Vererbbar --- auf keinen Fall !
ABER, es kann erlernbar sein.... KÖNNTE dann schon im Babyalter beginnen und hat etwas mit frühkindlicher Bindung zu tun.
Sagen wir mal, man hat eine Mutter, die manisch depressiv ist.
In einer Sekunde ist so hocheuphorisch, ihrem Baby sehr zugewandt, das Baby lernt, oh toll, Mama guckt mich an, reagiert auf meine Bedürfnisse. In der nächsten Sekunde ist die Mutter in sich gekehrt, nicht mehr ansprechbar, depressiv, reagiert nicht mehr auf ihr Baby. Das Baby lernt, nach einigen Versuchen der Kontaktaufnahme, ok, Mama geht nicht auf meine Bedürfnisse ein, ich lenke mich ab, weil ich den Schmerz sonst nicht aushalten kann. Was das Baby grundsätzlich lernt, ist, ich kann mich nicht hundert prozentig auf meine Mutter verlassen, ich bin alleine, ich bin unsicher. Nennt sich nicht sicher gebunden. (ist jetzt nur ein winziges Beispiel von tausend Möglichkeiten!)
Solche Kinder, von Eltern mit psychischen Störungen sind NICHT zwangsläufig dadurch in ihrer Entwicklung gestört. Man sagt, in etwa 30% der nicht sicher gebundenen Kinder entwickeln sich trotz alledem völlig normal. Der Rest allerdings, bekommt unter anderem enorme Schwierigkeiten in seiner psychischen Entwicklung. Kann zB. keine Gefühle zulassen und lebt auf der Handlungsebene, schlägt im Vorbeigehen andere Kinder, ist aggressiv, ein Störenfried.
Wobei, und das muss ich ganz klar sagen, nicht nur Eltern mit psychischen Störungen haben Kinder, die nicht sicher gebunden sind. Das kann überall passieren.
Ich vermute, dass es bei mir auch ein Stückweit an unserer Bindung liegt. Aber nicht nur. Es spielen noch viele Faktoren mit hinein. Sicher ist, alles was Eltern tun, wie sie sich verhalten, wie sie leben, hat immer eine bestimmte Auswirkung auf das Kind oder die Kinder.
29.01.2014 13:49 •
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