Zitat von Chris1981:ich bin beruflich grad ein halbes von zuhause weg.
Das war schon öfters so aber hat mich nie belastet .
Ein halbes Jahr? Das ist eine lange Zeit!
Wie alt sind eure zwei Kinder?
Zitat von Chris1981:... in den letzten 6 Jahren habe ich sehr viele Menschen verloren .
Meine Eltern, Tanten, Onkels und meine kleine Cousine. ....
Ich glaube, Todesfälle in der Familie und/oder dem Umfeld setzen einem weit mehr zu, als man hierzulande gemeinhin so denkt - jedenfalls solange man nicht betroffen ist. Was ich meine ist, wir sind nicht mit einer Kultur ums Trauern und um den Tod aufgewachsen, und so erwischen uns diese brutal realen Ereignisse praktisch komplett unvorbereitet. Das ist eine heftige Erschütterung. War mir früher auch nicht so klar, hat mich dann aber auch ereilt (auch mit einiger Zeitverzögerung).
Und dann auch noch die (wenn auch zeitlich befristete aber doch lange) Zeit der Trennung von deiner Familie....
Da muß man, glaub ich, kein gelernter Psychologe sein um sich vorstellen zu können, daß dir dies die Ruhe raubt.
Vom Kopf her weiß man zwar, am soundsovielten bin ich wieder zuhause, aber erklär mal einem Haustier Herrchen kommt bald wieder. Das versteht die Worte nicht, fühlt nur die Verlassenheit, Verunsicherung, Angst und ist alarmiert. So kommt mir unser Inneres auch vor. Es ist allein durch Worte / durch Logik nicht zu erreichen. Man muß sich behutsam und geduldig und in Ruhe immer wieder versichern, daß ja alles gut ist und daß alle DA sind. Um gedanklich kurz noch bei (zum Bsp.) Hunden zu bleiben: ihnen hilft ein Kleidungsstück mit dem Geruch der vermissten Person dabei, ruhiger zu werden. Ist jetzt kein Witz: vielleicht kannst du was vertrautes Kuschliges von zuhause mitnehmen, wenn du das nächste mal daheim bist, oder du läßt es dir schon früher zuschicken.
14.02.2023 02:22 • #21