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Zitat von Christine4070:
Du sprichst mir aus der Seele! Genau das sagt meine Therapeutin auch, dass meine Ängste eine dysfunktionale Art sind, für mich zu sorgen. Gefühle zulassen, auch die negativen, nichts verdrängen. Aber bis ich soweit bin, das dauert noch...


Wir haben es ja ein halbes Leben so eingeübt, klar, dass man daher nicht so schnell loskommt ...

Was ich richtig gut kann? Mir über ungelegte Eier den Kopf zerbrechen. Den Teufel an die Wand malen, vom schlechtesten ausgehen, Unglück antizipieren, negative Zeichen sehen wo keine sind.
Und davon Angst bzw. sogar Panikattacken bekommen.
Kennt Ihr das?
Das ist so ein Energieräuber, so eine Vergeudung von Lebenszeit. Ich will mich immer auf mögliche Schicksalsschläge vorbereiten. So ein Quatsch! Als ob man das könnte...
Das Heute zählt, der Moment.
Wie kommt Ihr ins Hier und jetzt? Was habt Ihr für Tipps, um im Moment zu bleiben und nicht nur rabenschwarz in die Zukunft zu sehen?

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Akzeptanz dass man krank ist bei Angststörung und Depression

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Zitat von Christine4070:
Kennt Ihr das?

Oh ja.

Zitat von Christine4070:
Was habt Ihr für Tipps, um im Moment zu bleiben und nicht nur rabenschwarz in die Zukunft zu sehen?

Ich verbiete mir, weiterzudenken. Ich sage mir dabei laut STOPP! das hilft mir besser, Gedankengänge zu unterbrechen, als wenn ich das Stopp nur denke. Gleichzeitig werde ich sofort aktiv und beschäftige mich etwas. Auf das fokussiere ich meine Gedanken. Dabei führe ich oft Selbstgespräche, indem ich einfach verbalisiere, was ich grade tue.

Hört sich für andere vielleicht ein wenig schräg an, aber mein Mann kennt das schon . Wenn ich mich selbst darüber reden höre, dass ich jetzt die Klobürste und den Kloreiniger hole, denn Reiniger aufschraube... haben andere Gedanken keinen Platz mehr.

Zitat von Calima:
Wenn ich mich selbst darüber reden höre, dass ich jetzt die Klobürste und den Kloreiniger hole, denn Reiniger aufschraube... haben andere Gedanken keinen Platz mehr.

Hihi, das machst Du auch? Ich auch...

Ich sage mir laut: Ich weigere mich selbst fertig zu machen. Ich weigere mich selbst im Stich zu lassen.
Dann spüre ich der Spannung in meinem Körper nach und versuche bewusst loszulassen (ich mache seit längerem den Bodyscan, das hilft hier sehr gut. Weil so genau weiß, wie sich angespannt bzw. entspannt anfühlt und wie das zu erreichen ist).

Nun kommt für mich eine neue Phase. Ich gehe am Dienstag in eine Klinik für eine stationäre Therapie.
Ich will endlich mein Leben zurück.
Seit Jahrzehnten brechen immer wieder Angst und Depressionen in mein Leben ein und übernehmen Kontrolle. Das muss ein Ende haben.
Akzeptanz gehört dazu. Akzeptanz der Krankheit, aber auch Akzeptanz, dass das Leben nun mal eine unsichere Sache ist, aber trotzdem wunderschön.
Ich will es schaffen!

Ich wünsche dir alles Gute dafür und gratuliere dir zu deinem Mut! Das ist ein ganz wichtiger Schritt. Keine Angst, war auch zweimal stationär. Auf der ersten Station war es echt super toll! Haben am Wochenende sogar mit den Pflegekräften Uno gespielt.





Dr. Matthias Nagel
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