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Hey Rossi, ich habe Long-Covid und daher sehr viel mit Erschöpfung zu tun, kann also sehr gut nachvollziehen, wie es Dir geht. Bitte verzweifle nicht und gib Dir und Deinem Körper Zeit (ja, ich weiß, wie schwer das ist).

Ein hilfreicher Ansatz kann sein, Dein Nervensystem zu regulieren/zu beruhigen - was Du ja schon gemacht hast, z.B. durch Atemtechniken. Selbst wenn es ME/CFS sein oder werden sollte (was wir in Deinem Fall nicht wissen): Es gibt viele Menschen, die davon genesen sind! Ich weiß nicht, ob Du bei Insta bist, hilfreiche Seiten dort für Dich können sein: kirafinn_ und theunforcedclub - beide haben Long-Covid mit ME/CFS überwunden! Weitere Inspiration von vielen Menschen, die den Weg aus der chronischen Erschöpfung geschafft haben, findest Du hier: https://www.youtube.com/@cfsrecovery/videos
Wie gesagt, das heißt alles nicht, dass es bei Dir zu ME/CFS kommt, aber ich möchte Dir Mut machen und Zuversicht geben, dass selbst in diesem Fall Genesung möglich sein kann.

Die Grippe hat Deinen Körper aus der Spur gebracht, gib ihm Zeit, dorthin wieder zurückzufinden.

@klarakopf
Vielen lieben Dank für deine aufbauenden Worte. Ich habe mir einige der CFS Recovery-Videos angeschaut und zuerst hat mir das auch Mut gemacht. Aber nachdem ich mitbekommen habe, wie viel Geld da mit den Programmen gemacht wird, habe ich den Glauben daran verloren. Ich weiß nicht, wie viel Wahrheit dahinter ist oder alles nur Fake und Marketing.

Wie äußert sich bei dir Long Covid? Und welche Entspannungstechniken findest du hilfreich?

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Angst vor chronischem Fatigue Syndrom ME/CFS

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@Rossi Ich denke schon, dass da was dran ist, aber dass es so teuer ist, finde ich auch daneben, zumal man mit CFS ja mitunter auch aus dem Berufsleben gerissen wird und nicht mal eben tausende Taler rumliegen hat.
Du könntest (falls Du sie noch nicht kennst) auch mal bei Raelan Agle schauen: https://www.youtube.com/c/RaelanAgle oder bei Rebecca Tolin: https://www.youtube.com/@rebeccatolinmind-bodycoach - ich suche mir immer die kostenlosen Inhalte zusammen. Im Grunde geht es darum, bei Symptomen wie etwa Erschöpfung nicht in Panik zu verfallen, weil man damit das Nervensystem weiter überreizt, sondern zu üben, die Symptome zu erkennen und hinzunehmen, aber nicht als Gefahr zu bewerten (läuft unter dem Stichwort Brain Retraining).

Meine LC-Symptome sind vor allem Schlafstörungen und Fatigue, manchmal auch Brainfog. Ich mache abends immer eine geführte Meditation, oft eine mit Atemübungen. Den Atem finde ich sehr hilfreich dabei, runterzukommen. Es gibt auch ganz einfache Atemübungen, bei denen Du beim Ausatmen summst, das Summen stimuliert den Vagusnerv, der Dein Nervensystem beruhigen kann.

@klarakopf Ich mache schon vier bis fünf Mal am Tag Entspannungsübungen und das ist sicher hilfreich, weil emotionale Extreme wie Panik ja sehr viel Energie kosten und so spart man Energie.

Wie lange hast du die Beschwerden denn schon und hast du bisher eine Besserung der Symptomatik erlebt?

@Rossi Das ist prima. Bitte glaube daran, dass Du wieder gesund wirst!

Die Fatigue hatte ich zuerst, die kam etwa in 06/2023, die Schlafstörungen kamen in 09/2023 dazu. Anfang 2024 war ich auf dem Weg der Besserung, hatte dann aber privat ein paar sehr einschneidende Ereignisse, die mich komplett wieder zurückgeworfen haben. Nun bessert es sich langsam seit Januar dieses Jahres. Heilung ist manchmal ein langer Weg.

Das klingt vielleicht doof, aber da ich mich vom Gesundsein momentan so weit weg fühle, wünsche ich mir derzeitig erst mal nur, dass ich wieder einen kleinen Spaziergang am Tag machen kann, die übliche Körperpflege und vielleicht ein, zwei Sachen im Haushalt pro Tag. Das wäre schon so eine tolle Verbesserung für mich.
Erst mal ist der Spaziergang mein Etappenziel.

@klarakopf
Tut mir leid zu hören, dass du wieder zurück geworfen wurdest. Aber super, dass du dran bleibst und nun auch wieder eine Besserung merkst. Ich wünsche dir alles Gute!

@Rossi ich kann dir nur sagen, dass ich ganz ohne LC oder me/cfs fast 2 Monate gebraucht habe um wieder sowas ähnliches wie einen normalen Alltag zu bekommen. Ich habe noch heute (3,5 Monate nach der Infektion) nicht meine alte Fitness wieder und meine Muskeln zeigen mir jeden Tag aufs neue, dass sie eine schwere Zeit hatten. Es braucht wirklich Zeit nach so einer Grippe. Verliere nicht den Mut. Kleine Etappen sind eine gute Idee. Ich wünsche dir eine vollkommene Genesung

Zitat von Rossi:
Erst mal ist der Spaziergang mein Etappenziel.

Das klingt gut! Verliere jedoch die Zwischenschritte nicht aus den Augen, damit der Spaziergang Dir am Ende nicht alle Kräfte raubt. Du kannst zum Beispiel zwischendurch mal eine Minute lang (oder 30 Sekunden oder wie lang Du es einigermaßen schaffst) auf der Stelle gehen und schauen, wie gut Du das verträgst.
Gut ist auch eine Kombi aus Belastung und aktiver Erholung, also zum Beispiel 30 Sekunden auf der Stelle gehen und danach eine Minute Atemübung.
Du wirst das schaffen.

@Rossi dürfte ich fragen wie es dir mittlerweile geht? Mir geht es ähnlich seit 1,5 wochen

@Noxiiii
Bei mir ging es in den letzten Wochen gaaanz langsam bergauf. Und damit meine ich wirklich langsam. Ich habe mich zunächst in der Wohnung von 300 auf 500 Schritte am Tag gesteigert. Ich habe auch gemerkt, dass das Schwächegefühl etwas zurückgegangen ist. Auch Schmerzen sind weniger geworden.

Seit zwei Tagen gehe ich in sehr langsamen Tempo draußen spazieren für zehn Minuten und hoffe, dass keine Verschlechterung kommt. Das weiß ich aber immer erst ein paar Tage später. Da mir gerade die Arme wehtun und ich mich auch wieder zittriger fühle, habe ich etwas Angst, aber irgendwann muss man es ja mal ausprobieren...

@Rossi es freut mich, dass es langsam in die richtige Richtung geht. Wie schon geschrieben, bei mir hat es auch ewig gedauert. Meine Arme und Beine taten auch schrecklich weh durch die ständige Anspannung. Zittrig war ich auch und total erschöpft nach den kleinsten Bewegungen. Als mein Herz dann auch noch angefangen hat so zu rasen und bei jeder Bewegung mein Puls sofort hochgeschlossen ist, hab ich nur noch Panik bekommen. Heute weiß ich, dass das normal ist und es auch wieder besser wird. Nach 7 Wochen war ich dann endlich soweit, dass ich auch mal wieder einkaufen gehen konnte. Zwar nur in Begleitung aber es war endlich wieder möglich normal am Alltag teilzunehmen. Ich drücke dir die Daumen dass es schneller geht aber wenn nicht, dann weißt du zumindest, dass das ok ist und so sein darf

@Rossi Nimmst du irgendwas ein? Psychopharmaka gegen die Ängste und oder Nahrungsergänzungsmittel? Vitamin D usw.

Da ich eigentlich ständig unter Strom stehe vor Angst, dass ich CFS habe, kann ich nicht zuordnen wodurch es besser wird oder schlechter. Meditation hilft etwas, aber oft auch nur für den Moment.

Kannst du schlafen? Ich schlafe Gott Sei Dank noch wie ein Stein.

Zitat von klarakopf:
@Rossi Ich denke schon, dass da was dran ist, aber dass es so teuer ist, finde ich auch daneben, zumal man mit CFS ja mitunter auch aus dem Berufsleben gerissen wird und nicht mal eben tausende Taler rumliegen hat. Du könntest (falls Du sie noch nicht kennst) auch mal bei Raelan Agle schauen: oder bei Rebecca Tolin: ...

Ich habe mir die Videos angeschaut. Das wirkt teilweise wirklich ziemlich unauthentisch. Noch dazu wird quasi in fast jedem Video um den heißen Brei geredet... Kommt mir so vor als geht es hier mehr um Profit als um das Wohl der mitmenschen. Vielleicht Irre ich mich und wenn Sie gute Tipps und Hilfen geben, sei es Ihnen gegönnt.

Aber die Kernessenz des ganzen ist doch, sein Leben und seine Einstellung zu ändern? Auf seinen Körper achtzugeben und seine Nerven zu beruhigen und mit Akzeptanz zu arbeiten? Sehe ich das richtig?

@Molly1605
Bei mir sind die 7 Wochen schon um und ich bin weit entfernt davon, einkaufen gehen zu können. Aber das ist ja auch kein Wettbewerb, Hauptsache es wird irgendwann besser.
Das mit dem Puls ist bei mir auch so, immer noch.

@Noxiiii
Ich habe erst versucht, ohne Medikamente klar zu kommen, aber irgendwann habe ich nach Rücksprache mit meinem Psychiater Mirtazapin 7,5 mg angefangen. Das lag aber auch daran, dass ich eben richtige Schlafprobleme hatte. Konnte erst nicht einschlafen und bin dann dauernd mit Panik aufgewacht und lag dann ein oder zwei Stunden wach.
Das Mirtazapin hilft sowohl gegen die Ängste als auch beim Schlafen und ich kannte das Medikament schon, sodass ich da weniger Angst vor Nebenwirkungen hatte. Da es mich aber auch tagsüber müde macht und ich gemerkt habe, dass ich dadurch nicht mehr richtig meditieren kann, schleiche ich jetzt nach 10 Tagen schon wieder aus und nehme nur noch eine Viertel Tablette. Hoffe, es geht nun auch ohne mit dem Schlafen.

Ich nehme 400 mg Magnesium, 150 mg Zink, 5.000 IE Vitamin D und 1.000 mg Algenöl.
Das Vitamin D in so hoher Dosis, weil ich schon vorher täglich 2.000 IE genommen habe für ein halbes Jahr und mein Blutwert trotzdem nicht hoch ging. Alles andere nehme ich ohne ärztliche Empfehlung.

Ich arbeite zusätzlich mit einem Pulsoximeter und achte darauf, dass mein Puls möglichst unter 110 bleibt und die Sauerstoffsättigung über 93%. Also kurzzeitig gehen die Werte schon mal drüber bzw. drunter, aber dann unterbreche ich die Aktivität, setze mich hin und atme langsam tief durch, bis es sich beruhigt hat. Diese Methode gibt mir Sicherheit, mich nicht zu überlasten. Wenn du da mehr zu wissen willst, kannst du folgende Podcastfolge schauen:

@Rossi also ich weiß, dass ich auch bis 3 Monate danach immer wieder schlechte Tage hatte, wo nichts ging. Aber wie du sagst, das ist kein Wettbewerb und ich wünsche dir einfach nur weiterhin gute Besserung!
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@Noxiiii
Ich hatte mich bei CFS Recovery für das 8-tägige kostenfreie Programm angemeldet und dann bekam ich jeden Tag E-Mails für ein noch intensiveres Programm, das kostenpflichtig ist und wenn ich mich da schnell anmelde, gibt es noch was gratis obendrauf. Also klassische Verkaufsmasche. Und dazu noch psychischer Druck, da gesagt wurde, wenn man die Brain Retraining Übung nicht mindestens hundert Mal am Tag schafft, dann strengt man sich nicht genug an. Ganz mies, ich habe das dann abgebrochen.
Trotzdem, Akzeptanz und Entspannung helfen schon. Wenn ich Angst habe, verstärkt das meine Symptome, das war schon vor dieser Grippe-Geschichte so.

@Rossi du hast die Probleme jetzt seit Februar und hast jetzt erst mit dem mirtazapin angefangen? Vor 10 Tagen? Nur damit ich das richtig verstehe. Auch bei mitrazapin dauert es doch mind. 2 Wochen bis sich die Wirkung vollständig entfaltet, was ich so gelesen habe. Wirst du noch ein ssri versuchen oder versuchst du ohne medis da jetzt rauszukommen.

Mit der Verzweiflung von anderen lässt sich gut Geld machen und manche nutzen das Gnadenlos aus. Betroffene würden alles tun um gesund zu werden und den Geldbeutel aufmachen ist da noch relativ einfach.

@Noxiiii
Ja genau, mein Psychiater war auch erst sehr zurückhaltend anfangs und ich wollte das nicht ohne sein okay nehmen. Mir ging es auch wirklich ums Schlafen hauptsächlich und die nächtlichen Panikattacken und da wirkt es von Tag 1 an. Gegen Depressionen wären die 7,5 mg eh zu wenig.
Ich will erst mal keine anderen Medis probieren. Unter anderem, weil ich dann nicht mehr weiß, ob ich Symptome wegen der Erkrankung habe, also z. B. weil ich zu viel gemacht habe, oder ob es mit dem Medikament zusammenhängt.

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