Hallo, Beleya!
Welch Zufall: Ich habe eine Messiewohnung und eine Angsterkrankung. Ich habe auch große Ängste vor Bakterien und Viren (und einigem anderem mehr). Erst heute habe ich mich im Net nach möglicher Hilfe beim Aufräumen umgesehen: Ich weiß, ich schaffe es nicht alleine (alleine vom enormen Arbeitsaufwand her - und wenn ich dann noch die Zeit für das viele Händewaschen zwischendurch und den Streß/die Ängste, die sich dann (mehr oder minder) einstellen werden, mit einrechnen muß ...). Aber einen Teilbereich will ich alleine schaffen. (Denn ich habe saubere, etwas bedenkliche und (evtl.) gefährliche Bereiche. (Ich benutze übrigens auch oft den Ausdruck kontaminiert.)
Schon seit vielen Jahren habe ich dieses Problem. Ich habe es jedoch auch immer wieder geschafft, viel wegzuwerfen, Müll zu entsorgen etc.
Leider habe ich über einen langen Zeitraum hinweg immer wieder nur das Aller-Allerdringlichste geschafft. Der große Haufen ist noch vorhanden.
Die positiven Effekte des Aufräumens wirst Du bestimmt auch schon festgestellt haben: Ich jedenfalls fühle mich nach einem (Teil-)Aufräumen wesentlich freier/besser. Aber es kostet mich auch immer wieder Überwindung, es wieder von Neuem anzugehen, weiter aufzuräumen.
Seit jüngster Zeit habe ich gemerkt, daß es viel bringt, das Aufräumen möglichst streßfrei zu starten; also nicht unbedingt kurz vor knapp, bevor ich in Urlaub fahre, zu einem Konzert gehe oder sonstwas. (Denn ich möchte vor solchen angenehmen Ereignissen mich auch in punkto Wohnung dann beim Weggehen rel. gut fühlen; deswegen mach(t)e ich vorher rel. gründliches (Teil-)Aufräumen in rel. kurzer Zeit (d. h. sehr viele Stunden dann am jeweiligen Tag/den jeweiligen Tagen). Aber dann war ich so gestreßt, daß ich Fehler machte, die noch mehr Streß und Ängste auf den Plan riefen. Und bis ich mich dann wieder zu einem erneuten Aufräumen motivieren konnte, ging viel Zeit ins Land.) (Die Küche habe ich schon seit sehr langer Zeit nicht mehr genutzt; da fällt also zumindest kein Müll an. Ich esse auswärts bzw., wenn ich daheim was esse, sind es Nahrungsmittel, wo ich später nicht viel Müll zu entsorgen habe (Joghurt, Apfel, etc.))
Deswege räume ich seit kurzem also weniger auf einmal auf, dafür räume ich aber regelmäßiger auf; ich gestalte die jeweilige Arbeitszeit sehr viel kürzer als bislang. Dann kann ich mit aufkommenden Ängsten viel besser umgehen bzw. sie sind dann nicht so heftig! Versuche mal, einfach nur ganz wenig wegzuwerfen und achte darauf, wie Du Dich währenddessen und danach fühlst. Mach es dann, wenn Du viel Zeit hast (außer, Du hast Nahrungsmittelreste in der Wohnung; dieser Müll sollte so schnell wie möglich weg).
Es kommt ja hinsichtlich Gefährlichkeit auf die Art der Bakterien und Viren an sowie wohin sie gelangen und in welcher Menge; dazu kann ich in einem Satz so nix Beruhigendes für Dich äußern, denke ich. Aber die meisten Menschen kommen gut mit den alltäglichen Verunreinigungen/dem Kontakt mit anderen Menschen (oder mit Tieren) zurecht, ohne nennenswerten Schaden zu nehmen.
Wichtig ist, daß Du Nahrungsmittelreste so schnell wie möglich entsorgst. Falls Du das nicht schaffen solltest, hol Dir Hilfe (Freunde, Verwandte, Nachbarn).
Frage auch mal Freunde etc., wie sie selbst mit ihrem Müll verfahren, ob und welche Ängste sie dabei haben. Vielleicht beruhigt Dich das (teilweise), was sie Dir sagen werden.
Achte darauf, daß Du Deine Hände auch immer wieder mit Handcrème eincremst, damit die Haut nicht übermäßig trocken wird. Wären so Gummihandschuhe, wie man sie in Apotheken bekommt, eine Hilfe beim Aufräumen für Dich? Man kann auch so kleine Plastiktütchen nehmen; in sie läßt sich mit den Händen leicht rein- und wieder rausschlüpfen, so daß Du mit den Händen z. B. sauberere Gegenstände und, wenn Du mit den Händen in die Tütchen geschlüpft bist, weniger saubere Gegenstände anfassen kannst.
Frag doch vielleicht mal Deinen Hausarzt oder Leute, die auf diesem Gebiet bewandert sind, nach der Gefährlichkeit bestimmter Viren und Bakterien/dem, was Dir Sorgen macht. So manche Erklärung hinsichtlich z. B. Lebensdauer/Übertragbarkeit bestimmter Viren konnte mich beruhigen - auch wenn ich öfters nachfragen muß/mußte.
Wenn Du schon weißt, daß Du Dinge in einer bestimmten Ecke gesammelt wegwerfen mußt/willst: dann ist es ja egal, ob von einer dieser Sachen auf die andere des gleichen wegzuwerfenden Haufens was gefährliches rankommt.
Alles Gute für Dich! Morgen muß ich selbst wieder in Sachen Aufräumen ran ...
25.09.2014 21:41 •
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