Zitat von Islandfan:Nach der OP ging es mir nicht sooo schlecht wie gedacht. Die Schmerzen waren nicht schön, aber mit Schmerzmitteln gut im Griff. Der Stuhlgang tat natürlich weh, aber das tat er ja unter der Fissur auch. Die Wunde musste ich etwa 5-6 mal mit warmen Wasser duschen und ich legte so kleine Mullbinden in die Hose. Aber nach einer Woche merkte ich, dass es langsam heilte. Es hörte auf zu bluten und dann war noch etwa 10 Tage lange so eine leichte Wundflüssigkeit. Salben sollte ich gar keine mehr nehmen. Die ersten 3 Tage soll man möglichst nicht sitzen. Im Juli 2020 wurde ich operiert und ganz verheilt war es im Januar. Das hört sich lange an, aber das ist normal. Der Heilungsprozess dauert bis zu einem Jahr in manchen Fällen. Aber man merkt es nur noch leicht am Ende.
Wichtig finde ich, dass man sich einen Proktologen sucht, der Erfahrung hat. Manche lassen sich auch bei Gefäßchirurgen operieren, die weniger Erfahrung damit haben. Meiner operiert Fissuren mehrfach die Woche und ich bin froh, dass ich die weite Fahrt in Kauf genommen habe.
Gepflegt werden muss man nicht nach der OP, mein Exmann war auch arbeiten.
Zitat von Islandfan:Ja, der heilungsprozess nach der OP ist lang, aber es wird besser im Gegensatz zu vorher. Heilungschancen liegen bei 95 Prozent. DAs hat mich dann überzeugt. Wichtig ist auch, dass man kein Toilettenpapier benutzt, ich habe mir so eine Popodusche gekauft, das ist so eine Quetschflasche (Happypo), die gibt es für 18 Euro bei DM, die nehme ich und tupfe dann nur mit Papier ab und ich muss sagen, dass ich das schon vielen empfohlen habe, die da kein Problem haben, denn es ist erfrischend und wirklich strahlend sauber. Papier nehme ich nur, wenn ich unterwegs bin, aber das kommt selten vor, da ich immer morgens zuhause gehe. Mein Proktologe nutzt diese Dusche auch selbst und empfiehlt sie jedem.
Zitat von Islandfan:Früher wurde oft der Schließmuskel eingekerbt, was oft zu Inkontinenz geführt hat. Die Wunde wird heute nicht mehr genäht, das würde auch keinen Sinn machen, denn dann würde die Naht mit dem nächsten Stuhlgang aufreißen.
Ich habe es ambulant gemacht, die Op dauerte rund 10 Minuten, eigentlich ein Klacks. Ich hatte die Wahl zwischen Vollnarkose oder PDA, habe mich aber für die Vollnarkose entschieden, weil meine Psyche das nicht ausgehalten hätte, wenn ich anwesend gewesen wäre. Danach war ich noch 2 Stunden zur Überwachung da und dann ging es 80 km auf dem Rücksitz liegend im Auto nach Hause. Den ersten Tag brauchte ich keine Schmerzmittel, die hatten sie mir schon bei der OP intravenöse gegeben. Am zweiten Tag probierte ich Ibuprofen, was nicht richtig half. Der dritte Tag war der schlimmste, ich dachte, man würde mir einen glühenden Stab einführen. Hab dann Novalmisulfon genommen, wodurch ich komplett schmerzfrei war. Das dann ne Woche lang, nach einer Woche nichts mehr. Ich bin nach einer Woche spazieren gegangen jeden Tag und nach zwei Wochen konnte ich wieder walken gehen. Ich habe auch 2 Wochen lang so Capri Joggingbuchsen getragen, die waren bequem am Hintern oder einfach ein Kleid, da es Hochsommer war.
Angst vor einer Fistelbildung hatte mich auch veranlasst, das irgendwann machen zu lassen, denn eine Fistel ist alles andere als schön und die OP weitaus aufwändiger.
Zitat von EsRusch:
Ich weiss halt nicht wie ich die Starken Schmerzen und die Wochen danach mit ein Kleinkind zu Hause schaffen soll.
Naja, Schmerzen hast du ja jetzt auch mit Kleinkind. Und es wird so überdramatisiert, man ist nicht bettlägerig, man kann eigentlich vieles mit ein wenig Vorsicht machen. Also das wäre kein Argument gegen die OP.
15.07.2023 07:13 • #861