Angst vor AV-Knoten Reentrytachykardie

@Lucius_Gaius .

Ich glaube Zeit und Akzeptanz heißt hier im Moment das Zauberwort.

Natürlich bist Du angespannt, frustriert.

Deine Hoffnung war eben, Eingriff...alles gut..

Jetzt heißt es erst einmal abwarten, so schlimm wie es nun auch leider für Dich ist..

Einen anderen Rat kann ich Dir im Moment nicht geben...

Bin ja auch nicht gerade die geduldigste.

Mein Mann sagte mir, da wurde was repariert, das dauert...er hatte nach dem Herzinfarkt noch Monate danach Beschwerden...

Es war für mich nicht leicht ihn immer wieder aufzumuntern...er hatte Angst...das hat wohl jeder der einen Eingriff am Herzen hatte.

Meiner Meinung nach, würde ich , wenn ich Doktor wäre...ein Gespräch anbieten...den Patienten gründlich informieren...nach dem Eingriff... erläutern was sich da im Körper abspielen k a n n ...
Damit der Patient nicht beunruhigt mit vielen Fragen im Kopf nach Hause geschickt wird....

LG Schnitzelchen ️

Zitat von Lucius_Gaius:

Aber ich merke einfach, dass ich das Vertrauen in meinen Körper verloren habe und teilweise sogar sauer auf diesen bin. Obwohl mein Körper mir so viel gutes tut.

Das, und dass viele Menschen mit der Tatsache nicht umgehen können, dass nicht alles kontrollierbar ist. Man trotz Sport, trotz positiver Anstrengung, kann man diese Verwundbarkeit nicht wirklich akzeptieren.

Und Geduld gehört auch nicht zu unseren Stärken. Hat auch etwas mit unserer Psyche zu tun, dass wir damit solche Probleme haben. Ich bin absolut leistungsorientiert, ok, gelernt habe ich dazu schon einiges, aber unterm Strich ist das meine Prägung, Erziehung und mein Rettungsanker, da Erfolg und Leistung für mich immer wichtig waren.

Mir auch egal, was andere denken, solange ich mich als wertvoll erachte, solange geht es mir gut. Und wenn dann Umstände eintreten, die mein Körper mit mir macht, dann hänge ich drin. Und wir reden jetzt nicht über Logik und Verstand, denn hier könnte ich mir selbst widersprechen und hätte gute Argumente, nein, es geht ums Gefühl.

Und da tun sich dann Welten auf. Insofern kann man bei diesen ganzen Problematiken durchaus ehrliche Selbstreflektion lernen, die einem zumindest klarmacht, warum man so gar nicht wirklich auf ein normales Level gelangt.

Mhh gehört evtl nicht hierher oder doch?

Als mein Mann vom Krankenhaus kam, war er verändert.
Er musste eine Woche zu Hause bleiben, bevor die Reha angetreten wurde.
Hatte HRS...ich habe mit ihm gesprochen...( Meine Güte selbst ging's mir da auch so ****)

Oft hat er geblockt...war still, in sich gekehrt.

Ich habe ihm so ziemlich alles erklärt, was ich wusste...er stand in der Küche und der Kreislauf schmierte ab....

Da habe ich ihn erklärt, das es von den Medikamenten kommt...sich sein Körper erst einmal erholen muss und auch die Psyche...

Ihm sind , genauso wie bei Dir, viele Gedanken durch den Kopf gegangen...

Er fragte auch immer wieder
Wann ist das vorbei?
Wann hört das auf?
Kann ich mein Leben noch genießen?

Ja Martin, kannst Du!
Ich habe keine Glaskugel, ich kann nicht sagen in 26 Tagen und 14 Stunden , bist Du wieder der Alte...

LG Schnitzelchen

@Icefalki Bei mir ist es auch so, dass ich mit der Tatsache, 65 zu sein und mehrere gesundheitliche Baustellen zu haben, auch überhaupt nicht klarkomme. Ich denke immer, das Leben geht nochmal richtig los und handle oft auch danach, aber meine verschiedenen Zipperlein und die dazugehörigen Diagnosen und vor allem die Ängste bremsen mich oft aus.

@Lucius_Gaius Setz dich jetzt nicht so mit dem Studium unter Druck. Du bist noch sooooo jung und kannst das alles noch doppelt und dreifach schaffen. Du holst das locker wieder auf. Es tut mir einfach leid, dass du dich mit solchen Ängsten rumquälen musst statt dein Leben zu genießen und die tolle Studentenzeit. Aber das kommt alles wieder. Ich gebe dir den Rat, dich an die Docs zu halten, die den Eingriff durchgeführt haben. Die wissen am besten, was jetzt zu tun ist. Und den netten Kardiologen als Vermittler von Terminen und Strukturierer der Geschehnisse. Die Meinung von Internetärzten würde ich mit Vorsicht genießen und da jetzt auch nicht weiter recherchieren. Wenn der Kardiologe spätestens morgen mit den Elektrodocs telefoniert, weißt du ja jetzt bald, wie es weitergeht.

Den Gedanken hatte ich gestern Abend erst...

Schnitzelchen was würdest Du am liebsten tun, wenn Du wieder einigermaßen gesund bist...

Ganz ehrlich ich muss selbst gut auf mich aufpassen, das ich da nicht in eine Spirale komme aus Angst und nicht zu können.

Im Moment habe ich das Gefühl, ich fahre mit einer angezogen Bremse.
LG Schnitzelchen

Ja schließe mich @mada1957 an...

Du schaffst Dein Studium.

Vertraue auf Deinen Doktor, zu dem Du ja ein gutes Verhältnis hast!
Das ist sehr viel Wert, wenn man einen guten Arzt hat, der Dich ernst nimmt.
LG Schnitzelchen

Zitat von mada1957:

@Icefalki Bei mir ist es auch so, dass ich mit der Tatsache, 65 zu sein und mehrere gesundheitliche Baustellen zu haben, auch überhaupt nicht klarkomme. Ich denke immer, das Leben geht nochmal richtig los und handle oft auch danach, aber meine verschiedenen Zipperlein und die dazugehörigen Diagnosen und vor allem ...

Ganz genau. Eigentlich vergesse ich ständig, dass ich 64 bin. Ich denke, hier liegt auch ein Problem: Irgendwie habe ich verpasst, dass auch ich älter werde.

Ich hatte ja schon mal geschrieben, richtig kennen sich damit nur die Elektrodocs aus. Normale Kardiologen sind auch nicht immer darauf spezialisiert. Ich war auch mal bei einem Kardiologen, dem ich meine EKG Aufzeichnung vom Notarzt gezeigt habe und der meinte, keine AVNRT, sondern Vorhofflattern und machte mir Riesenangst. Ich sollte Blutverdünner nehmen. bei den Elektroärzten hat man da nur den Kopf drüber geschüttelt und ja auch die AVNRT behandelt, sogar bis heute erfolgreich. Sollte ich wieder etwas haben, würde ich nur noch danach gehen, was die sagen.

@Icefalki Geht mir genauso. Ich denke oft auch, das große Abenteuer Leben geht erst noch richtig los. Hab da auch wohl etwas verpasst.

Zitat von mada1957:

Hab da auch wohl etwas verpasst

Eigentlich nicht, aber man ist eben lebensgierig und da passt Alter und Krankheit nicht mit rein.

Und @Lucius_Gaius , deswegen konzentriere dich aufs Studium, nicht auf den Erfolg oder Misserfolg deiner Ablation. Immer dran denken, du hast etwas dagegen getan und sollte im Fall der Fälle ein Rezidiv auftreten, dann wird das wiederholt.

@Lucius_Gaius Ich finde, du darfst alle diese Gefühle haben zurzeit. Wut, Enttäuschung über deinen Körper, der dich vermeintlich im Stich lässt, Trauer und Verzweiflung. Lass das alles raus, denn das tut gut, aber dann vertrage dich wieder mit deinem Körper, der dich nicht im Stich lassen wird. Sieh es doch mal von der Seite, dein Herz lässt dich nicht im Stich. Du hast zwar diese schreckliche Prüfung durchmachen müssen mit dem schlimmen Herzrasen, aber du hast ein Herzrasen, an dem du nicht sterben wirrst und dein Herz macht alle Turbulenzen mit. Es wird sich weiter Mühe geben und dir versprechen, sich wieder ruhig zu verhalten. Ich wünsche dir nur das Allerbeste und denke weiter an dich.

@Icefalki Das ist ein guter Tipp.

Zitat von Lucius_Gaius:

Alsooo ich komme gerade vom Kardiologen und bin genau so schlau wie vorher. Mein Kardiologe meinte, dass er das Herzrasen eher nicht für einen Heilungsprozess hält. Ich habe Ihm die EKG Aufnahme von meiner Apple Watch nun geschickt und er leitet es an den Arzt weiter, der den Eingriff bei mir gemacht hat. Bis ...

Habe die Probs ca. 1 Woche nach der EPU gehabt und nehme seit dem Betablocker, weil Mutmaßungen bringen keinem etwas.

@4200815 Was sind denn Probs?

Probleme....gleich Probs

@Schnitzelchen Ich bin auch zu blöde...

@mada1957...
Du bist eine ganz liebe, emphatische, Frau.
Die mit ihrem Rat und hier schon viel geholfen hat!
LG Schnitzelchen