@Angst2001 @blumenwind @julislife
Hey ihr. Habe die Benachrichtigung hier vom Forum erhalten das es neue Beiträge gibt, da ich letztes Jahr Meike Erfahrungen hier geteilt habe.
Habe eure Nachrichten gerade mal überflogen und fühle das zu 100%. Das kann nur jemand verstehen der eine Analfissur selber hatte. 7 Jahre lang habe ich daran gelitten. Das volle Programm, ein Auf und ein Ab. Phasen wo es gut ging aber auch immer wieder Phasen wo es mich komplett aus dem Leben gehauen hat. In den 7 Jahren wirklich ALLES versucht. Säfte, Salben, Tabletten, homöopathische Tabletten, Ernährungsumstellung, viel trinken, Analdehnung, Anusreinigung nach jedem Toilettengang usw. Also wirklich alles um endlich wieder frei zu sein. Davon hat im Endeffekt nichts zur Heilung geführt. Selbstverständlich könnt ihr euch mit einer perfekten Anpassung an die Erkrankung ein Stückweit Lebensqualität zurück holen. Doch die Angst vorm nächsten harten Stuhlgang oder Durchfall schwebt immer wie ein Damokles Schwert über einem. Dazu kommt die schlimme mentale Belastung. Die Menschen im näheren Umfeld können einfach nicht verstehen wie man sich fühlt. Iwann tritt ein Gefühl on Einsamkeit und Ausgeschlossenheit ein. Man denkt es wird nie wieder besser und es können sogar Selbstmordgedanken aufkommen. Als ich das meiner Partnerin geschildert habe konnte sie es gar nicht glauben. Aber doch, ich habe ihr gesagt das sich etwas ändern muss, da ich mein Leben nicht so verbringen würde.
Zudem was ich hier gelesen habe, Säfte und Salben lindern höchstens die Schmerzen. Analdehnung habe ich ir Analdehner gross für 12 Wochen 6xtäglich gemacht. Anschließend knapp 3 Jahre als Routine morgens und abends um den Anus immer dehnbar zu halten. Das man durch dieses ständige dehnen, sich der Gefahr weiterer Begleiterkrankungen aussetzt, hat mir meine damalige Proktologin nicht gesagt oder nicht gewusst. Erst mein letzter fähiger Proktologe erklärte mir das man durch die ständige Dehnerei eben zusätzliche Baustellen aufmacht. So hatte ich in den 3 Jahren unteranderem Hämorrhoiden, eine Analthrombose, Analfisteln und Analekzeme. Dinge die ich mir hätte ersparen können.
Also macht euch direkt klar, das es gerade bei Proktologen auf den Arzt ankommt. Es gibt wirklich sehr fähige und kompetente, es gibt aber genauso viele unfähige. Nachdem ich bei 7 verschiedenen war, erlaube ich mir dieses Urteil.
Von daher würde ich euch den dringenden Rat geben, nicht zu hoffen das eure chronische fissur von Salben, Ernährungsunstellungen oder Analdehnungen abheilt. Eine Fissur ist maximal in den ersten 12 Wochen, wenn sie akut ist, heilbar. Danach beginnt die Vernarbung. Und vernarbtes Gewebe verschwindet nicht indem man den Anus dehnt. Oder indem man Guten Stuhlgang hat. Oder indem man Salben darauf schmiert. Wie auch, es ist vernarbtes Gewebe. Wo ständig Potenzial zum aufreissen ist, oder bei Durchfall das Stuhlreste in den feinen Falten sich ansammeln und schlimme Entzündungen und Schmerzen verursachen.
Also wenn ihr daran interessiert seid was man sofort machen kann, damit man ein Stück Lebensqualität wieder bekommt, dann sagt gerne bescheid. Auch kann ich euch gerne sagen wie ich nun seid 1 Jahr komplett schmerzfrei bin. Glatter Anus, nichts mehr zu Tasten oder sonst was. Endlich frei! Sagt bescheid. Bin gerade bei der Eingewöhnung meiner Tochter im Kindergarten und kann nicht noch mehr schreiben
So oder so ein bisschen Motivation: ihr seid nicht alleine. Es leidet statistisch gesehen jeder 12 Mensch an einer Analfissur, es redet nur keiner drüber. Und es gibt Heilung. Ihr könnt wieder komplett geheilt werden. Lasst euch von niemandem einreden das man sich damit leben muss. Dieser Lüge bin ich auch 7 Jahre lang reingefallen
Ich wünsche euch trotz allem einen schönen Dienstag meine Freund
27.08.2024 11:21 •
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