Sowas kenne ich von Youtube auch. Da sind es u.a. auch Videos nach dem Motto 5 wichtige Warnzeichen für Bauchspeicheldrüsen-/darm-/magen-/wasauchimmer-krebs oder Was die symptome meines Stage 4 Bauchspeicheldrüsenkrebs waren und ähnliche gruselige Videos.
Auf den Thumbnails ist dann z.B. abgebildet, wie bei jemanden der Popo juckt, oder eine Stelle am Fuß hat.
Das sorgt dafür, dass jemand denkt: Oh, mich juckt der Popo, so wie bei dem Darmkrebs-video..., hab ich das wohl auch?. Und am Ende war es bei dem ängstlichen Betrachter nur scharfes Essen oder Hämorrhoiden (und im Video eine B-Symptomatik, die auftreten kann, aber nicht muss)
Dabei habe ich das Gefühl, dass es nicht wirklich um Aufklärung geht, sondern tatsächlich eine bestimmte Zielgruppe (also vermutlich wir) geködert werden soll, um Klicks zu generieren. Besonders, wenn es um extrem seltene Krankheiten geht, die dann dort eine viel größere Präsenz haben als ihr eigentliches Vorkommen.
Ich kann mich auch noch gut damals an die Ice Bucket Challenge erinnern, die auch hauptsächlich in den sozialen Medien stattfand. Dabei ging es darum, auf die ALS-Erkrankung hinzuweisen (auch super selten). Dabei ging es eher darum, dass durch die Aufmerksamkeit evtl. mehr Mittel in die Forschung gesteckt werden, also durchaus ein hehres Ziel.
Seitdem gibt es vermutlich 100 bis 1000 mal mehr Menschen, die glauben, dass sie ALS haben oder entwickeln, als es tatsächlich ALS-Erkrankte gibt, zumindest sind Foren wie auch dieses voll davon. Ich vermute mal, dass das vorher kaum ein Thema war, höchstens bei Nerds, denen Steven Hawking ein Begriff war und seine Krankheit kannten.
Insgesamt hat das vermutlich gar nicht mal für mehr Menschen mit Krankheitsängsten gesorgt, aber quasi eine neue große Sparte erschaffen, auf die sich ein großer Teil der Ängstlichen eingeteilt hat, die ansonsten halt Angst vor einer anderen schlimmen Krankheit gehabt hätten.
21.11.2024 18:54 •
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