Zitat von Urlauberin: Ich habe schon lange Krankheitsängste, vor allem Angst vor Demenz.
Und das ist mit Sicherheit der springende Punkt um den Du Dich kümmern solltest.
Zur Kellerepisode:Wenn der menschliche Geist fokussiert ist, vergisst er mitunter auch (vermeintlich) banalste Dinge. Örtliche Bezüge (hier: Ich / Haus / Keller) mögen im Grunde banal sein, aber
sie zu verlieren kann das Gesamtkonstrukt
Ich und Welt enorm ins Wanken bringen.
Es kann helfen sich klar zu machen, dass sowohl das Ego (Ich-Erleben), unsere Umwelt (Haus, Heimat, Lebensraum) als auch gespeicherte Sinneseindrücke letztendlich nur geistige
Gestaltungen sind.
Natürlich
wirkt es real, dass sich der Keller dort befindet, wo er immer ist. Aber in Wirklichkeit sind Ort und Lage Deines Kellers lediglich ein Teil Deiner etablierten Ich-Ver
ortung.
Wer das versteht, fühlt sich vielleicht anfangs etwas verloren, aber man kann dies auch als potentielle Freiheit begreifen: Die Dinge sind nicht so wie wir sie (für)wahr nehmen. Sie sind lediglich An
haltspunkte des Egos. Wir halten uns an den Dingen fest, die wir selber bestimmt haben. Daran ist nichts verwerfliches oder dummes, aber man sollte das verstehen.
Und Du kannst diese Überlegungen auch auf Deinen Fokus auf die Demenz anwenden. Es geht eigentlich nicht um die Demenz sondern um Deinen (etablierten) Fokussierungs
zwang. Hypochondrie und Zwangsgedanken gehören strukturell zusammen. Deshalb ist eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema Zwang m. E. dauerhaft wirksamer als die (meist nur temporär Linderung verschaffende) Beruhigung seitens eines Mediziners bzgl. einer wie auch immer favorisierten Erkrankung.
Einen durchaus fruchtbaren Seitenpfad könnte die Beschäftigung mit dem
Grund darstellen, weshalb Dir explizit die Demenz soviel Furcht einflößt. Durchleuchte, was
Du unter Demenz verstehst und warum Du damit besonders assoziiert bist. (Bedenke: Die Verbindung zwischen Dir und Demenz schaffst Du!) Nimm dabei die Demenz als Metapher für ein Lebensthema. Frage Dich, was Demenz im höheren Sinne mit Deinem (Er-)Leben zu tun haben könnte. Es ist nämlich m. E. so, dass man sich nicht grundlos für eine spezielle Krankheit entscheidet.
Alles Gute!