Hey growny und Belle,
ich kann eure Ängste, wie die meisten hier sicher auch, sehr gut nachvollziehen. Auch ich hatte und habe mit der Angst vor einer (oder mehrerer) Krankheiten zu kämpfen. Früher war es immer die Angst, dass mein Herz stehenbleibt oder ich eine Herzmuskelentzündung haben könnte (ich hatte vor 10 Jahren wirklich eine, seitdem hatte ich immer Angst davor, wieder eine zu bekommen). EKGs haben mich nie wirklich beruhigt. Bei meinem stationären Aufenthalt vor ein paar Wochen hatte ich wieder ein Langzeit-EKG machen lassen und mir das ganze ausdrucken lassen. Hab stundenlang die Herzkurven studiert, mir immer wieder den Befund durchgelesen. Alles durchschnittlich, nichts merkwürdiges. Es war auch ganz interessant, mal zu sehen, wie das Herz so im laufe des Tages schlägt. Mittlerweile habe ich mich dahingehend beruhigt. Die Extrasystolen bewerte ich als normal und belasten kann ich mich auch, ohne tot umzufallen.
Dann hatte ich in der Klinik ein Erlebnis, hab mich einen Abend lang plötzlich sehr schwach gefühlt, hatte Kopfschmerzen, also Grippe-ähnliche Symptome. Dachte mein Immunsystem bricht zusammen und ich bin vielleicht HIV positiv...
Hab in der Klinik dann einen Test machen lassen, war natürlich negativ. Aber ich war bis kurz vor dem Testergebnis felsenfest überzeugt, mein Leben ist im Eimer...ich bin jetzt chronisch krank! Hatte mich schon gedanklich versucht, mit der Krankheit zu arrangieren und drüber nachgedacht, wem ich es wohl zuerst sage... Es ist wirklich unglaublich, wie man sich da hineinsteigern kann.
Naja, zur Zeit habe ich Angst davor, ich könnte Lungenkrebs haben, weil ich auch sehr viel rauche. Ich huste momentan sehr viel, hab öfters einen Druck im Brustkorb. Ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehen soll.
Was mir allerdings immer so ein bisschen hilft ist, wenn ich ich mal wieder so ein Angstgefühl habe, dass ich einfach mal zurückblicke auf die vielen Situationen, wo ich dachte, ich sterbe. Es ist NIE etwas passiert. Es war IMMER nur die Ansgt, die die kleinsten Veränderungen in meinem Körper negativ bewertet hat. Und dann denke ich mir, warum sollte es gerade JETZT anders sein? Ich hab nunmal diese Ansgtstörung und die kommt immer mal wieder mit Symptomen durch. Die Wahrscheinlichkeit, dass es etwas ganz normales ist und nur die Angst davor etwas schlimmes draus macht ist also größer, als dass es etwas wirklich ernstes ist. Natürlich bleibt da immer wieder die Unsicherheit. Dieses Miststück!
Aber die Symptome können auch immer etwas harmloses bedeuten. Wie oft hattest du bestimmt schonmal Beinschmerzen und hast nie drüber nachgedacht, dass es eine Trombose sein könnte. Irgendwas tut doch immer mal weh oder fühlt sich komisch an. Es ist natürlich nicht gerade hilfreich, wenn man, wie in Grownys Fall, zu den negativen Ergebnissen noch zwei positive bekommt. Aber ich glaube, wäre es wirklich eine Trombose wären keine negativen Ergebnisse dabei gewesen?
06.03.2011 12:30 •
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