Hallo Jane,
ich bin auch an der Schilddrüse erkrankt - genauer: ich habe eine (ausgebrannte) Hashimoto Thyreoiditis vom atrophen Typ, das ist eine autoimmune Schilddrüsenentzündung, bei der sich die Schilddrüse quasi selbst zerstört. Kurzfristig hatte ich wohl mal eine Überfunktion, dann waren meine Werte jahrelang normal, dann war meine Schilddrüse so klein, dass ich in die Unterfunktion kam. Seitdem nehme ich Hormontabletten, und das wird sich auch nie mehr ändern. Ich bin gut eingestellt, wenn auch wohl nicht optimal - einige meiner psychischen Symptome könnten von der Schilddrüse kommen und sich vielleicht mit einer besseren hormonellen Einstellung noch lindern lassen. Hashimoto ist erblich, meine Mutter hat's auch, besondere Probleme haben wir beide nicht.
Zitat von Jane_05:Meine Oma hat es mit der Schilddrüse und meine Mutter auch und ich hab eben gelesen, dass das vererbbar ist.
Ich bin total unruhig und hab echt schlimm Angst das auch zu kriegen. Meiner Oma gehts gut damit. Sie nimmt Jodtabletten aber meiner Mutter gehts nich gut. Sie hat ne andere Form der Krankheit.
Welche Krankheit haben die beiden denn? BTW finde ich die Gabe von Jod erstaunlich, denn die ist (nur) bei einer Unterfunktion aufgrund von Jodmangel angezeigt, nicht bei irgendwelchen Schilddrüsenerkrankungen. Allerdings bin ich auch einige Zeit mit Jod fehlbehandelt worden...
Tja, was kannst Du machen? Regelmäßige Kontrolle der Werte ist schon mal gut, besser wäre sicher noch, auch regelmäßig einen Ultraschall der Schilddrüse zu machen, was für den Hausarzt kein Problem und kein Aufwand sein dürfte. Wenn Du eine erbliche Vorbelastung für eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung hast, könntest Du auch mal Deinen Vitamin-D-Spiegel untersuchen lassen. Es wird immerhin diskutiert (obwohl es nicht nachgewiesen ist bisher), dass Vitamin-D-Mangel solche Erkrankungen begünstigt. Und: Vitamin-D-Mangel ist ziemlich verbreitet, daher ist es schon für die Osteoporose-Prophylaxe sinnvoll, das mal messen und ggf. korrigieren zu lassen. Aber nicht einfach Vitamin D einwerfen, das wäre überdosiert schädlich. Unter allgemeinem Stress kommt es auch schneller zum Ausbruch solcher Krankheiten. Daher könnten Dir Entspannungstechniken helfen - auch um Deine Angst einzudämmen. Ein Leben auf der Überholspur wäre mit einer solchen Prädisposition eher kontraproduktiv. Aber generell ist für jeden Menschen permanente Selbstüberforderung ungesund, und es geht nicht darum, Dich nun in Watte zu packen oder Dir nichts mehr zuzutrauen. Bloß kein Stress kann auch ganz schön in Stress ausarten...
Ganz grundsätzlich weiß man nicht, warum bei manchen Menschen eine solche Erkrankung zum Ausbruch kommt und bei anderen nicht. Insofern kann man nichts tun, sie zu verhindern. Was Deine Angst betrifft, kannst Du Dich eigentlich nur möglichst gut informieren. Was bedeutet es, diese Krankheit auch zu bekommen? Welche Behandlungen sind möglich? Mit welchen Einschränkungen muss ich rechnen? Wovor genau hast Du solche Angst, obwohl die überwältigende Mehrheit aller Schilddrüsenpatienten ein völlig normales Leben führt, sobald die hormonelle Einstellung stimmt? Eigentlich sind das alles Krankheiten, die sehr gut erforscht und verhältnismäßig einfach zu behandeln sind.
Liebe Grüße
Christina