Ich habe schon öfter Beiträge auf psychic.de mitgelesen und fand immer toll, wie sich hier unterstützt wird. Jetzt ist es bei mir so akut, dass ich mich registrieren wollte. Ich bin gerade ein nervliches Wrack und habe regelmäßig Zitteranfälle.
Ich habe Angst, eine Warnblutung (Leitsymptom mittlerer Kopfschmerz wie meiner), die 2-4 Wochen vor einer „richtigen“, tödlichen Hirnaneurysma-Ruptur eintreten kann.
Angefangen hat meine Angst damit, dass ich vorgestern Abend (also ca. vor 48 Stunden) einen für mich sehr ungewöhnlichen (bin kein Kopfschmerztyp, obwohl der Kopfschmerz am ersten Tag meines Zyklus einsetzte - wenn dann sind Schmerzen nach wenigen Stunden vorbei) Kopfschmerz, der links anfing, und dann aber, gepaart mit Lichtempfindlichkeit, besser wurde.
Ich konnte daraufhin auch einschlafen.
Nachdem die Kopfschmerzen am nächsten Tag nicht besser wurden (sondern sich nun als Druckschmerz vor allem in der Stirn äußerten, wenn auch leichter als der Intialschmerz) und ich nach einer Google-Recherche bei mir eine Warnblutung eines Hirnaneurysma vermutete, fuhr ich in die Notaufnahme. Man muss dazu sagen dass ich, aufgrund einer Ehlers-Danlos-Snydrom-Diagnose und eines im letzten Dreivierteljahr aufgrund meiner Ängste recht starken Alk. zwei Risikofaktoren eines Hirnaneurysmas erfülle. Im Krankenhaus wurde (19 Stunden nach Kopfschmerzbeginn) ein unauffälliges cCt sowie Blutbild gemacht. Die Ärztin zeigte sich zufrieden (ich berichtete ihr aus Scham nicht vom Alk.) und für sie war der Fall somit klar abgeschlossen.
Dies führte jedoch leider nicht zu einer Linderung meiner Angst, weil ich auf mehreren, mir verlässlich erscheinenden, Websites las, dass ein CT 1) nur vor allem in den ersten 6 Stunden 100%-Ergebnisse liefert, 2) kleine Blutungen übersehen kann und man daher bei Symptomen die auf ein Aneurysma hindeuten, trotz eines negativen CTs noch eine Lumbalpunktion (Entnahme von Liquor) machen sollte zur endgültigen Abklärung.
So bin ich am nächsten Tag (3) wieder in die Notaufnahme gefahren und bat die gleiche Neurologin um eine solche Lumbalpunktion (LP). Diese reagierte zunächst recht ungehalten, verwies auf das einwandfreie CT, unerwünschte Nebenwirkungen einer (laut ihr) unnötigen LP und meinte dann aber, ich könne diese schon machen wenn ich unbedingt möchte, auch wenn sie mich eher zum Psychologen mit Angststörungen schicken möchte.
Ich bekam also ein Einwillungsformular mit, mit dem ich eine LP durchführen lassen könnte.
Nun ist es so, dass ich mich derzeit bei meinen Eltern aufenthalte (bin 28, Prokrastination meiner Masterarbeit seit zwei Jahren, daher regelmäßiger Konflikt mit meinen Eltern, die mich aber auch sehr lieben und unterstützen.). Sie sind (trotz meiner Risikofaktoren und Symptome) der festen Überzeugung dass ich gesund wäre (vor allem nach negativem CT) und sind ganz stark gegen das Googlen und ganz stark für die Meinung von „analogen“ Ärzt*innen. Die beiden, vor allem meine Mama, schreien mich an wenn ich laut überlege, die LP machen zu lassen, werfen mir Erpressung und Psychopathie vor. Dass sie mich nach einer LP weder pflegen noch abholen würden. Das ist alles ganz schlimm für mich.
Ich habe einerseits höllische Angst davor, meine Intuition und diese ungewöhnlichen Schmerzen zu ignorieren und dann riskieren, in 2-4 Wochen eine „echte“ Ruptur zu bekommen, (im Schlaf) zu sterben und/oder Pflegefall zu werden. Andererseits habe ich 1) Angst vor den Nebenwirkungen einer LP, die zwar allgemein als risikoarmer Routineeingriff gilt, aber andererseits auch in seltenen Fällen zu Querschnittslähmung führen kann. Außerdem habe ich schreckliche Angst vor der Zuspitzung des Konflikts mit meinen Eltern. Zu meiner Todesangst gesellen sich nun noch schreckliche Konflikte und Vorwürfe meiner Eltern.
Was würdet ihr in meiner Situation machen? Ich weiß dass ich einen sehr langen Text geschrieben habe. Ich versuchte, mich kurz zu fassen. Ich bin ein nervliches Wrack und habe quasi rund um die Uhr Panikschübe. Wie soll ich 4 Wochen lang das Bangen um eine potentielle Aneurysmaruptur aushalten? Was ist, wenn ich durch die Ruptur ohnmächtig im Schlaf werde und es dann zu spät ist?
Bitte helft mir oder gebt mir einen Rat.
Liebe Grüße
Julia
12.04.2023 22:15 • • 13.04.2023 x 2 #1
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