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Hallo ihr Lieben,

das hier ist mein allererster Eintrag in einem Forum dieser Art. Ich wende mich nun jedoch bewusst an ein Forum voll mit Unbekannten, denn ich brauche mal unvoreingenommene Ansichten zu meiner Geschichte. Ich schätze der Eintrag wird recht lang, aber ich wäre euch unendlich dankbar für eure Antworten!

Erstmal vorweg zu mir: Ich bin eine sehr lebensfrohe 22-Jährige deutsche Profisportlerin. Deshalb auch kein echter Name, sondern NewGirl1. Mein Leben lang ging es mir psychisch gut. Körperlich hingegen war ich nicht ganz so gesegnet, ich hatte hier und da mal Routineoperationen, ziemlich heftiges monatelanges Pfeiffersches Drüsenfieber mit 17, monatelang anhaltende Schwindelattacken durch meine Schilddrüsenerkrankung mit 13 usw. Für mein junges Alter habe ich schon häufig gehört, wie viel Pech ich gesundheitlich hätte.

Nun aber zu der aktuellen Situation, bei der ich eure Meinung brauche!

Alles began ca Juni 2019. Mein Vater kam dort das erste Mal ins Krankenhaus und sollte Nierensteine entfernt bekommen. Dabei handelte es sich nicht mehr um einen Routineeingriff, sondern um eine komplizierte OP, da das gesamte Gewebe um die Niere schon extrem vernarbt war von einigen Eingriffen in seiner Jugend. Er überstand die OP jedoch gut; nach ein paar Tagen kam jedoch heraus, dass bei weitem nicht alle Steine entfernt wurden und dazu nun auch noch die Galle entzündet war. Kurz darauf folgte die zweite heikle OP, bei der diesmal die Niere und Galle entfernt wurden. Dabei wurde allerdings versehentlich die Bauchspeicheldrüse verletzt, sodass er ein drittes Mal heikel operiert wurde. Inklusive der Rehas hat er dann ca 9 Monate gebraucht, um alltagsfähig zu sein. Das alles hab ich hautnah mitbekommen und sehr darunter gelitten.

Parallel zu all dem war ich selbst auch Dauergast im Krankenhaus: Insgesamt 10 Monate litt ich unter immer wiederkehrendem Fieber, nicht zurückgehenden Mandelentzündungen, Lymphknotenschwellungen und Kopfschmerzen. Eine richtige Diagnose konnte mir nach acht (!) Packungen Antibiotika immer noch nicht gestellt werden, was insgesamt zu drei Operationen in meinem Hals und meiner Nase führte: Zyste weg, Mandeln raus, Nasenscheidewand-OP. Alles was den Ärzten so einfiel, woran es eben potentiell liegen könnte. Ebenfalls zur selben Zeit steckte ich noch in einer komplizierten, absolut toxischen Beziehung. Mir ging es zu dieser Zeit zusammengefasst einfach extrem schlecht.

Als mein Vater gerade wieder auf den Beinen war und auch ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, folgte der nächste Schock: Mein Vater erlitt einen Herzinfarkt, ich war auch zu Hause und habe das Ganze live mitbekommen, die Panik, die Rettungssanitäter, etc. Ich glaube, dass mein Vater diesen Herzinfarkt hatte, habe ich bis heute nicht realisiert. Abseits seiner Ops war er immer ein fitter Mann!. Als er aber auch das mit einer erneuten Reha und langer Regeneration wieder hinbekommen hat, starb plötzlich mein Großonkel an Nierenversagen. Kurz darauf wurden zwei gute Bekannte der Familie mit Krebs diagnostiziert. Die Unglücksfälle in der Familie wurden immer mehr. Letztendlich starb dann meine Oma, die mir einer der liebsten Menschen war, an Organversagen, allerdings in Folge mehrer erfolgloser Operationen. Das kam für uns alle super plötzlich, da sie super fit war, und war der größe emotionale Schmerz, den ich je habe erleben müssen.

Seit alldem habe ich panische Angst, dass erneut jemand in meiner Familie schwer krank wird oder sogar ich. Seit meiner eigenen Krankheitsgeschichte habe ich immer noch zwei leicht geschwollene Lymphknoten am Hals und habe letztens zusätzlich ein kleines Knötchen unter meiner Achsel entdeckt und bin seitdem innerlich hundertprozent überzeugt, Krebs zu haben, obwohl das rational gesehen doch kaum möglich sein kann, denn die Lymphknoten wurden vor drei Monaten nochmal geschallt und waren unauffällig und das Knötchen ist eigentlich viel zu klein, um ein Lymphknoten zu sein, sagt mir mein Kopf, wenn er mal kurz rational ist. Aber im nächsten Moment denke ich, dass ich sterben werde. Den ganzen Tag denke ich darüber nach und erwische mich, wie ich quasi mit meinem Leben schon abschließe. Ich denke darüber nach, was ich nochmal tun sollte, bevor mein Leben nun als endet, wie ich wohl mit einer Krebsdiagnose umgehen werde, usw!

Hier ist noch eine Sache, die ich euch unbedingt erzählen will, weil sie von Bedeutung sein kann: Während meiner Krankenhausaufenthalte trennte ich mich irgendwann von dem Mann, mit dem ich die toxische Beziehung führte und lernte etwas später einen neuen Mann kennen, der mich bis heute sehr glücklich macht. Allerdings überlege ich momentan, ob auch die Wahl dieses Parters mit meinen Ängsten zusammenhängt. Dieser Gedanke ist mir neulich das erste mal gekommen. Denn: Er ist Arzt! Chefarzt, um genau zu sein. Ich lernte ihn nach meiner ersten OP kennen bei einer Nachuntersuchung und nach meiner Entlassung begannen wir miteinander zu texten. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, wie alt er genau war, aber mir war bewusst dass er alterstechnisch mein Vater hätte sein können. Nie zuvor hatte ich ernstes Interesse an einem deutlich älteren Mann. Doch da er wirklich sehr sehr attraktiv war und mir nicht aus dem Kopf ging, war mir das irgendwann egal. Wir begannen uns zu daten und kamen bald darauf zusammen. Bei meinen nächsten OPs war er dann der Chirurg. Aber auch nun, wo meine Symptome weg sind, hält unsere Liebe. Obwohl wir nun bald ein Jahr zusammen sind, halten wir die Beziehung vorerst noch geheim, denn er hat Kinder, die nicht so viel jünger sind als ich (14 und 16 sind die Mädels) und auch bin noch nicht mutig genug, öffentlich zu unserem Altersunterschied von 30 Jahren zu stehen.

Nun wisst ihr alles. Was mich nun beschäftigt sind folgende Fragen:

1. Sollte ich mich in Therapie begeben? Ist meine Angst wohl krankhaft?
2. Hat jemand Erfahrungen mit so einer Therapie gegen Ängsten vor Krankheiten? Hat es euch geholfen? Was macht man dort?
3. Glaubt ihr die Wahl meines Partners kann mit meiner Vorgeschichte zusammen hängen?
4. Mal abseits vom eigentlichen Thema, haha: Wie würdet ihr als Freunde/ Eltern einer 22- Jährigen reagieren, wenn ich euch erzähle, dass mein Partner 30 Jahre älter ist als ich und 14 und 16-Jährige Kinder hat?
5. Was will ein 30 Jahre älterer Mann von einer 22- Jährigen? Ich zweifle nicht an seiner Liebe, aber manchmal versuche ich gerne zu verstehen, wie unsere Beziehung eigentlich zu Stande kommen konnte.

Ich danke euch wenn ihr das alles gelesen habt und mir antwortet! Das bedeutet mir die Welt!

NewGirl1

13.01.2021 06:12 • 14.01.2021 #1


11 Antworten ↓


Ob du eine Therapie brauchst, hängt von deinem eigenen Leidensdruck ab. Das kann niemand für dich entscheiden. Die meisten hier im Forum haben schon Therapieerfahrung. Was gemacht wird, hängt von der Therapieform ab. In den meisten Fällen handelt es sich um eine kognitive Verhaltenstherapie. Da wird hauptsächlich geredet und versucht die Ursachen für die Ängste herauszufinden und die Gedanken und das Verhalten so zu verändern, dass die Ängste weniger werden. Viele nehmen auch noch zusätzlich ein Medikament ( in der Regel Antidepressiva, die auch bei Angststörungen helfen).

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Angst vor Krankheiten - Brauche ich eine Therapie?

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Danke für deine Hilfe!

Zitat von NewGirl1:
Hallo ihr Lieben, das hier ist mein allererster Eintrag in einem Forum dieser Art. Ich wende mich nun jedoch bewusst an ein Forum voll mit Unbekannten, denn ich brauche mal unvoreingenommene Ansichten zu meiner Geschichte. Ich schätze der Eintrag wird recht lang, aber ich wäre euch unendlich dankbar für eure Antworten! Erstmal vorweg zu mir: Ich bin eine sehr lebensfrohe 22-Jährige deutsche Profisportlerin. Deshalb auch kein echter Name, sondern NewGirl1. Mein Leben lang ging es mir psychisch gut. Körperlich hingegen war ich nicht ganz so gesegnet, ich hatte hier und ...


Hallo:ich habe mir deine beiden Themen durchgelesen.Es ist schwer zu sagen ob deine Angst krankhaft ist.Also ich finde wenn du hier niemand findest der dir schreibt bzw. auf deine Themen antwortet,sprich mit deinem vertrauten Hausarzt (nicht den du kennengelernt hast bzw.zusammen bist) du hast sicher einen Hausarzt vielleicht von Kind aufwärts?Weißt du mit den kannst du alles besprechen er kann dich sehen er kennt dich .Wir können nur lesen,schlecht urteilen.Ich glaube krankhaft ist wenn man an nichts mehr anderes denken kann.

Hallo meine Liebe,
Herzlich willkommen bin auch bei hier seid gestern.
Ist ja schon sehr viel was du in deinem jungen Leben so erlebt hast.
Ich habe selber extreme Angststörungen, nach einem für mich traumatischen Erlebnis. Und verstehe wie du dich fühlst. Zu deiner frage mit einer Therapie, das musst du für dich selber entscheiden. Ich habe Kontakt mit einem Therapeuten aufgenommen von mir selber aus ohne Hausarzt etc. Jemanden zu finden, über die Krankenkasse hier bei uns unmöglich .
Ich habe mich deshalb dazu entschlossen eine Therapie zu machen weil ich unbedingt diese Ängste in den Griff bekommen möchte. Ich will leben jetzt und hier! Will für meine Familie da sein. Das ist mein Wunsch. Und das solltest du dir auch sagen, wo willst du hin was möchtest du für die Zukunft.
Ich denke das du es bestimmt hinbekommen wirst und es bald wieder bergauf gehen wird.
Und nun zu deiner anderen Frage.
Wo die liebe hinfällt. Leben und leben lassen die Hauptsache ist das du glücklich in deiner Beziehung bist der Rest ist doch egal. Und ich würde meinem Sohn niemals verurteilen welchen Partner er hat. Oder wie alt dieser ist solange er glücklich ist.
Liebe Grüße

Danke dir. Ein guter Tipp!

Danke dir für deine Hilfe! Hat deine Therapie schon begonnen? Hilft es dir?

Zitat von NewGirl1:
Danke dir für deine Hilfe! Hat deine Therapie schon begonnen? Hilft es dir?


Habe ein langes Gespräch mit dem Therapeuten gehabt. Das was er mir sagte klang sehr plausibel. Daher es bei mir erst seid Juli so geht habe ich gute Chancen da raus zu finden.
Ich muss jetzt abwarten und hoffen das es mir hilft. Ich bin da aber sehr positiv gestimmt.

Ganz viel Erfolg!

Zitat von NewGirl1:
Ganz viel Erfolg!


Danke! Das wünsche ich dir auch.

Hallo und willkommen im Forum,

Wenn du sehr unter deinen Ängsten leidest und sie dich im Alltag einschränken wäre eine Therapie wahrscheinlich sinnvoll. Es gibt auch die Möglichkeit erstmal ein Beratungsgespräch zu führen, das kann auch helfen.
Ich würde dir jedenfalls empfehlen lieber etwas früher eine Therapie zu machen, dann sind auch die Erfolgsausssichten größer. Man bekommt oft hilfreiche Tipps. sollte das alles nicht helfen gibt es auch Medikamente, aber in vielen Fällen schafft man es auch ohne!

Zu der Beziehung kann ich nur sagen, dass es für mich nichts wäre. Mir wäre der Altersunterschied definitiv zu groß. Aber es soll ja auch Beziehungen geben, bei denen sowas funktioniert.

Danke für deine Hilfe!

A


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Dr. Matthias Nagel
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