Ich weiss nun wirklich nicht mehr weiter. Bin ich verrückt ? Bilde ich mir das alles ein? Ich hab das Gefühl nicht mehr normal zu sein.
Um es kurz zu sagen, ich hab Ängste. Ängste vor ALLEM. Am ausgeprägtesten aber vor Krankheiten, Keimen und Bakterien.
Kurze Info am Rande, ich befinde mich bereits bei Psychologen auf der Warteliste. Leider teilweise 3 bis 6 Monate. Warte ich aber so lange und rede nicht darüber, dreh ich glaub ich bald durch, innerlich.
Angefangen mit dieser Angst vor Krankheiten hat es schon ziemlich früh. Ich war glaub ich 24, da ging es schon los. ABer nicht so schlimm wie es jetzt war. Ich hab mir immer mal mehr und mal weniger Sorgen gemacht, aber konnte mich meist selbst schnell wieder beruhigen , oder mein Mann konnte es tun.
Dann starb im August 2016 mein Vater an COPD. Ich wurde schwanger im Oktober 2016. Und ab da wurde es langsam aber sicher schlimmer.
Dr. Google war mein bester Freund. Neben vielen eingebideten Beschwerden in der Schwangerschaft (weswegen ich sehr oft den Arzt oder gar eine Klinik aufgesucht habe) hatte ich zusätzlich noch wirkliche Beschwerden. Blutungen, Schwangerschaftsdiabetes, 8 Plizerkrankungen, 4 Blasenentzündungen, Nierenstau rechte Niere und einen Nierenstein in der linken Niere.
Soweit so gut. Baby kam im Mai 2017 auf die Welt, kerngesund, alles gut. Meine Diabetes war auch weg, nur der Nierenstein blieb natürlich.
Als die Maus 2 Monate alt war, bekam sie plötzlich hohes Fieber. Krankenhausaufenthalt wegen einer Lungenentzüdnung. Keine schöne und eine sehr prägende Zeit bis heute. Sobald die Maus auch nur hustet, seh ich uns schon wieder im KH. Wenn sie sich kratzt oder hinfällt sich verletzt etc, bekomm ich immer direkt Panik, sie könnte eine Blutvergiftung oder eine Hirnhautentzündung bekommen. Dr Google hat mir dies natürlich gesagt.
Nun war es im November letzten Jahres soweit. Der Nierenstein sollte entfernt werden. Er war nicht gerade klein, 1,4cm, sodass er operativ entfernt werden musste.
Ich sollte am Tag der OP als erstes morgens dran kommen. 4 Stunden lang wurde ich immer wieder vertröstet. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, der Pfleger kam rein und sagte: So Frau ... sie gehen hier jetzt bitte nicht mehr aufs Klo, Sie haben einen multiresistenten Keim im Urin. Ich war baff und geschockt. Auf meine Frage hin, wie das sein könnte, bekam ich zur Antwort, das hätten viele, wär halt so. Meine Tochter durfte mich aber deswegen nicht besuchen, was mir dann auf dem Weg nach unten in den OP mitgeteit wurde. Sie werden isoliert, jeder der zu Ihnen kommt muss Schutzkleidung tragen!
Mit diesen Gedanken wurde ich in Narkose gelegt. Ich schlief weinend ein.
Als die OP vorüber war erfuhr ich, alles gut Stein ist weg, aber es wurde bei der OP mein NIerenbecken verletzt. Heilt schon zu, müssen wir abwarten war die Antwort. Mit der Sache wegen dem Keim hies es nur, solange der keine Beschwerden macht, machen wir da nix. Ich also wieder Dr. Google gefragt. Naja Resultat daraus war eine Panikattacke weil ich wirlich dachte, ich müsste sterben.
Nun gut, die Zeit im Krankenhaus war vorbei, ich wurde Samstags morgens entlassen und befand mich Samstag abends wieder dort, mit Fieber. Dies sei ganz normal, da ich ja bis gestern einen Schlauch in der Niere hatte. Das wäre oft eine Reaktion da drauf. Ich bekam Antibiotika, welches auch gegen den Keim helfen sollte. Am dritten Tag war ich fieberfrei und nach 14 Tagen hieß es, Keim war weg. Soweit so gut.
Weihnachten fing es dann an. Das gefühl, ich hätte Fieber. Das Gefühl ich hätte eine Blasen oder eine Nierenentzündung. Woraufhin ich am 2. Feiertag in die NOtaufnahme fuhr. Die sagten mir, alles ok, nichts zu finden. Ich hatte dann noch 3 Tage lang den Zwang, ständig Fieber zu messen. Der ging dann allmählich weg und es ging mir, bis auf eine ständige Müdigkeit, besser.
Seit Donnerstag geht es wieder los. Ich messe ungelogen bestimmt 100 mal am Tag Fieber. Nie ist eine Temperatur über 37,4 gegangen. Dennoch habe ich das Gefühl, Fieber zu haben. Mein Kopf glüht, aber sonst friere ich. Jedes Zwicken in der NIerengegend und im Unterleib waren für mich schon wieder ENtzüdnungen. Morgen gehe ich deshalb zum Frauenarzt und Dienstag zum Urlogen.
Ich kann diesen Drang, Fieber messen zu müssen, nicht unterdrücken. Zeigt das Thermometer 37,4 an, messe ich solange weiter ( hab ein gutes fürs Ohr) bis es nur noch 37,2 anzeigt. Mein Ohr tut schon weh, aber ich kann einfach nicht damit aufhören. Ich drehe mich im Kreis. Das spielen mit meiner Tochter unterbreche ich ständig fürs messen. Ich will, dass das aufhört. Ich weiss aber nicht wie. Ablenken klappt nicht gut. Ich weiss genau, wenn ich diese Zeilen fertig habe, geht es ab ins Bad zum messen.
Hat jemand vll einen Tipp oder einen Rat für mich ? Oder geht es jemanden ählich? Ich nehme schon dreimal am Tag Baldrian weil ich nichts anderes wusste, aber helfen leider nicht wirklich.
Ich hoffe ihr denkt jetzt nicht, die alte ist doch völlig gaga.
Sorry für den langen Text und danke fürs Lesen.
Viele Grüße
dredinchen
13.01.2019 13:43 • • 22.03.2023 x 1 #1