App im Playstore
Pfeil rechts
3

Hi zusammen,
aufgrund von mehrfach aufgetretenen Koliken muss ich mir die Gallenblase entfernen lassen. Bisher waren es 6 Stück seit April 2023. 4 starke und 2 leichtere. Zum Glück hielten die starken auch meist nicht so lange an. Lediglich eine Kolik zog sich über Stunden und ich hatte das Gefühl ich geh ein vor Schmerzen. Jedoch wurde mir natürlich trotzdem zur OP geraten. Wobei meine Hausärztin mich vorab noch zur Magenspiegelung schickt, um sicherzugehen, dass da nichts ist. Der Gastroenterologe hat beim Vorgespräch nochmal einen Ultraschall gemacht und hat mir sehr ausdrücklich gesagt, dass ich diese OP machen soll, weil das sonst zu einem Gallenstau oder Bauchspeicheldrüsenentzündung enden kann und das sehr gefährlich werden kann mit Intensivstation und allem. Das hat mir dann doch zu denken gegeben.
Nun aber zum Problem. Ich wurde vor 7 Jahren schonmal laparoskopisch wegen Endometriose operiert und habe seitdem ne riesen Angst vor Operationen. Und zwar nicht nur wegen der OP selbst, sondern wenn Komplikationen danach auftreten. Ich hatte damals paar Tage danach Fieber bekommen und bin in die nächst beste Notaufnahme gefahren, da auf dem Zettel von der Klinik stand, dass man das eben tun soll bei Fieber. Da ich ein Stück weg in einem Endozentrum operiert wurde, konnte ich damals auch nicht in die Klinik, in der die OP stattgefunden hatte. Die Notaufnahme hat mich erstmal zum ÄBD rübergeschickt und nen Test auf Blasenentzündung gemacht. Mehr Optionen hatte sie nicht. Ne Blutabnahme oder Ultraschall stand ihr nicht zur Verfügung, was ich auch schon an sich bedenklich finde. Dann bin ich wieder rüber in die Notaufnahme, die mich dann doch behandelt haben. Sie meinte aber erst mit langer Wartezeit. Mir ging es dann aber so schlecht, dass eine andere Patientin nochmal hingegangen ist und ich dann direkt dran kam. Erst stand der Verdacht auf eine Darmverletzung. Das war dann aber Gott sei Dank nicht der Fall. Ich habe Antibiotika bekommen und das Fieber ging wieder runter. Trotzdem war dieser Tag für mich erstmal sehr traumatisch, da ich einfach von A nach B geschickt wurde und sich keiner zuständig gefühlt hat und es mir immer schlechter ging. Ich habe einfach Angst, dass wieder sowas passiert oder sogar eine schlimmere Komplikation und dann macht keiner was oder man glaubt mir nicht.
Des Weiteren frage ich mich, ob meine Vor OP wegen Endometriose ein Problem ist bzgl. Verwachsungen. Wobei sie damals nur im Douglasraum und im rechten Becken war. Und ich bin ja sicher nicht der einzige Mensch, der schonmal ne vorherige OP bzw. Endometriose hat. Auch frage ich mich, was eine Klinik macht, wenn sie neue Endoherde findet während der OP und sie einfach entfernt. Die Klinik, die ich rausgesucht hatte, hat nämlich gar keine Gynäkologie. Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der Endometriose hat und nochmal wegen was anderem operiert wurde und mir sagen kann, ob das überhaupt eine größere Rolle gespielt hat. Ich meine Verwachsungen kann man ja auch aus anderen Gründen wie vorherige OPs, Entzündungen etc. haben. Klar erschwert das vielleicht die OP Bedinungen, aber am Ende kommt das sicherlich oft vor. Und scheinbar haben ja auch ca. 10% der Frauen Endometriose und wissen es gar nicht.
Hinzu kommt dann auch noch, dass ich unter Urtikaria leide und leider auch teilweise auf Medikamente, insbesondere Schmerzmittel reagiere. Es sind wahrscheinlich Pseudoallergien. Aber ich werde nochmal mit dem Urtikariazentrum sprechen, bei dem ich in Behandlung bin. Propofol sollte wohl kein Ding sein. Aber die anderen Medikamente wie Opiate oder Muskelrelaxantien können halt problematisch sein. Aber gut da habe ich ja in 3 Wochen, um das zu besprechen. Und wenn ich irgendwann akut operiert werden muss, muss es da ja auch eine Lösung geben.
Die Magenspiegelung ist übrigens erst Ende September und auch wegen einiger privater Dinge und der Arbeit würde es mir sowieso am besten passen die OP erst im Oktober/November zu machen. Daher ist ja auch noch etwas Zeit das alles abzuklären. Trotzdem macht mich das alles total kirre und meine Gedanken kreisen um diese ganzen Dinge.
Liebe Grüße

02.08.2024 11:09 • 03.08.2024 #1


4 Antworten ↓


Man, mich hat das grad so sauer gemacht! Einen kranken Menschen von links nach rechts schieben. Mit Fieber und allem drum und dran. Natürlich war das traumatisch für dich! Ich hab was ähnliches erlebt und ich frage mich ob manche Ärzte denken wir sind seelenlose Roboter denen es überhaupt nichts ausmacht. Dann wird geholfen oder auch nicht und man geht dann nachhause und denkt nicht mehr dran. Diese ganze Angst Geschichte hat bei mir auch dann einer Fehldiagnose und unterlassener Hilfe angefangen. Und ich hab sie jetzt seit Jahren und hab mein Vertrauen in das Ärzte-System hier schon fast verloren.

Ich wünsche dir viel Kraft und drück dir die Daumen! Und schlussendlich kannst du nichts mehr tun als dich vernünftig zu informieren, fragen zu stellen und ganz viel vertrauen zu haben!

Ich kann dir aber sagen das ich zwar selber keine Gallenblasen Op hatte, aber aus der Familie und durch Freunde sehr viele kenne die das machen mussten und diese OP ist so ziemlich die häufigste und wird so oft durchgeführt das die Ärzte da sehr viel Routine haben. Bei niemandem gab es Komplikationen und es gibt ja vor der Op ein Vorgespräch mit dem Chirurgen. Und du kannst ihn alles fragen und ihm alles erklären.

A


Angst vor Gallenblasenentfernung

x 3


Also ich denke die Endometriose ist bei der OP kein Thema.Da ist so vieles zwischen Galle und Becken bzw Rektum/Uterus.
Es müsste schon sehr dumm laufen wenn jetzt auch noch der Bauchraum davon betroffen wäre.
Im übrigen würden die ja dann auf eine offene OP umsteigen.
Vielleicht wäre eine offene OP ja von Anfang an die bessere Option?
Kann man die Gallenkoliken nicht mit der Ernährung verhindern?

Ich habe mich damals mit Händen und Füßen gegen eine OP gewehrt und meine Mutter auch.
Jetzt fast 25 Jahre später sind die Gallensteine zwar nicht weg,aber leichte Koliken habe ich nur noch wenn ich es arg übertreibe und sehr fettige Sachen esse.
Das erfordert natürlich etwas Disziplin,aber es kann funktionieren.
Gallestau und Bauchspeicheldrüsenentzündung sind jetzt keine so häufigen Komplikationen bei einer Kolik.
Der Körper bekommt die Steine i.d.R sehr gut raus was dann halt mit diesen elenden Schmerzen verbunden ist.
Die Chirurgen neigen da sehr gerne dazu den Patienten in Angst und Schrecken zu versetzen damit er einer OP zustimmt.
Das war früher so und ist heute nicht anders.So eine OP bringt immerhin 4 bis 5000 Euro in die Kasse.

Ansonsten bleibt zu sagen das du mit Sicherheit kein Hochrisikopatient bis und evtl auf dem Tisch bleibst.
Heute werden sogar herzkranke operiert und überstehen das alles.
Ich würde es zumindest bis es ernst wird mit einer Ernährungsumstellung probieren vielleicht ist dann gar keine OP mehr nötig.

@Panikatthedisco Vielen Dank für deine liebe Antwort. Es ist wirklich schade, dass solche Dinge immer wieder vorkommen und man sie immer wieder hört. Und es tut mir leid, dass du auch solche negativen Erfahrungen machen musstest. Klar, gibt es Menschen, die wirklich mit unnötigen Dingen kommen, aber das darf nicht auf dem Rücken aller ausgetragen werden. Und ja Fehldiagnosen sind auch so eine Sache. Oft wird einfach schnell eine Diagnose gestellt und am Ende ist es dann doch etwas anderes. Ich habe leider in Ärzte (bis auf ein paar Ausnahmen) auch nicht mehr viel Vertrauen.

Ich freue mich dennoch immer positive Berichte über Leute mit Gallenblasenentfernung zu hören. Das beruhigt mich etwas.

@Faultier Dir auch vielen Dank für deine Antwort. Das mit der Endometriose stimmt natürlich, dass es ne ganz andere Lokalisation ist und wahrscheinlich wenig Auswirkung auf die Entfernung der Gallenblase hat. Ich kann ja auch vorher mit dem Chirurg besprechen, dass sie an der Endo nix machen sollen außer es wäre Gefahr im Vollzug und ne Verwachsung klemmt was ab oder so.

Und doch ich bekomme die starken Koliken meistens wirklich nur, wenn ich viel bzw. fettig esse. Also zumindest bei den starken Koliken war das so. Bei der ersten war ich auf einer Feier und habe echt viel gegessen. Das war auch die, die am längsten angehalten hat über ein paar Stunden. Die drei anderen starken waren immer Gott sei Dank nach so 30-40 Minuten rum. Da hatte ich aber auch immer recht viel bzw. fettig gegessen. Bei den zwei leichteren kann ich mich ehrlichgesagt nicht dran erinnern was ich vorher gegessen hatte. Also lange Rede kurzer Sinn, im Moment kann ich es noch ganz gut beeinflussen, wenn ich nur kleinere Portionen esse und nicht so viel Fett. Und die Koliken treten nur alle 3-4 Monate auf, wenn ich zu übermütig werde mit dem Essen, weil ich schon zu lange nix mehr hatte.

Und das ist ja krass, dass es dir trotzdem so gut geht, obwohl du die Gallenblase behalten hast. Bei meinem Arzt hat sich das so angehört als ob man, wenn man sich nicht operieren lässt an einem Gallenstau bzw. an der daraus resultierenden Pankreatitis verstirbt. Aber wenn man sich mal die Zahlen anschaut wie oft ne Pankreatitis vorkommt und wie oft sie schwer verläuft, dann passt das natürlich auch nicht zusammen mit den Zahlen wieviele Menschen symptomatische Gallensteine haben. Wobei es für die einzelnen, denen es passiert natürlich trotzdem schlimm ist. Ich denke auch, dass Ärzte immer recht schnell zu OPs raten. Mir wurde auch schon geraten meine Nasennebenhöhlen operieren zu lassen und ich lebe auch ganz gut damit mittlerweile. Klar, ist das vielleicht nochmal was anderes, aber, dass Ärzte da allgemein recht schnell mit sind, da stimme ich dir auf jeden Fall zu. Gefühlt bekommt ja auch fast jeder seine Weisheitszähne entfernt.

Und wenn man das bedenkt, dass es wirklich sehr schwer kranke, morbide Menschen gibt, die noch operiert werden, hast du natürlich recht, dass bei mir das Risiko im Vergleich wahrscheinlich sehr überschaubar ist.

Wegen Narkosemitteln bzw. dem ganzen anderen Kram wie Opiate bzw. Muskelrelaxanzien muss ich halt trotzdem nochmal mit meinem Urtikariazentrum abklären. Propofol ist wohl nicht so das Problem. Aber ich denke auch wegen der anderen Medikamente, die man während der OP bekommt, wird es sicherlich eine Lösung geben. Bekomme wahrscheinlich sowieso wieder Omalizumab, darunter ist ne echte Allergie sowieso fast ausgeschlossen und Pseudoallergien kann man wohl ganz gut mit einem intravenösen Antihistaminikum vorab verhindern.




Youtube Video

Dr. Matthias Nagel
App im Playstore