Das ist es ja....mit Sicherheit habe ich schon einmal an die Psyche gedacht - mehrfach - doch gerade die Psyche macht es ja alles so kompliziert. Ich war bereits in einer Therapie - Verhaltenstherapie (Generalisierte Angststörung mit der Angst vor Ohnmacht bei Bewegung). Damals hatte ich auch ununterbrochen Panikattacken und das war auch die Zeit meiner Notarztbesuche und meines Ärztehobbings...Die Grundangst besteht bei mir seit ich 18 bin - nun bin ich 34 . Ärzte besuche ich nur noch selten, immer dann wenn neue Symptome dazu kommen oder aber mein Kalium alle drei Monate kontrolliert wird (und hier wird IMMER ein Blutbild mitgemacht). Medikamente habe ich nie genommen, aber auch nur aus dem Grund nicht, weil sie nicht die Ursache des Ganzen bekämpfen sondern eben nur die Symptome - und Nebenwirkungen gibt es Gratis oben drauf. Aber warum schreibe ich dann, dass ich Angst vor ALS habe? Eben weil es meine Psyche ist - ...ich könnte doch die eine der 6-8 Personen auf 100.000 Einwohner sein, die an ALS erkrankt und die letzten Jahre zuvor - das waren die Vorboten - diese Schwäche, die jetzt schleichend immer stärker wird, die jetzt eben nicht mehr nur noch situationsabhängig da ist sondern permanent. Ich kann diese Gedanken nicht durchbrechen und bei einer erneuten Verhaltenstherapie lerne ich eben auch nur wieder, dass ich immer wieder raus gehen soll, mich bewegen soll, die Orte aufsuchen soll, die mir Angst machen etc. - doch hier komme ich eben nicht mehr weiter...Ich habe eine tolle Familie und einen Hund - wir gehen täglich eine Stunde oder länger am Nachmittag gemeinsam im Wald spazieren. Und JEDEN Tag denke ich über das Gefühl in meinen Beinen nach. Ich schaffe die Spaziergänge - auch mit Freude - aber oft überkommt mich eben dieser Gedanke: Was ist, wenn mich meine Beine jetzt nicht mehr weiter tragen werden, wenn ich so schwach werde, dass ich zuammenbreche. Wo steht unser Auto, wie weit ist es bis zurück. Dann warte ich, bis diese Gedanken vorüber gehen - früher bin ich geflüchtet ins Auto - heute gehe ich bewusst weiter. Ich bekomme keine Panikattacken mehr, aber dann wenn ich im Auto sitze, merke ich wie steif meine Beine sind und wie extrem verspannt sie sind. Und am nächsten Tag sind sie extrem schwach und ich habe das Gefühl wie extremen Muskelkater - und das geht TAG FÜR TAG so! Wenn es nur die Psyche ist...wie lange soll ich noch gegen diese Gedanken ankämpfen - nein - wie lange soll ich die Gedanken noch ZULASSEN! Ich sage mir immer wieder diese Lügen_ Ach da bist du ja wieder - du Gedanke an die schwachen Beine und das Umfallen - dann warte ich bis die Welle vorbei ist - immer und immer wieder - aber die Symptome sind dennoch mein ständiger Begleiter! Daher KANN doch nur eine Krankheit dahinter stecken.....
Und man könnte denken, dass ich mich nicht bewege und nur zu Hause rumsitze. Nein, das ist es eben auch nicht. Ich bin schlank und bewege mich den ganzen Tag - ABER EBEN IMMER MIT DIESEM GEFÜHL IN MEINEN BEINEN! Und das treibt mich wirklich in den Wahnsinn....
07.12.2016 21:30 •
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