das ist mein erster Beitrag und ich hoffe, dass ich nichts falsch mache.
Ich lese schon seit einiger Zeit mit, da ich seit Ende 2023 ebenfalls an einer Analfissur leide.
Auch wenn es mir für alle wirklich extrem leid tut, dass sie diese Erfahrungen machen mussten, bin ich froh, dass es dieses Forum gibt. In meinem Umfeld gibt es niemanden, der all das irgendwie nachvollziehen kann und hier hat man das Gefühl verstanden zu werden. Das ist glaube ich auch nur möglich, wenn man es selbst erlebt hat.
Wie erwähnt, fing bei mir alles Ende letzten Jahres an.
Ich hatte schon öfter mit unangenehmen Analvenenthrombosen zu tun, die nach einiger Zeit von selbst verschwanden und dachte erst, die Schmerzen kommen daher.
Ich war zu der Zeit im Urlaub.
Anfangs kamen die Schmerzen nur ab und zu im Stehen und blieben auch nicht sehr lange.
Als ich zurückgekommen bin, wurde es jedoch immer schlimmer und ich konnte irgendwann vor Schmerzen gar nichts mehr machen, lag heulend und schreiend auf dem Boden usw. Schmerztabletten wirkten absolut gar nicht.
Mitte Januar bin ich dann zu einer Proktologin, Diagnose: Analvenenthrombose und Analfissur. Ich habe Diltiazemsalbe mit Lidocain verschrieben bekommen und sollte auf meinen Stuhlgang achten.
Als ich die Salbe das erst Mal verwendet habe, war das die Hölle, es brannte alles noch schlimmer und dann blutete es auch noch echt schlimm. Es war die Male danach auch nicht einfach und tat sehr weh.
Dennoch habe ich sie weiter verwendet und es wurde ein ganz klein wenig besser.
Einen Monat später habe ich Rectogesic bekommen und damit (oder weil noch ein wenig Zeit verging) wurden die Schmerzen weniger, gingen aber nicht komplett weg.
Die Nebenwirkungen waren echt heftig (Kopfschmerzen, Herzstolpern usw.), aber immer noch angenehmer als diese höllischen Fissurschmerzen.
Immerhin konnte ich dadurch mal wieder durchschlafen und hatte nicht den kompletten Tag lang Schmerzen.
Wieder einen Monat später habe ich wieder Diltiazem bekommen.
Die Fissur sehe etwas besser aus, aber ist noch da.
Da ich leider gerne Dinge Google, habe ich gelesen, dass Fissuren nach einer bestimmten Zeit chronisch sind und dann immer operiert werden müssen und zudem gerne mal Fisteln aus Fissuren entstehen.
Danach fragte ich die Proktologin auch, aber sie meinte, dass ich da was falsch gelesen hätte und Fisteln nichts mit Fissuren zu tun haben und ich das definitiv merken würde, hätte ich eine Fistel.
Ich fand das alles sehr merkwürdig, über all steht, dass das sehr wohl zusammenhängen kann.
Ende April bin ich zum Hausarzt und erklärte, dass ich nicht mehr weiter weiß, echt verzweifelt bin und ich gerne eine Zweitmeinung einholen würde.
Er war auch der Meinung, dass nach dieser Zeit eher operiert werden müsse und ich mir mal eine Zweitmeinung einholen sollte und gab mir eine Überweisung.
Ich ging dann zu einem anderen Proktologen und wurde auch spontan untersucht.
Ich fühlte mich dort gleich besser aufgehoben.
Er sagte, dass ich auch Hamörrhoiden habe, wovon die Proktologin gar nichts erwähnte.
Die Diltiazem sollte ich weiternehmen und zusätzlich sollte ich einen Analdehner verwenden, da ich einen sehr starken Schließmuskel habe, welcher die Wundheilung stört und durch die Krämpfe zusätzlich für Schmerzen sorgt.
Diesen verwende ich seitdem täglich und ich muss sagen, dass ich tatsächlich weitestgehend schmerzfrei bin.
Beim Stuhlgang merke ich jedoch hin und wieder, dass da noch etwas offen ist und gereizt wird.
Im August hatte ich die letzte Untersuchung.
Die Hamörrhoiden wurden verödet.
Er meinte, dass sich eine Mariske gebildet hätte (das sagte er mir glaube ich schon beim ersten Termin), welche so an der Fissur sitzt, dass sie die Wundheilung stört.
Es ist jedoch gut, dass ich keine Schmerzen mehr habe und wir noch einmal bis zum nächsten Termin abwarten und dann entscheiden, ob operiert werden muss oder nicht.
Ehrlich gesagt, klang er nicht zu 100% überzeugt, dass es noch ohne OP etwas wird, aber vielleicht wollte er mir auch einfach nicht so viele Hoffnungen machen.
Schmerzen sind eigentlich gar nicht vorhanden, nur ab und zu ein komisches Gefühl in der Gegend.
Vielleicht ist das aber auch die Psyche - so höllische Schmerzen 24/7 über Monate machen, denke ich, etwas mit einem.
Ich achte darauf, dass ich ballaststoffreich esse, ausreichend trinke. Stuhlgang ist in Ordnung, selten etwas fester, aber definitiv nicht mehr hart. Habe aber auch das Gefühl, dass ich das manchmal nicht komplett selbst kontrollieren kann. Flohsamenschalen haben bei mir leider eher negativ gewirkt, obwohl ich viel getrunken habe, deshalb nehme ich die nicht mehr.
Meinen Po spüle ich immer gründlich ab, für den ‚Notfall’ habe ich auch eine Po-Dusche to Go.
Den nächsten Termin habe ich leider erst Ende November.
Nur habe ich seitdem dieser Mist losging immer wieder mega Panik, dass irgendetwas schlimmeres aus der Fissur entsteht.
Hin und wieder spüre ich so ein Druckgefühl und habe seit ein paar Wochen hin und wieder mal Juckreiz, vor zwei Wochen hatte ich auch Blut am Toilettenpapier, aber an einer anderen Stelle, das ist mir seitdem aber auch nicht erneut aufgefallen.
Mich lässt das nicht in Ruhe und ich habe auch versucht, einen früheren Termin zu bekommen, aber leider wurde mir gesagt, dass da nichts zu machen ist und ich mir gegen die Schmerzen/ den Juckreiz etc. eine Salbe vom Hausarzt verschreiben lassen soll.
Ab und zu versuche ich auch mit einem Spiegel selbst nachzugucken, aber das gestaltet sich nicht so einfach, da meine Fissur etwas im Analkanal sitzt und ich zudem auch nicht wirklich weiß wie es da auszusehen hat, wenn alles gesund ist.
Außerdem möchte ich mit meinem Nachschauen auch nichts unnötig reizen oder im schlimmsten Fall wieder kaputt machen.
Mir ist bewusst, dass mir hier niemand eine Diagnose geben kann und ich es einfach noch einmal beim Prokotologen versuchen sollte, aber:
Würde ich es sehen und/ oder spüren, wenn sich eine Fistel gebildet hätte?
Wie bemerkt man so etwas und wie schaut das aus?
Im Internet sieht man ja nur die schlimmsten OP Bilder.
Wie schnell muss eine Fistel operiert werden?
Ich hatte gehofft im Winter für ein paar Wochen in den Urlaub fahren zu können, den ich nach diesem bescheidenem Jahr mit dieser Fissur wirklich gebrauchen könnte.
Meint ihr das wäre machbar?
Irgendwie ist es ja überall schwierig Termine zu bekommen, daher gehe ich auch davon aus, dass ich erst Anfang nächsten Jahres operiert werden würde, außer es wäre etwas schlimmeres/ dringenderes.
Vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken und bilde mir irgendetwas ein, was gar nicht da ist, aber nach all dieser Zeit und all diesen Schmerzen habe ich einfach Angst, dass wieder etwas schlimmes kommt.
Vielen Dank schon einmal, wenn ihr meinen langen Text lest und mir evtl. einen Rat geben könnt.
Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag
Liebe Grüße
06.10.2024 15:30 • #2541