Normalerweise sollte dein Psychologe mit dir Übungen machen und Gespräche führen, um dir zu zeigen, wie du mit deinen Ängsten umgehen kannst Ich finde es absolut unverantwortlich, dass er keine Zeit für dich hat und du deswegen schon seit Jahren mit dem Problem alleine bist. Hoffentlich bekommst du in der Klinik endlich mal die Hilfe, die du brauchst!
Zur Angst: Ich hatte ebenfalls Angst vor Herzinfarkt und Hirnschlag, und ich hab genau wie du dann solche Symptome wie schlimme Kopfschmerzen oder auch Atemnot bekommen, oder meine Brust hat geschmerzt. Ich war dann natürlich umso mehr überzeugt, dass ich was Schlimmes hab.
Mir haben mehrere Dinge geholfen. Jeder Patient entwickelt seine eigene Strategie, mit der Angst umzugehen. Darum auch meine Frage vorher, ob du schon welche gefunden hast Meine Strategien waren sehr vielfältig, ich erzähl dir mal von ein paar. Immer, wenn ich Angst um mein Herz hatte, hab ich extrem Sport gemacht, bis ich richtig außer Atem war. Dadurch hab ich nach und nach begriffen, dass mein Herz einfach gesund sein muss, weil es die Belastung sonst gar nicht aushalten würde. Gegen die Kopfschmerzen hab ich begonnen, alle zwei Tage 30 Minuten an der frischen Luft joggen zu gehen. Auch bewusste Entspannung (denn das Kopfweh entsteht durch Anspannung) hat mir sehr geholfen. Mein Therapeut hat mir Entspannung nach Jacobsen beigebracht. Die muss man zwar am Anfang üben, aber mit der Zeit klappt's immer besser. Auch heute noch kann ich mich so ganz einfach entspannen, wenn ich aufgeregt oder nervös bin. Ich hab die bewusste Entspannung zweimal am Tag gemacht, hab mir bewusst 20 Minuten Zeit genommen und ganz bewusst und langsam ein und ausgeatmet, meistens lag ich dazu im Bett. Dann hab ich bewusst Muskeln an- und wieder entspannt. Am Ende der Entspannung hab ich dann wie vom Therapeuten empfohlen eine Art Reise im Kopf gemacht an einen Traumort, den ich mir selber ausgedacht hab. Da hab ich Kraft getankt, und wenn ich genug hatte, bin ich wieder zurück in die Realität gereist. Es klingtk omisch, wenn man's erklärt, aber wenn das mal ein Therapeut mit dir übt wirst du bestimmt auch beim ersten Mal schon merken, dass du dich entspannst. Ein großer Teil meiner Selbsthilfe-Therapie lag allerdings daran, der Angst immer weniger Raum in meinem Leben zu geben. Ich hab meinen Tagesablauf voll gestopft mit aktivitäten und Hobbies, war viel unterwegs und abgelenkt. Hab viel Positives erlebt. Wenn die Angst kam, hab ich manchmal gesungen oder getanzt, dann war sie wieder weg. Manchmal hab ich mich auch mit ihr unterhalten und mir vorgestellt, wie sie aussieht. Irgendwann wurde sie immer weniger und dann war sie ganz weg. Wie gesagt: Da hat jeder seine ganz eigene Strategie, wie er damit umgeht. Ich hab im Laufe der Therapie ganz viele Sachen ausprobiert, angefangen hab ich mit den Tipps hier:
https://www.psychic.de/Und nach und nach kamen dann auch eigene Erfahrungen dazu, wenn ich z.B. gemerkt hab dass mir Sport oder Tanzen helfen hab ich es mit in meine Liste aufgenommen.
Hast du denn schon Dinge gefunden, die die Angst dämpfen oder verschwinden lassen, oder hast du mal geschaut, ob es Tätigkeiten oder Orte gibt, bei denen/an denen du keine Angst hast?
Liebe Grüße,
Bianca