ich bin neu hier. Ich finde, dass dieses Forum ganz toll ist und vielleicht hilft es einem Hypochonder, wie ich wohl einer bin, ruhiger zu werden und nicht immerzu zu googeln. Das macht alles schlimmer! Aber das ist nichts Neues.
Im Moment sorge ich mich weniger um meine eigene Gesundheit (das begleitet mich auch immer mal) sondern um die von meinem Mann und auch von meinem Kind.
Mein Mann ist 51 und Diabetiker. Er war zuletzt eigentlich wohl ganz gut eingestellt und recht beschwerdefrei. Vor 4 Wochen aber gab es dann wieder etwas, was mich total beunruhigt. Er hatte, als er Abend schnell auf dem Heimweg einen Döner hintergeschlungen hat (ja, eher geschlungen als gegessen) einen Druck in der Brust und musste mit dem Essen stoppen, so schlimm war es. Das hat ihn selbst auch etwas beunruhigt, aber nicht so wie mich. Seit dem Vorfall hat er Brustschmerzen, später waren es eher Rückenschmerzen und im Moment zieht es hauptsächlich im rechten Arm. Ich hatte Glück und ich habe ihn dazu gekriegt, zum Arzt zu gehen. Er hat inzwischen auch kardiologische Untersuchungen hinter sich - wie erwartet (ich hab es auch so erwartet) ohne Befund. Er war mal ein toller Sportler und von der Substanz profitiert er. Wisst ihr, immer, wenn er mir ein neues Symptom nennt, google ich gleich wie verrückt. Und immer ist es dann Krebs. Erst Speiseröhrenkrebs, dann ein anderer Tumor im Brustraum, nun Lungenkrebs, weil er seit langer Zeit so einen merkwürdigen Reizhusten hat. Zuletzt hatte ich nun Angst vor dem Pancoast Tumor, weil der rechte Arm weh tut...Dabei ist er Nichtraucher, schon immer.
Aber was macht denn nur solche komischen Symptome? Von Brustschmerzen nach dem Essen angefangen hin zu Oberarmschmerzen, die auch recht schlimm sind. Ich rätsle herum. Am nächsten Dienstag hat er einen Auswertungstermin beim Kardiologen. Und dann? Kann man wieder was ausschließen. Aber es ist nicht weg. Schon 4 Wochen...
Was ist das nur? Verspannungen? Können diese Beschwerden so wandern?
Ich schäme mich für meine Ängste und ich versuche, sie vor ihm zu verbergen. Aber gute Ratschläge geb ich ihm dennoch ständig. Und ich hab ihm vorsorglich Riopan besorgt. Das war wohl auch ganz erfolgreich, denn die Brustschmerzen sind auf dem Rückzug solang er es nimmt. Ich möchte gern drüber reden, aber ich würde meinem Mann doch dann noch was einreden. Das will ich nicht. Und ich hab auch Angst, mich lächerlich zu machen. Ich quäle mich ständig, bin unkonzentriert und auf Arbeit abgelenkt. Ich bin lustlos und würde mich am liebsten nur verkriechen. Aber das würde es schlimmer machen, denn dann geht das Kopfkino weiter. So hab ich mir schon Weihnachten und Silvester selbst verdorben.
Noch schlimmer ist es nur bei meiner Tochter. Ich meinte vor ein paar Tagen in der Toilette beobachtet zu haben, dass ihr Urin schäumt. Kann die Toilette gewesen sein. Kann wohl bei Kindern im Wachstum auch mal normal sein, hab ich gegoogelt. Oder hat sie was mit den Nieren? Wieder Symptome gegoogelt, wieder *beep* Angst. Und wenn ich einen Urintest aus der Apotheke hole, dann mache ich sie verrückt und übertrage meine Ängste auf sie. So wie das meine Eltern schon bei mir gemacht haben.
Nimmt das nie ein Ende? Wie komm ich da nur raus? Wie gewinnt meine Vernunft endlich die Oberhand?
03.01.2019 11:50 • • 05.02.2019 #1