HIV-Angst hatte ich zu den Glanzzeiten meiner Hypochondrie.
Die Phobie vor einer HIV-Infektion kann zu einer der massivsten Phobien überhaupt werden, wenn man nichts dagegen tut.
Ich für meinen Teil habe sie damals unbehandelt heranreifen lassen, und dadurch nahm sie letztendlich solche Formen an, daß ich letztendlich Angst hatte, wenn ich jemandem die Hand gegeben habe, weil ich glaubte, daß ich vielleicht eine kleine Wunde an der Hand gehabt haben könnte ... die andere Person auch, und dadurch eine Übertragung stattgefunden haben könnte. (Wobei ich in dieser Phobie der Ansicht war, daß so ziemlich JEDER Mensch der mir über den Weg lief, HIV-Positiv war.)
Der beste Weg diese Angst zu bekämpfen, ist eine Unterhaltung über das Thema mit einem objektiven Arzt.
Natürlich ist HIV eine ernstzunehmende Sache, aber ich rate dir auf jeden Fall:
1. Bloß nie nach Infos und Statistiken zu HIV (oder anderen Krankheiten) googlen!
2. Keine Beiträge zu HIV in irgendwelchen Society- / Klatsch- / Wissens- / Lifestylemagazinen sofort für bare Münze nehmen!
Sicher, HIV ist eine ernste Sache, aber in den Klatsch-Medien sowie im Internet wird eine HIV-Panikmache betrieben, die jenseits aller Fakten und Tatsachen liegt. Wenn man so manchen Medien-Beitrag hört, könnte man fast meinen, daß 50% der Weltbevölkerung HIV-Positiv sind, und es regelrecht darauf ANLEGEN die Gesunden durch gemeine Tricks anzustecken.
Der einzige Weg HIV objektiv zu sehen, und dadurch auch die Angst einzudämmen, ist ein Gespräch mit einem Arzt.
Laß dir die Fakten zu HIV / der Übertragung / der Infektionsrate etc. erklären - dann wirst du sehen, daß der größte Teil deiner Ängste wie von Zauberhand verschwindet.
Nachdem mir ein Arzt die TATSACHEN erklärt hat, war meine Angst wie ausgelöscht, denn die realen Zahlen und Informationen stehen in keinem Verhältnis zu dem, was die Boulevardmedien an Infos unter die Leute bringen, oder was irgendwelche Hobby-Krankheitsforscher an vielen Stellen im Internet aufbauschen.
Einen Bluttest machen ist gut und schön, aber es ist nicht die endgültige Lösung, denn dieser beruhigt höchstens für ein paar Tage / wenige Wochen, bevor - wie bei fast jeder Krankheitsphobie - die Unsicherheit erneut kommt, und man sich fragt: Hm, wurde der Test auch RICHTIG gemacht?, Ist der Test vielleicht nur negativ, weil im Labor gepfuscht wurde? etc.
Aus Erfahrung kann ich sagen: Bei einer vorhandenen HIV-Phobie werden Bluttests schnell zur allmonatlichen Beschäftigung, bis sie irgendwann die Fähigkeit verlieren, einen zumindest vorübergehend beruhigen zu können.
Besser ist es das Problem an der Wurzel zu packen. Setze dich mit dem Arzt deines Vertrauens zusammen, und laß dir alles erklären - dann wirst du sehen, daß der HIV-Teufel nicht an jeder Ecke wartet, um dich hinterhältig anzustecken.
12.07.2008 06:45 •
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