Hallo Leute,
ich geselle mich hier auch mal in die Runde, nachdem ich hier seit paar Tagen mitlese.
Ich hatte im Mai eine akute Analfissur aufgrund zu viel pressen/Verstopfung. Die war nicht allzu schmerzhaft und nach kurzer Behandlung mit Diltiazem und Stuhlregulierung (Flohsamenschalen, ballaststoffreiche Ernährung, viel Wasser etc.) auch schnell wieder verheilt. Seit Mitte August plagt mich jedoch wieder eine Fissur. Die war mal mehr mal weniger erträglich, jedoch wurde es Anfang September schlimmer. Der Proktologe hat eine frische Fissur festgestellt. Die letzten 4 Wochen waren die reinste Hölle. Ich nehme täglich Ibuprofen, da ich die Schmerzen nicht aushalte. Ich gehe immer morgens auf Toilette und habe teilweise Schmerzen bis zum späten Nachmittag. Ich kann nicht sitzen (auch nicht mit Sitzkissen), nicht liegen und selbst im stehen habe ich Tage, an denen dieser Schmerz meinen Tag komplett vereinnahmt. Ich achte extrem auf meine Ernährung, trotzdem habe ich zwischendurch immer mal wieder etwas härteren Stuhl und sofort wieder extreme Schmerzen, Blut usw. Das wirft einen echt zurück und demotiviert.
Ich trage 2-3x täglich Diltiazem auf. Danach werden die Schmerzen gefühlt noch schlimmer mit einem extremen Brennen. So wirklich im After auftragen klappt nicht, da mein Schließmuskel komplett verspannt ist. Von außen sieht aber alles gut aus, nur etwas rot. Am Abend geht das auftragen dann etwas besser, wenn der Stuhlgang schon 12 Stunden zurückliegt.
Habe auch Sitzbäder ausprobiert, aber die haben auch nicht wirklich was gebracht. Mit anderen Cremes habe ich selbst noch nicht rumexperimentiert, um die Beschwerden zu lindern. Ich war zwischenzeitlich nochmal beim Proktologen. Er meinte für eine OP ist es noch zu früh, das sei alles normal, frische Fissur, keine Vernarbung, ich muss mehr Geduld haben…
Ich bin Mitte 30, habe schon seit 7-8 Jahren ein Problem mit Hämorrhoiden. Das hatte ich aber ganz gut im Griff (Verödung, Ligatur), aber Hämorrhoiden sollen ja Fissuren begünstigen. Zuvor hatte ich 2020 eine Fissur, das war zwar schmerzhaft, aber nur beim Stuhlgang und nur für eine Woche. Das jetzt ist einfach eine ganz andere Hausnummer und ich habe Angst, dass es nicht besser wird und sich Monate hinzieht. OP wäre sonst die „Lösung“, wenn ich hier so lese, was manche teilweise 2 Jahre durchgemacht haben ohne OP, wobei der Heilungsprozess nach der OP nach manchen Erfahrungen ja auch mehrere Monate dauert..
Ich bin Raucher und habe den Eindruck, dass das einen negativen Einfluss hat. Ich würde gerne sofort aufhören, aber habe Angst, dass ich dann eine Verstopfung bekomme… Alk. trinke ich nicht. Ich habe früher gerne Kraftsport gemacht, aber daran ist aktuell nicht zu denken. Joggen, Fahrrad fahren, rudern, Squats, Kreuzheben, das geht wohl auch alles auf den Beckenboden und begünstigt Fissuren und Hämorrhoiden. Was kann man denn noch für Sport machen?
Die Fissur trat bisher immer auf, wenn ich mich schlecht ernährt habe (viel Fast Food, zuckerhaltige Getränke, wenig Wasser usw). Seit 4 Wochen habe ich alles komplett umgestellt und trotzdem will die verfluchte Fissur nicht weg. Gestern hatte ich weichen, geformten Stuhl und mal einen Tag keine Schmerzen. Heute wieder festeren Stuhl und extreme Schmerzen. Ich esse viel Obst, Gemüse, Vollkorn, 2-3l Wasser, 2 TL flohsamenschalen. Ich habe keine Ahnung, was ich sonst noch machen kann. Ich hatte zwischendurch Tage, wo es in Richtung Durchfall ausgependelt hat, dann wieder in die andere Richtung mit harten Stuhl und Verstopfung. Das ist natürlich nicht grad förderlich für den Heilungsprozess.
Ich wollte mich hier einmal auskotzen und meine bisherige Erfahrung teilen. Vielleicht hat einer von euch noch ein paar Tipps, was ich noch machen kann, um die Schmerzen erträglicher zu machen und den Heilungsprozess zu verbessern.
06.10.2024 13:49 •
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