@Bokunotenshi206 guten Morgen aus meiner persönlichen Schmerzhölle. Toilettengang ist jetzt 75 Minuten her und es nimmt langsam Fahrt auf. Wie lange werde ich heute die glühende Rasierklinge im Hintern stecken haben? Werden es nur 2-3 Stunden oder werden es 8-9 Stunden? Es ist jeden Tag eine grausame Wundertüte. Ich bin mittlerweile auch an einem Punkt, wo ich es nicht mehr verheimlichen kann. Es ist so belastend, dass ich mit Familie und Freunden offen darüber rede. Alle sagen Oh Gott, das klingt ja echt übel. Du Arme! Und dann vergessen sie es erstmal wieder und bieten mir eine Stunde später Pizza und Schoko-Sahne-Torte an. Unverständnis, wenn ich ablehne. Was hat denn ihr Riss am Hintern mit Pizza zu tun, denken sie sich. Wenn ich dann einige Tage später wieder einen besonders schlechten Tag habe, schlecht gelaunt bin und wimmere vor Schmerzen, kommt wieder kurzes Mitleid, aber beim dritten, vierten, fünften mal wird es für alle Beteiligten zu einem negativen, nervigen Thema. Keiner weiß so recht was dazu zu sagen oder damit umzugehen, weil es immer dieselbe Laier ist und helfen kann ja auch keiner. Manche versuchen Tipps zu geben. Bepanthen wurde mir geraten. Oder die Happy Po Dusche. Sie meinen es lieb, wissen aber nicht, dass ich ein Stadium der langanhaltenden Qual erreicht habe,in dem ich über diese ersten Standardmaßnahmen lange hinaus bin. Jeden Tag ringe ich mit mir, ob ich in der Proktologie des örtlichen Krankenhauses anrufe und als Notfall um Hilfe bitten soll. Aber ich habe das Baby und die Vierjährige zu Hause. Mein Mann ist ein Arbeitstier und würde niemals spontan zuhause bleiben, damit ich kurzfristig zum Arzt gehen kann. Großeltern wohnen nicht in der Nähe. Also müsste ich beide mitnehmen und eine proktologische Untersuchung ist wirklich nichts für eine Vierjährige. Immerhin ist gestern über Doctolib ein kurzfristigerer Termin bei meiner Ärztin frei geworden. Der ist jetzt am 15.08. statt am 22.08. Das sind auch noch 15 Tage, aber jeder Tag zählt. Ich bin dann gespannt, wie lange die Wartezeit für die OP ist. Ich werde es definitiv machen, sofern es in PDA bzw. Spinalanästhesie möglich ist (wegen des Stillens). Und am liebsten hätte ich die OP direkt morgen...schlimmer als jetzt können die Schmerzen nach der OP unmöglich sein.
Was das Stillen übrigens angeht: Lass dir von keinem Arzt einreden dein Kind wäre alt genug, um aufs Stillen zu verzichten. Stillen ist so viel mehr als Nahrungsaufnahme. Es ist Nähe, Geborgenheit, Trost. Es versorgt das Kind mit allen wichtigen Nährstoffen und erhöht seine Abwehrkräfte durch mütterliche Antikörper. Die WHO empfiehlt mittlerweile das Stillen bis über den zweiten Geburtstag hinaus und das aus gutem Grund. Wenn deine Tochter und du noch eine schöne harmonische Stillbeziehung habt, dann ist das etwas großartiges und das sollte euch kein inkompetenter Arzt kaputt reden. Meine Große habe ich tatsächlich bis zum zweiten Geburtstag gestillt und bei dem Kleinen kämpfe ich auch darum. Es gibt definitiv Behandlungsmöglichkeiten einer Fissur, die mit dem Stillen kompatibel sind.
Liebe Grüße und ich drücke dir die Daumen, dass du einen schmerzfreien Tag hast.
Bei mir bringt Ibuprofen gerade etwas Linderung...auch wenn ich enttäuscht bin, dass heute ein Tag ist, wo das nötig war...
31.07.2024 07:32 •
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