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Hallo zusammen,

Einmal kurz zu mir: Ich bin 21 Jahre alter Student, eigentlich war meine körperliche Gesundheit für mich nie ein Thema, als Kind immer viel Sport betrieben und wenig mit Krankheiten oder ähnlichem zu tun gehabt. ich hatte lediglich als Kind mit einer Angststörung zu tun gehabt, welche dann Zwangsgedanken hervorgerufen hatte, dies wurde aber erfolgreich schon früh mit einer Therapie angegangen und hat seitdem kein Einfluss mehr auf mich gehabt und mich auch nicht mehr gestört. Nachdem ich lange Fußball gespielt habe gehe ich seit 2018 sehr aktiv ins Fitnessstudio. Oktober 2022 gab es jedoch leider ein unangenehmes Ereignis, nach einer etwas zähen aber eigentlich nicht intensiven Erkältung habe ich beim Sport zu schnell wieder zu viel Gas gegeben und hatte während meiner Trainingseinheit etwas mit leichtem Schwindel zu tun, da ich ohnehin ein vorsichtiger typ bin, was solche Symptome angeht, habe ich das Training nach nur zwei Übungen abgebrochen. Leider war dies trotzdem schon zu viel für meinen Kreislauf und unter der Dusche nach dem Training ist mir schwarz vor Augen geworden und ich musste mich hinlegen. Etwas in der Art ist mir so noch nie Wiederfahren und hat sofort Panik ausgelöst. Nachdem ich mich etwas fangen konnte habe ich mich mit dem Auto auf den Heimweg gemacht, musste jedoch auf dem Weg erneut anhalten da mir während der Fahrt wieder schwarz vor Auge wurde. Zuhause war ich weiterhin enorm gestresst und hatte den ganzen Abend über sehr unangenehme Herzrasen. Zum Glück legte sich dies wieder und über die nächsten Tage hatte ich mich von dem kleinen Schocker schon wieder gut erholt. Genau eine Woche passierte jedoch das Gleiche wieder, als ich mich mit dem Rad auf den Weg zum Einkaufen machen wollte wurde mir nach ein paar Metern wieder schwarz vor Augen, sofort setzte wieder Panik ein und diesmal legte sich dies nicht ohne weiteres, ich hatte die ganze Nacht Herzrasen und am Nachmittag des nächsten Tages bin ich ins Krankenhaus gegangen. Dort wurde Blut abgenommen und ich wurde kurz durchgecheckt. Die Ergebnisse wiesen nichts auffälliges vor und als ich vor Ort unter ärztlicher Aufsicht war konnte ich mich auch etwas beruhigen und die Herzfrequenz bewegte sich wieder in eine normale Richtung.
Ende letzten Jahres hatte ich dann noch das ein oder andere Mal Probleme mit dem Herzrasen, als jedoch Anfang Januar die Ergebnisse meiner Untersuchungen kamen (Langzeit-EKG, Ultraschall) und mein Herz sicher als kerngesund identifiziert wurde ging es mir immer besser und insbesondere wieder mit Sport anzufangen hat mir sehr geholfen. Auch durch eine Verhaltenstherapie dieses Jahr habe ich es geschafft besser mit Angstgedanken in dieser Richtung umzugehen und so belastet mich diese Thematik nur noch wenig, auch wenn ich merke, dass ich seit diesem Ereignis sehr viel sensibler auf beliebige auch nur kleinste Symptome von meinem Körper reagiere, mich gerne reinsteigere und mir so auch teilweise komische Gefühle oder ähnliches auch einbilde.
Ich habe die letzten Monate aber schon gemerkt, dass es noch eine Situation gibt die mich eventuell wieder sehr aus dem Konzept bringen könnte: nämlich dass dieses Herzrasen einsetzt während ich richtig krank bin und so mein Herz doppelt belastet wird, insbesondere male ich mir die Vorstellung aus, dass daraus eine Herzmuskelentzündung resultieren könnte und ich dann mit dem Herzrasen richtig Probleme bekommen könnte. Das Herzrasen entsteht natürlich nur durch Angst, aber während es akut ist und mein herz so schnell und intensiv pocht die Kontrolle wieder zu erlangen ist einfach schwierig. Normalerweise habe ich eine HF von um die 80 ,in so einer Stresssituation bewegt sich diese dann zwischen 120 und maximal 130 würde ich sagen, so wirklich intensiv hatte ich dieses Herzrasen jedoch dieses Jahr nur sehr selten. Was mich schonmal etwas beruhigt ist, dass das durch Angst hervorgerufene Herzrasen nicht unbedingt mit erhöhter Herzfrequenz durch sportliche Aktivität gleichzusetzen ist und ich bei schnellem gehen teilweise schon einen Puls von 140 habe und bei Laufen geht der schonmal gerne auf 170 bis 180 zu.
Im Sommer 2022 hatte ich bereits einmal Corona, damals war dies noch kein großes Problem für mich, obwohl ich im Nachgang noch für eine Woche ein komisches Gefühl in der Brust hatte, dies hatte sich jedoch gelegt und da ich damals noch nicht so sensibel in diesem Bereich war, war dies kein großes Problem. Falls sowas aber bei erneuter Infektion wieder auftreten sollte kann ich mir vorstellen dass ich nun ganz anders reagieren würde. Als es diesen Sommer den Rest meiner Familie erwischt hatte und ich auch besorgt war positiv zu sein habe ich schon während dem Durchführen eines Corona Tests richtig Herzrasen und Angst entwickelt. Aufgrund der hohen aktuellen Corona Fallzahlen habe ich die letzten Tage bzw. Wochen schon ein paar Treffen oder Feiern mit Freunden abgesagt, da ich Angst hatte mich anzustecken. Jetzt bin ich für Silvester auf einer größeren Feier eingeladen, die ich ungern absagen möchte, nur weil ich Angst vor einer Corona Infektion habe.
Vielleicht gibt es ja jemanden hier, der schonmal in einer ähnlichen Lage war oder mich in dieser Richtung etwas beruhigen kann.

Vielen Dank und Liebe Grüße!

28.12.2023 18:47 • 28.12.2023 #1


4 Antworten ↓


Das Herzrasen bei Krankheit ist aber normal. Der Körper arbeitet dagegen an, dazu kommt deine Angst. Ich hatte bei Corona vor ca.5 Wochen durchgehend 120Puls und mehr.
Mein Arzt hat gesagt, dass dies normal sei. Trotzdem versteh ich deine Bedenken. Ich hab das Herzrasen sogar trotz Bisoprolol bekommen. Du bist durchgecheckt, sehr jung und sportlich.

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Angst vor Corona wegen Herzrasen

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Ja, so wie @Thor85 schon meinte ist eine erhöhte HF bei einem Infekt ganz normal. Das kann mal mehr oder weniger hoch sein, aber ich habe das eigentlich immer und ist oftmals sogar das erste Symptom.

Ich glaube, bei dir ist es eine Mischung aus dem ganz normalen erhöhten Puls durch den Infekt und dem, was die Angst noch oben drauf setzt.

Danke für die schnellen Antworten!

Das habe ich mir auch schon gedacht, ich habe nur Bedenken falls dann wirklich dieses unangenehme intensive herzpochen einsetzen sollte und evtl kleines herzstolpern Bzw Palpitationen, die an für sich ja nicht dramatisch sind und mich aktuell nicht aus dem Konzept bringen, aber dann noch mit dem Infekt Angst Bzw. Panik hervorrufen könnten.
Aber es ist schonmal gut zu wissen dass eine erhöhte HF bei einem Infekt nicht zu Komplikationen führt.

Zitat von alexkoeln:
Aber es ist schonmal gut zu wissen dass eine erhöhte HF bei einem Infekt nicht zu Komplikationen führt.

Nein, nicht grundsätzlich. Eine erhöhte HF gehört eigentlich dazu und durch Angst zusätzlich ausgelöstes Herzklopfen bringt dich nicht um.

Es ist ja so: eine Herzmuskelentzündung entsteht nicht durch Herzklopfen. Sie entsteht meist durch eine nicht vollständig auskurierte Erkältung, heilt aber in den allermeisten Fällen von selbst und ohne Folgen aus. Gefährlich kann das dann werden, wenn man sich (das Herz) während einer HME zusätzlich körperlich belastet. Das muss nicht passieren, aber die Chancen steigen, dass das Herz was zurück behält.

Wenn Du also einen Infekt hast, solltest Du zusätzliche Anstrengungen wie Sport oder körperliche Arbeit einige Zeit meiden - einfach zur Sicherheit damit eine eventuelle HME folgenlos ausheilen kann.

Das zum Infekt „gehörende“ Herzklopfen bringt dich nicht um, ebensowenig das durch die Angst. Aber zusätzliche Belastungen solltest Du sicherheitshalber vermeiden.




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Dr. Matthias Nagel
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