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@Gennevilliers
Ich leide erst seit Dezember an diesen Angst- und Panikstörungen. Aber auch innerhalb dieser kurzen Zeit kann ich zumindest von besseren und schlechteren Phasen berichten. Ist vielleicht nicht so aussagekräftig, aber dennoch auffallend. Vor allem wenn ich das Gefühl habe es geht bergauf, dann knallt mir die Psyche wieder einen vor den Bug. Und das ist tatsächlich zermürbend, bereits nach so kurzer Zeit.

Das kann ich gut nachvollziehen, geht mir auch so.
Ich habe dennoch Hoffnung, dass dieses auf und ab ein gutes Zeichen ist und wir aus dieser Phase wieder rausfinden. Ich weiß nicht, wie das bei angststöeungen ist, aber bei mir war’s die letzten Jahre auch phasenweise. Nur dieses Mal ist es irgendwie fieser und ich hab das Gefühl momentan, als komme ich nie wieder raus richtig.

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Angst vor Hyperbewusstseins Zwangsstörung

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Zitat von Gennevilliers:
Das kann ich gut nachvollziehen, geht mir auch so. Ich habe dennoch Hoffnung, dass dieses auf und ab ein gutes Zeichen ist und wir aus dieser Phase wieder rausfinden. Ich weiß nicht, wie das bei angststöeungen ist, aber bei mir war’s die letzten Jahre auch phasenweise. Nur dieses Mal ist es irgendwie fieser und ...

Wenn man sich in einer Depressions- oder Angststörungsphase befindet, gehört es leider dazu, dass man denkt, es kann nie wieder gut werden. Das gehört zur Störung und macht sie noch unerträglicher als sie ohnehin schon ist. Dann muss man konsequent und wider jedes „Gefühl“ daran glauben, dass es sich um eine Illusion handelt und dass sie vorbeigeht. Gute Tage sind der Beweis, dass das stimmt. Auch im dunkelsten und ausweglosesten Sturm muss man am Steuer stehen bleiben und Gottvertrauen haben. Das ist überhaupt die Situation, aus der heraus alle Riten und Religionen entstanden. Sie entstanden nicht aus Wohlbefinden und Angstfreiheit heraus. Ich empfehle jedem, der solch eine Krise durchleiden muss, sich auch mit Philosophie, Religion und Buddhismus zu beschäftigen, denn diese Lehren haben genau das zum Thema, worum es auch in schweren Krisen geht: die *beep* Existenz und die Suche nach dem Sinn. In unserem Gesundheitssystem kommt das nicht vor.
Schöne Pfingsten!

Wow, danke erneut für die tollen Worte. Ich bin dir unendlich dankbar, das holt mich immer wieder auf den Boden zurück und ich kann das ganze realistischer sehen, nicht durch das Angst Auge.
Ich war gestern Abend wieder mit meinem Kollege unterwegs und wir unterhielten uns 2 Stunden lang über alte Zeiten, Arbeit, die Liebe etc. und während dieser Zeit ging es mir wieder gut, was natürlich dann beweist, dass es nicht ununterbrochen schlecht ist.
Danach kam es wieder, klar, aber ja, die Angst suggeriert mir, dass es nie wieder besser wird und es eigentlich auch undenkbar ist, dass ich mich jemals wieder in einem anderen Zustand befinden kann. Wie auch, ich atme ja mein Leben lang, also muss ich auch mein Leben lang daran denken und Angst haben. Allein das zu schreiben fühlt sich schon blödsinnig an, aber das ist wohl wirklich das fieseste an der Angst. Aber allein zu wissen, dass es nur Phasen sind und man immer wieder raus findet, beruhigt mich schon.
Ebenso schöne Pfingsten!

Dass es wieder gut wird fällt mir zur Zeit wieder sehr schwer zu glauben, da ich an so Tagen wie heute wirklich nicht „voran“ komme. Denke ich werde mein Leben lang meine Atmung beobachten und dabei Angst haben. Ich komm nur schwer los zur Zeit, außer gestern teilweise und je nach dem. Aber jetzt ist die Angst grade wieder präsent, die mir diese Beobachtungen die ganze Zeit schickt, obwohl alles wirklich nur eine Illusion ist, eine Unwahrheit, blödsinn.

Gestern Nachmittag war es zb nicht gut, ich dachte wieder ich komme da nicht mehr raus, muss für immer beobachten etc.
Dann sind wir mit Freunden in die Stadt gefahren und in der Zeit hab ich es zeitweise vergessen und das hat mir wieder gezeigt, dass ich ja auch atme, auch wenn ich nicht dran denke. Nur im Kino und danach kam es wieder, es ist echt besch****** zum Teil. Frage mich grade, ob ich jemals wieder an den Punkt komme, so zu leben, wie ich vor Beginn dieser Phase gelebt habe? Beim Sport feststellen „ok, atme schneller“ und Punkt. Bei Asthma festellen „ok, geht grad schlecht, brauch mein Spray“ mehr nicht. Und nicht diese Angst davor, dass ich es für immer beobachten muss. Wie kann ich denn das wieder herstellen den ursprünglichen Zustand? Einfach unbewusst zu atmen, so wie jeder normale auch. Ob das nochmal jemals so wird?

Hab jetzt wieder das Phänomen erlebt, zu glauben, dass es besser werden könnte. Es war in den letzten paar Tagen seit Sonntag einigermaßen ok doch seit gestern Nachmittag packt es mich wieder, sodass ich jetzt Angst habe vor Atem Aussetzern (die ich natürlich nicht habe) und das übliche Angst gedöns. Wenn ich konzentriert bin und arbeite oder sonstiges mache, hab ich ja wohl keinerlei Probleme damit und denk auch nicht dran, doch momentan überwiegt wieder diese Angst. Hab meine Freundin gefragt ob sie denn nicht an ihre Atmung denkt, damit sie nicht erstickt und sie meinte „doch, bin vorhin erst wieder blau angelaufen deswegen“
Ich merk richtig, wie ich da wohl einen Denkfehler habe, der durch die Angst geschickt wurde aber ich weiß, dass ich ja normal kerngesund bin außer Angst.
meine Therapeutin meint auch, sobald ich mein Leben wieder so lebe wie ich es für erfüllend halte, also nicht mehr nur vermeiden, wird es mir auch schlagartig besser gehen, so wie damals auch.
Nur je länger diese Phase jetzt geht, desto weniger denke ich, dass ich da nochmal raus komme.

Kamnst du nicht den erfrischenden Humor deiner Freundin übernehmen? Musst du dich deiner Angst und deinem Elend unterordnen? Noch bist du frei im Denken.

Ich musste lachen, ja. Weil es mir in dem Moment den ganzen „Quatsch“ aufgezeigt hat, aber gestern Abend hatte das dann echt überhand gewonnen. Aber wenn mir jemand diesen blödsinn, den sich mein Hirn ausdenkt, mal vor Augen hält, kann ich da ne Zeit lang wirklich auch selber drüber lachen. Das stimmt.

Zitat von Gennevilliers:
Ich musste lachen, ja. Weil es mir in dem Moment den ganzen „Quatsch“ aufgezeigt hat, aber gestern Abend hatte das dann echt überhand gewonnen. Aber wenn mir jemand diesen blödsinn, den sich mein Hirn ausdenkt, mal vor Augen hält, kann ich da ne Zeit lang wirklich auch selber drüber lachen. Das stimmt.

Das ist dein Weg auch . . .

Es fällt mir nur unheimlich schwer, auch zu glauben, dass das wieder weggeht komplett. Es muss mir nur einfach wieder egal werden, so wie vorher auch. Und ohne dass ich dabei denke ich höre auf mit atmen oder hätte atemaussetzer wenn ich abgelenkt bin. Das ist wirklich zermürbend. Heute Vormittag war es in Ordnung aber jetzt kommt es wieder. Bisher hab ich den Schlüssel noch nicht gefunden, außer mein Leben wieder etwas lebendiger zu gestalten, um mich wieder selber mehr zu spüren.

Ich denk mal bzw. Hab ich das Gefühl oder die Gedanken, dass ich da wohl nie wieder rausfinden werde, das Thema Atmung ist viel zu nah, als dass es mich irgendwann nicht mehr interessieren könnte glaube ich. Ich habe mich da so reingesteigert und habe eher das Gefühl, dass es schlimmer als besser wird zeitweise. Auch wenn es kleine Phasen gibt, in denen es weg ist, jetzt heute ist es auch wieder da. Gibt es da die leiseste Hoffnung, dass es verschwindet? Nach knapp 4 Monaten jetzt.

natürlich gibt es Hoffnung, nicht nur die leiseste. So wie es gekommen ist, kann es auch wieder gehen.

Ich hoffe es schwer, ich möchte nur wissen, DASS es verschwinden wird, wann auch immer. Will mir nicht vorstellen müssen, das noch 50 Jahre durchzumachen.

Ich kann mir zur Zeit wieder überhaupt nicht vorstellen, dass ich jemals unbeschwert war. Bzw dass ich 30 Jahre lang nicht an meine Atmung gedacht habe. Und ich frag mich, wie wird dieser „Fehler“ in meinem Hirn denn wieder so behoben, dass ich wieder so leben kann wie vorher? Zur Zeit sehr schwer, sich das vorzustellen, dass ich irgendwann rausfinden werde. Weil das Problem schwingt halt im Moment ständig mit, mal mehr mal weniger. Gar nicht immer als Angst, sondern als Bedrohung. Ob sich das jemals wieder so umprogrammiert? So „externe“ Angst hab ich damals ja irgendwann durchschaut aber diese Geschichte jetzt erweist sich ja als schwieriger, da die Atmung ja mein Leben lang da ist. Oder ist das dasselbe?

Zitat von Gennevilliers:
Ich kann mir zur Zeit wieder überhaupt nicht vorstellen, dass ich jemals unbeschwert war. Bzw dass ich 30 Jahre lang nicht an meine Atmung gedacht habe. Und ich frag mich, wie wird dieser „Fehler“ in meinem Hirn denn wieder so behoben, dass ich wieder so leben kann wie vorher? Zur Zeit sehr schwer, sich das ...

Profitierst du von der Therapie oder ist sie überflüssig?

Naja ich hab schon Strategien auf den Weg bekommen, nur leider haben die nur 2 Tage später funktioniert und danach wieder nicht. Meine Therapeutin sagt auch, ich komme natürlich wieder raus und nur die Angst sagt mir, dass es für immer so bleibt. Aber ja, mit Logik an die Sache gehen hilft teilweise schon aber halt nicht immer, vor allem nicht wenn’s ganz mies ist.
Das eigentliche Problem ist ja wahrscheinlich mein derzeitiges Leben und so wie ich es führe und wo ich mal was ändern sollte. Denn unter der Angst merke ich eine Unzufriedenheit bzw. „Leere“ in mir, die als es mir gut ging nicht da war. Mein Kopf beschäftigt sich halt im Moment damit, weil es sonst nicht so viel gibt.
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Ich muss zb den Fakten Check durchführen:
Angstgedanke: ich werde mein Leben lang nur noch an meine Atmung denken können.
Realistisch? Nein. Ist nur Angst, die mir das vorgaukelt
Angstgedanke: du könntest vergessen zu atmen.
Realistisch? Nein. Atmung funktioniert immer immer immer automatisch, da kann ich nichts dagegen tun, ich kann sie nur positiv beeinflussen.
Angstgedanke: du könntest atemaussetzer haben.
Realistisch? Nein. Hatte ich nie und hat man ja eh nicht außer wenn man schnarcht oder so.
Angsthefanke: du musst dran denken zu atmen, sonst bleibt sie stehen.
Realistisch? Nein, blödsinn, es funktioniert immer, sonst wäre ich in Schlaf schon lang erstickt und das ist vor mir noch niemand denk ich.

Logik hat mir bisher immer am meisten geholfen.

Was macht dir eigentlich so richtig Spaß? So voll, wo du total drin aufgehst und alles stehen und liegen lassen würdest?

Mir hat bis vor meiner Beziehung Fußball spielen Spaß gemacht. Ich war im Verein und bin dort richtig aufgegangen, habe mich auf jedes Training gefreut. Ich gehe auch gern ins Stadion, war aber schon lang nicht mehr. Zeichnen, sprayen (auf Leinwand) und Kunst aller Art macht mir sehr viel Spaß, je nach dem, wie es mir geht, mach ich das auch in letzter Zeit wieder. Doch an Tagen wie heute weniger…viertel nach 11 und ich habe immernoch Angst und denke dran

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Dr. Matthias Nagel
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