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Zitat von Cbrastreifen:
Willkommen in meiner Welt. So was passiert mir auch immer wieder mal. Desorientierung ist bei mir sogar auf der Festplatte verlötet, das hat so ...

Es ist geradezu paradox. Mein Gedächtnis versagt bei den simpelsten Dingen, während es in anderen Bereichen erstaunlich gut funktioniert. Es scheint mir somit fast, als ob die Mechanismen meines Gedächtnisses in ihrer Funktionsweise selektiv sind. Hast du dahingehend ähnliche Erfahrungen?

Zitat von Jakob02:
Es ist geradezu paradox. Mein Gedächtnis versagt bei den simpelsten Dingen, während es in anderen Bereichen erstaunlich gut funktioniert. Es scheint mir somit fast, als ob die Mechanismen meines Gedächtnisses in ihrer Funktionsweise selektiv sind. Hast du dahingehend ähnliche Erfahrungen?

Selektiv sind sie in jedem Fall, nämlich stark nach Interessen ausgerichtet. Namen vergesse ich oft (kann bei mir allerdings schon so ein Altersding sein, bin ja keine 20 mehr), ich gehe auch in den Supermarkt, um irgendeinen bestimmten Artikel zu kaufen, komme raus, habe 5 Dinge, nur nicht das, was ich eigentlich kaufen wollte. Natürlich nicht immer, aber es kommt eben immer mal wieder vor.

Irgendwie zerstreut bin ich durchaus öfter mal. Ich umgebe mich gerne mit Menschen, die um Längen krasser sind, als ich, das ermöglicht es mir die Illusion aufrecht zu halten, dass ich ein ziemlich normaler Mensch bin.

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Kurzer Gedächtnisverlust - Angst vor Demenz

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Zitat von Cbrastreifen:
Selektiv sind sie in jedem Fall, nämlich stark nach Interessen ausgerichtet. Namen vergesse ich oft (kann bei mir allerdings schon so ein Altersding ...

„… bin ja keine 20 mehr“ - mit meinen 22 Jahren fühle ich mich bei dieser Aussage nun doch etwas beunruhigt. Immerhin kommt es auch bei mir vor, dass ich meinen Schlüssel verlege, nur um ihn dann völlig unerwartet auf dem Rand des Waschbeckens wiederzufinden.

Ich hoffe mal, du bist in der Lage, diese Illusion noch lange zu bewahren. In meinem Fall sind die Reaktionen der Leute meist eher überrascht, wenn sie feststellen, wie ausgeprägt meine Zerstreutheit sein kann.

Zitat von Urlauberin:
Nein habe nicht viel Streß. Habe eben schon lange Angst vor Demenz.

Darf ich fragen, wie alt du ungefähr bist?

@Jakob02

Das muss dich wirklich nicht beunruhigen. Dein Kopf ist schlichtweg mit vielen anderen (wichtigen oder auch und vor allem wohl unwichtigen) Dingen beschäftigt.

Ich gehe sogar fast soweit zu behaupten, dass praktisch jeder Mensch sich mit diesem Zerstreutcheits-Phänomen auseinander gesetzt hat oder es noch tun wird - unabhängig des Alters.

Vielmehr ist es so, dass Ängstlern wie wir uns eben daran ängstigen, während Menschen, welche daran nicht oder kaum leiden es als normal nehmen. Sich nicht zu sehr damit beschäftigen und zu viel hineininterpretieren. Und es sozusagen als ein Phänomen ansehen, was zum Leben eben dazu gehört.

Zitat von Lerchen:
@Jakob02 Das muss dich wirklich nicht beunruhigen. Dein Kopf ist schlichtweg mit vielen anderen (wichtigen oder auch und vor allem wohl unwichtigen) ...

Du hast vermutlich vollkommen recht. Es ist auch gut möglich, dass unsere erhöhte Sensibilität das damit verbundene Gefühl noch weiter verstärkt. Besonders Menschen, welche an Ängsten oder körperlich manifestierten Depressionen leiden, erfahren ja eine wesentlich intensivere Wahrnehmung und Reflexion ihres eigenen Körpers und ihrer metakognitiven Prozesse als jene, die keine psychischen Beschwerden haben.

Diese Zustände der Zerstreutheit verunsichern mich nur einfach, da mein Gedächtnis vom Grundsatz her keineswegs als mangelhaft einzustufen ist. Tatsächlich fällt es mir sehr leicht, Fakten, Zahlen oder Vokabeln zu behalten und abzurufen.
Mein Handy habe ich hingegen heute schon zweimal suchen müssen.

Zitat von Jakob02:
„… bin ja keine 20 mehr“ - mit meinen 22 Jahren fühle ich mich bei dieser Aussage nun doch etwas beunruhigt. Immerhin kommt es auch bei mir vor, dass ich meinen Schlüssel verlege, nur um ihn dann völlig unerwartet auf dem Rand des Waschbeckens wiederzufinden.

So etwas habe ich auch im Programm. Ich bin eigentlich immer zu spät, was mich dann stresst, weil ich es eilig habe, natürlich weiß ich, dass es entspannter wäre, alles besser zu planen, in Ruhe zu gehen, ganz einfach etwas früher usw.
Aber dann fehlt der Schlüssel, meine Handschuhe, mein Helm (Radfahrer) irgendwas muss ich täglich suchen, so dass ich wieder auf mein Stresslevel komme, was ich vermutlich brauche.
Mein Resthirn ist auch recht leistungsfähig, ich kenne also den schroffen Kontrast und kann mich immer wieder auch selbst darüber amüsieren.

Ich habe übrigens ein paar gute Interviews von Hannah Monyer einer Hirnforscherin gehört, in denen es ums Vergessen ging. Vergessen ist eine großartige Eigenschaft, weil sie uns vor Schrott bewahrt. Was wir nicht mehr brauchen, das ist weg, das macht es einfacher, das zu behalten, was wir brauchen und das ist das, was wir immer wieder tun. Use ot or lose it, ist die Maxime, wie so oft im Bioreich.

Interessant bei ihren Ausführungen war, was sie über Thomas Mann erzählte. Er muss ungeheuer umfassend für Joseph und seine Brüder recherchiert haben und hat Jahre daran geschrieben. Wenige Wochen nach dem Ende des Romans hat er fast alles vergessen, ganz einfach, weil das Werk für ihn beendet war.

Ein Beispiel dafür, dass man auch aktiv vergessen kann.
(Darum ist die Beschäftigung mit Sorgen, Ängsten, Traumatisierungen auch mindestens ambivalent. Manchen muss therapeutisch aufgearbeiten werden, aber anderes kann und sollte man im Laufe der Zeit einfach abhaken und vergessen. Viele meinen, dass das geht.)

Zitat von Cbrastreifen:
Vergessen ist eine großartige Eigenschaft, weil sie uns vor Schrott bewahrt. Was wir nicht mehr brauchen, das ist weg, das macht es einfacher, das zu behalten, was wir brauchen und das ist das, was wir immer wieder tun.

Stimmt; im Prinzip ist Vergesslichkeit auch nur die Steuer, welche wir dafür zahlen, dass unser Gehirn potentiell für wichtigere Dinge reserviert ist als für einen einfachen Schlüssel.

Und es ist wirklich absurd. Ich kann mich an Ereignisse erinnern, welche bis in mein zweites Lebensjahr zurückgehen. Manche dieser Momente sind für mich beinahe präsent, auch wenn vereinzelte Erinnerungen sicherlich täuschen.
Demgegenüber musste ich gerade tatsächlich überlegen, was ich vergangenen Freitag eigentlich gegessen habe.

Zitat von Jakob02:
Und es ist wirklich absurd. Ich kann mich an Ereignisse erinnern, welche bis in mein zweites Lebensjahr zurückgehen. Manche dieser Momente sind für mich beinahe präsent, auch wenn vereinzelte Erinnerungen sicherlich täuschen.
Demgegenüber musste ich gerade tatsächlich überlegen, was ich vergangenen Freitag eigentlich gegessen habe.

So geht es vielen. Wer sich daran erinnert, was er vor drei Tagen gegessen hat, ist zwangs- oder essgestört, oder war mit der Liebe seines Lebens essen.
Wie oft gehe ich zu meinem E-Bike und stelle erst dort fest, dass ich den Akku nicht dabei habe? Aber frühkindliche Erinnerungen habe ich auch, obwohl das eigentlich ja nicht geht.

Zitat von Cbrastreifen:
Aber frühkindliche Erinnerungen habe ich auch, obwohl das eigentlich ja nicht geht.

Unser Gedächtnis ist durchaus in der Lage, auch Eindrücke aus der frühen Kindheit auf überraschende Weise zu bewahren.

Zitat von Jakob02:
Unser Gedächtnis ist durchaus in der Lage, auch Eindrücke aus der frühen Kindheit auf überraschende Weise zu bewahren.

Denke ich auch, vielleicht sogar bis zu intrauterinen Erfahrungen.
Aber man hört ja immer, dass das erst ab 4 oder so gehen soll.
Angeblich hat man das alles nachher erzählt bekommen und konstruiert sich das als Geschichte zurecht.
Aber diesen Geschichten kann man ja auch nachgehen, also sich fragen, ob man es tatsächlich erzählt bekommen hat, wer das ggf. war und so weiter.
Vieles aus der Neurowelt ist von vorne bis hinten Kappes.

Zitat von Urlauberin:
Ich habe schon lange Krankheitsängste, vor allem Angst vor Demenz.

Und das ist mit Sicherheit der springende Punkt um den Du Dich kümmern solltest.

Zur Kellerepisode:

Wenn der menschliche Geist fokussiert ist, vergisst er mitunter auch (vermeintlich) banalste Dinge. Örtliche Bezüge (hier: Ich / Haus / Keller) mögen im Grunde banal sein, aber sie zu verlieren kann das Gesamtkonstrukt Ich und Welt enorm ins Wanken bringen.

Es kann helfen sich klar zu machen, dass sowohl das Ego (Ich-Erleben), unsere Umwelt (Haus, Heimat, Lebensraum) als auch gespeicherte Sinneseindrücke letztendlich nur geistige Gestaltungen sind.

Natürlich wirkt es real, dass sich der Keller dort befindet, wo er immer ist. Aber in Wirklichkeit sind Ort und Lage Deines Kellers lediglich ein Teil Deiner etablierten Ich-Verortung.

Wer das versteht, fühlt sich vielleicht anfangs etwas verloren, aber man kann dies auch als potentielle Freiheit begreifen: Die Dinge sind nicht so wie wir sie (für)wahr nehmen. Sie sind lediglich Anhaltspunkte des Egos. Wir halten uns an den Dingen fest, die wir selber bestimmt haben. Daran ist nichts verwerfliches oder dummes, aber man sollte das verstehen.

Und Du kannst diese Überlegungen auch auf Deinen Fokus auf die Demenz anwenden. Es geht eigentlich nicht um die Demenz sondern um Deinen (etablierten) Fokussierungszwang. Hypochondrie und Zwangsgedanken gehören strukturell zusammen. Deshalb ist eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema Zwang m. E. dauerhaft wirksamer als die (meist nur temporär Linderung verschaffende) Beruhigung seitens eines Mediziners bzgl. einer wie auch immer favorisierten Erkrankung.

Einen durchaus fruchtbaren Seitenpfad könnte die Beschäftigung mit dem Grund darstellen, weshalb Dir explizit die Demenz soviel Furcht einflößt. Durchleuchte, was Du unter Demenz verstehst und warum Du damit besonders assoziiert bist. (Bedenke: Die Verbindung zwischen Dir und Demenz schaffst Du!) Nimm dabei die Demenz als Metapher für ein Lebensthema. Frage Dich, was Demenz im höheren Sinne mit Deinem (Er-)Leben zu tun haben könnte. Es ist nämlich m. E. so, dass man sich nicht grundlos für eine spezielle Krankheit entscheidet.

Alles Gute!

Arzt warnt: Diese Medikamente erhöhen Demenz-Risiko

Fünf alltägliche Medikamente können langfristig zu Demenz führen, sagt Dr. Zain Hasan. Der Anästhesist erklärt auf TikTok, welche Medikamente betroffen sind und welche Risiken bestehen.

Laut dem Anästhesisten Zain Hasan können fünf weit verbreitete Medikamente langfristig zu Demenz führen.

- Benadryl oder Elavil (Diphenhydramin)
- Morphin
- Omeprazol
- Benzodiazepine (Deutsche Gesellschaft für Neurologie widerspricht!)
- Trizyklischen Antidepressiva

Quelle: https://www.focus.de/gesundheit/anaesth...13849.html


Na Super! Trizyklische ADs sind die einzigen Medis die mir helfen wenn ich mal schlaflose Nächte habe.

Zitat von ThE-Joker:
Arzt warnt: Diese Medikamente erhöhen Demenz-Risiko Fünf alltägliche Medikamente können langfristig zu Demenz führen, sagt Dr. Zain Hasan. Der ...

Die Liste dieser Medikamente ist länger als wir denken. Dazu gehört auch L-thyroxin und Cholesterinsenker. Es gibt ein super Vortrag dazu aber ich kann das Video leider nicht mehr finden. Sollte ich es finden, schicke ich es dir. Also da läuft einem echt ein kalter Schauer. Denn es wird genau erklärt, wieso diese Medikamente Demenz/Alzheimer auslösen können. Bei Cholesterin ist es so, dass unser Gehirn hauptsächlich aus Cholesterin besteht. Das ist sehr wichtig für die Funktion. Und durch die Cholesterin senker, vermindert sich nicht nur das schlechte Cholesterin sondern auch das gute Cholesterin was in dem Fall lebenswichtig für unser Gehirn ist. Und wenn man dieses Medikament über Jahre nimmt, ist das am Ende soweit vermindert, dass das Gehirn anfängt sein Geist aufzugeben und das Resultat ist dann Demenz / Alzheimer. Die Professorin hat das viel besser erklärt und vieles ist so einleuchtend und so logisch. Also sie erklärt es sehr akribisch und präzise. Es ist also kein Humbug was sie da erzählt. Das ist tatsächlich eine bekannte Professorin aber mir fällt leider ihr Name nicht mehr ein .

Zitat von ThE-Joker:
Arzt warnt: Diese Medikamente erhöhen Demenz-Risiko Fünf alltägliche Medikamente können langfristig zu Demenz führen, sagt Dr. Zain Hasan. Der Anästhesist erklärt auf TikTok, welche Medikamente betroffen sind und welche Risiken bestehen. Laut dem Anästhesisten Zain Hasan können fünf weit verbreitete ...

Diese Meldungen haben keine Bedeutung für uns. Es werden ständig Studien erstellt und sie sind nichts als Statistik und widersprechen sich. Für den Einzelnen haben sie keinerlei Relevanz. Du kannst essen, was du willst, du kannst Politiker sein, Dirigent, oder Wissenschaftler, du kannst dich bewegen oder nicht bewegen, du kannst rauchen oder nicht rauchen, du kannst Medikamente nehmen oder nicht nehmen: der eine wird dement, der andere nicht. Das ist die Lebenswirklichkeit. Die Statistik hat keine Bedeutung für den Einzelnen.

Zitat von Reconquista:
Die Statistik hat keine Bedeutung für den Einzelnen.

Für den/die Auftraggeber jedoch schon...
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von moo:
Für den/die Auftraggeber jedoch schon...

Ja selbstverständlich, aber für uns hier uninteressant und nur verunsichernd.

Zitat von Reconquista:
Ja selbstverständlich, aber für uns hier uninteressant und nur verunsichernd.


Da muss ich dir zustimmen. Ist mir halt so direkt ins Auge gesprungen und wie es halt so ist mit GAS spinnt man weiter.
Trotz allem bleibt es halt noch im Hintergedanken. Da Demenz ja schon eine beunruhigende Erkrankung ist.

Zitat von ThE-Joker:
Da muss ich dir zustimmen. Ist mir halt so direkt ins Auge gesprungen und wie es halt so ist mit GAS spinnt man weiter. Trotz allem bleibt es halt noch im Hintergedanken. Da Demenz ja schon eine beunruhigende Erkrankung ist.

Ja, deshalb schreiben sie es ja, diese Flachköpfe überall. Billiges Erzwingen von Aufmerksamkeit durch alarmierende Themen. Seit ich das Muster erkannt habe und sich so viele Studien und Expertenmeinungen widersprachen, bin ich völlig immun gegen solche Meldungen und Artikel geworden. Es sollte Teil der Psychotherapien sein, das zu verstehen und sich dagegen zu immunisieren.

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Dr. Matthias Nagel
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