Hallo zusammen, hallo @Maya1005,
bitte entschuldigt...ich war seit meinem letzten Rückfall vor drei Wochen jetzt erstmal auf Sendepause. Der Rückfall hatte mich für 2-3 Tage auch psychisch ziemlich aus der Bahn geworfen, weil ich vorher ja dachte, ich hätte endgültig die Kurve bekommen und es wäre vorbei. Allerdings muss ich positiv festhalten, dass die Schmerzen dieses Mal sehr schnell wieder nachließen und schon am dritten Tag nach dem Rückfall war ich wieder schmerzfrei. Dieser Zustand hat tatsächlich bis heute angehalten. Drei Wochen bin ich jetzt also wieder völlig schmerzfrei und ich bin jeden einzelnen Tag so dankbar dafür. Das morgendliche Movicol ist natürlich immer noch mein bester Freund und bei jedem Toilettengang bin ich immer noch supernervös....
Heute war auch mein erster Termin in der Proktologie des örtlichen Krankenhauses, den ich nach meinem Rückfall vor drei Wochen vereinbart hatte. Dieses Mal habe ich mich entschieden ihn wahrzunehmen, obwohl ich in einer langen schmerzfreien Phase bin. Ich muss aber sagen, es war sehr enttäuschend. Die Ärztin hatte gar keine Geduld sich meinen Krankheitsverlauf und meine Leidensgeschichte anzuhören. Sie unterbrach mich direkt, dass sie mal schnell eine Enddarmspiegelung machen würde. Daraufhin sagte ich ihr, dass ich riesige Angst davor hätte, dass die Fissur - sofern es denn eine sei sollte - durch diese Untersuchung wieder aufreißt, weil ich jetzt gerade endlich wieder Lebensqualität habe und vernünftig für meine Kinder da sein kann. Die Schmerzfreiheit für die Untersuchung aufs Spiel zu setzen, nur um nach der Enddarmspiegelung bestätigt zu wissen, dass da tatsächlich eine Fissur ist, konnte ich mir nicht vorstellen. Ich hab die Ärztin deswegen gebeten, nur von außen zu schauen, ob man da vielleicht in den Ausläufer der Fissur, eine Narbe am Darmausgang, eine Wächtermariske oder die typische Vorpostenfalte erkennen kann, sodass man bestenfalls Rückschlüsse ziehen kann, dass die im Raum stehende Diagnose der Analfissur vermutlich korrekt sein dürfte. Die Ärztin war überhaupt nicht zugänglich und verständnisvoll. Sie sagte, natürlich könnte es passieren, dass die Wunde durch die Untersuchung wieder aufreißt, aber dann wäre das halt so und ohne diese Untersuchung könnte sie überhaupt nichts sagen. Dieses lapidare Dann ist das halt so hat mich fast zur Weißglut gebracht. Die Frau hatte anscheinend noch nie selber eine Fissur sonst wüsste sie, dass das Schmerzen aus der Hölle sind, bei denen kein Betroffener jemals sagen würde: Die Fissur reißt wieder auf? Na, dann ist das halt so...ist ja egal. Sie hat ihren Assistenten dann vermerken lassen, dass ich die dringend erforderliche Untersuchung verweigern würde. Auf mein Bitten hin, hat sie trotzdem dann mal von außen geschaut. Sie meinte, eine kleine Mariske auf 6 Uhr zu sehen und ansonsten wäre von außen alles unauffällig. Sie könnte sich gut vorstellen, dass ich eine Fissur hatte, weil diese 6 Uhr Position so typisch wäre. In welchem Stadium der Heilung diese ist bzw. ob sie chronisch ist, konnte sie so natürlich nicht sagen - aber das habe ich auch nicht erwartet.
Dann wollte ich mich wenigstens noch absichern bezüglich des Movicols. Ich habe ihr gesagt, dass meine Angst vor dem Wiederaufgehen der Fissur so groß wäre, dass ich das jetzt seit rund drei Monaten täglich nehmen würde und ob irgendwas gegen die Langzeitanwendung spräche. Das wäre überhaupt nicht gut, sagte sie. Natürlich gäbe es einen Gewöhnungseffekt. Der Darm würde verlernen selber vernünftig zu arbeiten. Und Langzeitnebenwirkungen wären auch nicht abschließend erforscht.
Außerdem könnte man auch nicht ausschließen, dass Bestandteile in die Muttermilch übergingen und da müsste ich auch wissen, ob ich das für mein Baby wollen würde. In der Packungsbeilage und in der Apotheke hat man mir bislang immer das Gegenteil erzählt. Sprich, kein Gewöhnungseffekt bei Movicol und für Schwangere und Stillende absolut unbedenklich. Jetzt bin ich verunsichert und habe Angst. Vor allem, dass mein Baby irgendwas abbekommt. Das heißt, das einzige, was mir dieser Termin heute gebracht hat, ist das ich jetzt geneigt bin, sofort das Movicol abzusetzen und damit auch wieder einen Rückfall zu riskieren. Die Ärztin schien alles in allem nicht wirklich auf dem Schirm zu haben, wie furchtbar das wäre, einen Rückfall zu erleiden...
Zum Abschied hat sie mir einen Flyer in die Hand gedrückt über ballaststoffreiche Ernährung und gesagt, das wäre viel besser als Movicol. Na danke. Ist ja nicht so, als würde ich sowieso seit 5 Monaten ausschließlich Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse, Salat und Vollkornprodukte essen. Über dieses Stadium bin ich längst hinaus...aber das wüsste sie vielleicht, wenn sie sich am Anfang des Termins die Zeit genommen hätte, sich meine Leidensgeschichte mal kurz erzählen zu lassen.
Nun...Kann ich das Movicol jetzt guten Gewissens noch weiter nehmen? Wenn ja, wie lange noch? Wie lang sollte man schmerzfrei sein, ehe man ausprobiert, ob die Wunde normalen Stuhlgang aushält? Ich weiß es nicht und bin jetzt verunsicherter und frustrierter als vorher, obwohl ich bislang eigentlich einfach nur glücklich war, dass ich selber einen Weg gefunden habe, schmerzfrei zu sein.
Viele Grüße an alle!
02.07.2024 10:55 •
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