Einen schönen guten Morgen,
nachdem mich das Thema Analfissur, seit Dezember letzen Jahres selbst betrifft, und ich bei jedem Rückfall in meiner Verzweiflung das Netz durchforste, bin ich auf diese Seite gestoßen.
Leider bin ich, was das Thema After betrifft schon ziemlich vorbelastet. Ich hatte mehrere Analvenenthrombosen, die auch schmerzhaft sind, aber im Vergleich zu den Schmerzen einer Fissur ein Klacks. 2 dieser Thrombosen wurden operativ geöffnet. Zu meiner Person, ich bin 46Jahre und habe einen sehr geregelten Stuhlgang. Das heißt, ich kann eigentlich die Uhr danach stellen. Darüber bin ich inzwischen sehr dankbar, denn mit einer Fissur hat man es dahingehend einfach, zu wissen wann man aufs Klo muss. Im Dezember ( natürlich am Feiertag) bin ich aufs Klo. Der Anfang war ein wenig härter und als dann etwas gepresst habe, war dieser extrem stechende Schmerz da, der über Stunden anhielt. Zu dem Zeitpunkt, dachte ich noch, dass es sich um eine Hämorrhoide handelt.
Leider konnte ich erst am 2.Januar zum Arzt, da alle Urlaub hatten. Ich habe das größte Glück, auf Grund meiner Vorgeschichten, Patientin in einem Endarmzentrum zu sein. Mein Arzt hat die Fissur sofort festgestellt und direkt mit der Untersuchung aufgehört um mich nicht weiter zu quälen. Ich bekam eine Salbe und Movicol um den Stuhl weich zu halten. Da ich ja jeden Tag aufs Klo kann, habe ich das Movicol nicht regelmäßig eingenommen, was ich heute sehr bereue. Denn den Stuhl weich/geschmeidig zu halten ist sooo wichtig für den Heilungsverlauf. So kam es das ich den ersten Rückfall im Februar hatte. Den habe ich ohne Arztbesuch überstanden. An Ostern natürlich Karfeitag der nächste Rückfall. Dieses Mal hatte ich solche Schmerzen, dass ich am nächsten Morgen zusätzlich mit Kiefergelenkschmerzen geplagt war. In dieser Zeit habe ich extrem viel gegoogelt und bin regelrecht in Panik verfallen, dass die Fissur operiert werden muss. Allerdings muss ich dazu sagen, dass mein Arzt gesagt hat „Keine OP“ ich bin direkt am Dienstag als Notfallpatientin wieder zum Arzt und war nervlich so durch, dass ich dort nur geheult habe. Mein Arzt war toll und hat sich viel Zeit genommen. Ich habe ihn gefragt, warum er gegen eine Op ist, da es bei mir jetzt schon länger als 6 Wochen geht und im Netz überall zu lesen ist, das es dann eine chronische Fissur ist. Er hat mir erklärt, dass man von einer chronischen Fissur erst spricht, wenn diese länger als 6 Wochen offen ist und das war bei mir bisher nicht der Fall. Wenn die Fissur verheilt, bildet sich Narbengewebe, das bei einer neuen Fissur mittig reisst. Je öfter sich das wiederholt, desto mehr vernarben die Ränder des Narbengewebe und dann kann es irgendwann nicht mehr zusammenwachsen also heilen. Dann ist es chronisch und dann empfiehlt auch er eine OP. Etwas beruhigt, mit einer neuen Salbe und den Tipps Tomaten, Ananas, Zitrusfrüchte, da diese sehr säurehaltig sind, zu meiden bin ich nach Hause. Der Verlauf war super, auf dem WC lief es geschmeidig bis letzten Donnerstag (mal wieder ein Feiertag, man könnte meinen mein Po mag keine Feiertage ) der nächste Rückfall…. Ich hatte Mittwochs mein Pensum an Wasser nicht geschafft und voila sofort die Quittung. Der Stuhlgang war nur minimal härter und schon fängt die sch. wieder von vorne an. Bei meinem letzten Arztbesuch hatte ich ihn auch auf die Botox-Spritze angesprochen. Die machen das auch und das werde ich jetzt versuchen. Er meinte , dass die Prognose der Heilungsuntersützung gut ist, man aber natürlich keine Garantie hat, er es aber auf jeden Fall empfehlen kann. Da ich merke wie der Analmuskel bei jeder Fissur dicht macht und der Stuhl in der Anfangszeit nur Bleistiftdünn raus kommt, denke ich, dass die Spritze mir hier Erleichterung bringt. Was ich für mich, trotz extrem panischer Angst und der ganzen Horrorgeschichten beschlossen habe ist, dass ich mich operieren lassen würde, wenn es gar nicht mehr geht. Ich hätte vermutlich nicht halb soviel Angst, wenn Schmerztabletten die Fissurschmerzen gelindert hätten, aber die IBU600 brachte mir leider keine Erleichterung. Das ist eigentlich meine allergrößte Angst, dass nach einer Op die Schmerzen trotz Schmerzmittel nicht erträglicher werden….wenn ich wüsste ob die Schmerzen vergleichbar mit den Fissurschmerzen sind, oder noch schlimmer. Denn die Schmerzen bei meinen bisher akuten Fissuren waren und sind besonders am Anfang echt übel……
Falls es zu einer Op kommt, würde ich das gerne in Verbindung mit einer Botox-Spritze machen, da ich im Netz gelesen habe, dass es die Heilung unterstützt. Eigentlich ja auch nachvollziehbar, dass es vermutlich besser heilen kann, wenn der Muskel nicht so einen enormen Druck auf die Wunde ausübt. Gestern musste ich natürlich gleich 2x aufs Klo und nach dem zweiten Mal waren die Schmerzen echt heftig. Heute Morgen sind sie bisher im aushaltbaren Zustand, aber da wähnt man sich leider oft in trügerischer Sicherheit, weil es dann plötzlich 3 Stunden nach dem Toilettengang anfängt. Ich beschreibe denn Schmerz immer so, als würde einem mit einer Glasscherbe im After gebohrt werden. Das es nichts gibt, was diesen Schmerz erträglicher macht, finde ich schon unfassbar…..
So, das ist jetzt doch ein ziemlich langer Beitrag geworden, obwohl ich mich kurz fassen wollte ich wünsche allen geplagten viel Kraft, der einzige Trost ist das Wissen, dass man nicht alleine ist, obwohl ich eine Fissur nicht einmal meinem Feind wünschen würde!
21.05.2023 08:48 •
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