung bis du einen Termin bekommst. Lege dazu am besten einen Tag einmal im Monat fest, mit genauer Uhrzeit und Dauer (z.B. 30 Minuten) in der du dich bewusst mit deinen Sorgen beschäftigst. Taste dich ab, untersuche dich und nimm die Erkenntnisse in ein Tagebuch auf. Die Niederschrift soll dir später zeigen was tatsächlich bis dahin los war. Den Rest der Zeit zwischen diesen Tagen konzentrierst du dich stattdessen auf dein Leben. Versuch wieder raus zu gehen, baue deinen Alltag um und arbeite daran so zu leben, wie es dir deine Ärzte mitgeteilt haben: Es ist alles okay. Falls es dir monatsweise zu lange ist, kannst du es auch alle zwei Wochen machen, dann ist die Dauer zwischen deinen Prüfungen nicht so weit auseinander und du kannst damit vielleicht etwas besser umgehen.

Das wäre so meine Empfehlung in deiner Situation.

A


Angst vor Krebs - Familienplanung in Gefahr

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@Vendetta1981 danke - das bringt mir schon mal sehr sehr viel! Jemand wo das aus einer anderen Sicht sieht. Ich werde alle Tipps umsetzen. Danke! Wirklich

Hallo
Dein Text hat mich direkt angesprochen, denn er hat mich ein wenig an mich erinnert. Vor 2 Jahren hatte ich eine ähnliche Phase ich habe mehrere Youtube Kanäle gesehen, alles Krebsgeschichten, dann kamen noch Stressmomente dazu und irgendwann habe ich einen vermeintlichen Knoten ertastet - ab zur Frauenärztin, mit Ultraschall kam raus, dass es nur ein lipom ist, scheinbar gibt es Menschen, die eine Veranlagung dazu haben (auch am Arm, laut Hautarzt, aber kein Grund zur Sorge) seitdem gehe ich 1x jährlich zur Vorsorge. Zwischendrin hatte ich immer mal wieder Panik, aber es hat sich ein wenig beruhigt. Ein langer Weg, Ruhe in einen Kopf voller Angst zu bekommen, aber es ist nicht unmöglich.

Was ich dir auf den Weg mitgeben kann ist folgendes: Vermeide irgendwelche Profile von Menschen, die öffentlich posten, dass sie krebs haben, etc etc - einfach nur weil dir das nicht weiterhilft. Das verleitet zum Googeln und macht alles umso schlimmer. Es ist Kopfsache, sich bewusst zu sein, dass man sich reinsteigert, dass die Angst da ist, das ist ein erster Schritt. Im übrigen ist es wirklich so, dass gerade vor der Periode wirklich die Brust etwas anders ist als später, das können die Hormone sein - das verschwindet auch wieder. Versuche wenn möglich wirklich nicht sooft rumzudrücken, das ist nicht so gut und dein Kopf wird dir auch nur sagen, dass da was sein muss. Da ist aber nichts, wenn du erst beim Arzt warst.

Alles Gute

@Jorli danke! Dachte ich bin die einzigste der es so geht.
Ich habe jetzt Instagram erstmal gelöscht und meide aktuell wirklich alles was mit Krebs und Krankheit zu tuen hat! Für mich aktuell ganz schlimm.
dann geht es mir wieder 1-2 Tage „gut“ und es kommt wieder von vorne.

Ich hatte die letzen 2 Monate bevor das Ganze losging extrem Stress! Arbeit, privat… wirklich sehr Stress und auch psychischer Stress. Wie das Leben halt manchmal ist.

Und Zack hat das ganze blöde Thema angefangen. Ich Bilde mir 24/7 schmerzen in der Brust ein. Ich denke nicht das die Schmerzen da sind. Weil nachts habe ich sie nicht! Immer nur wenn ich drüber nachdenke.

War heute das erstmal mit meinen Mädels was trinken wieder. Und habe kurz alles vergessen - keine Schmerzen! Kaum denk ich dran - schmerzen zurück. Wie verrückt …..

Lies mal hier bitte, ob du dich da wiederfindest
https://www.netdoktor.de/krankheiten/hypochondrie/




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Dr. Matthias Nagel
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