Ich bin neu hier und deshalb an dieser Stelle ein Hallo allen im Forum.
Ich bin sehr froh, diesen Thread im Internet gefunden zu haben, weil ich sehr gut weiss wie sich Lillifee und Diego fühlen.
Ich lebe mit der Angst HIV Positiv zu sein bereits seit 2002 (hatte damals ungeschützten Verkehr) und sie hat mich bis heute nicht losgelassen.
Darüber hinaus hat sie mein Leben, zu einem erheblichen Teil, miserabel gemacht und in vielem eingeschränkt.
Ich bin heute 40 Jahre alt, und die Angst davor hat mich beispielsweise davon abgehalten enge Beziehungen einzugehen und eine Familie zu gründen, was ich bitter bereue.
Denn ich habe mir immer ausgemalt, was passieren würde, wenn ich HIV Hätte, ungetestet bin, meine Frau schwanger wird und sich die Krankheit vielleicht überträgt.
Das war ein absolutes Horror-Szenario für mich.
Natürlich hat mich die Angst vor einem positiven Ergebnis über die Jahre davon abgehalten, zum Arzt zu gehen, wenn ich mal krank war.
Weil ich stets Angst hatte, dass mich mein Arzt wegen einer Routine-Untersuchung zur Blutunersuchung schickt - Beim Gedanken daran, spürte ich dann schon, wie sich meiin Herz zusammenzieht vor Angst.
Das letzte Mal, als mich ein Arzt wegen einer Entzündung zur Blutabnahme geschickt hat, vor etwa 14 Jahren, bin ich nicht hingegangen.
Ich habe einfach nur die Antibiotika genommen, die er mir verschrieben hat - Und nach einer Woche war es vorbei.
Seither hatte ich hie und da alle möglichen Symptome (Fieber, Grippen, Furunkel, Karbunkel, usw.), die ich aber meist selbst behandelt habe oder die ich ausklingen/ausheilen liess, ohne zum Arzt zu gehen.
Allerdings schleppe ich seit mehr als 10 Jahren ein, meiner Meinung nach, urologisches Problem mit mir herum (Ich leide an Nykturie) und war deshalb noch nicht beim Arzt, wegen der selben Angst - Darunter leidet mein Schlaf und meine Konzentration, weil ich fast nie richtig durchschlafen kann.
Langsam aber muss ich sagen, bin ich es leid und müde bin ich auch.
Die Angst ist zwar noch da, aber ich hoffe das ich, hier oder wo anders, einen Weg finden kann, meine Angst zu überwinden.
Es hilft schon darüber zu schreiben, habe ich das Gefühl.
Es ist das erste mal überhaupt das ich mit irgend jemandem darüber rede bzw. darüber schreibe.
Daher bin ich für jeden guten Rat natürlich dankbar.