Akut schwache Muskeln in den Beinen, Muskelkater - Hilfe

Hallo,

ich war vor einigen Jahren schonmal hier angemeldet und hatte meine Probleme/Symptome bisweilen aber ganz gut im Griff.
Das hat sich nun aber schlagartig geändert und ich weiß gerade nicht, wohin mit mir.
Zur Erklärung: Ich bin seit Ewigkeiten hypochondrisch, habe eine generalisierte AS mit glücklicherweise nur noch wenigen PA. Gelegentlich gesellen sich Depressionen dazu. Medikamente nehme ich keine.

Zu meinem akuten Problem: Vor ein paar Tagen merkte ich, dass ich ein Bein beim Laufen kurz hakte. Als ob man für einen Sekundenbruchteil vergessen hätte, wie man läuft und aus dem Laufrhythmus kommt, ganz kurz. Das versetzte mich in den Gedanken, ein Bein wäre evtl. schwächer als das andere oder es gäbe vielleicht ein neurologisches Problem. Mittlerweile sind ca. fünf Tage vergangen und meine Beine sind von Tag zu Tag schwächer geworden?! Ich konzentriere mich seit diesem Vorfall nur noch auf meine Bewegungen, laufe teilweise verkrampft und sitze seit heute auch verkrampft, weil ich eine Riesenpanik habe. Aktuell habe ich das Gefühl, dass auch meine Arme betroffen sind. Ich habe ein gummiartiges Gefühl in mittlerweile beiden Oberschenkeln PLUS Muskelkater im Po, an den Hinter- und Vorderseiten der Oberschenkel. Die abendliche Gassirunde fiel mir gerade schwer, so schwach fühlen sich meine Muskeln an.
Heute morgen bin ich kurz jeweils auf einem Bein gehüpft, um zu sehen, ob das noch klappt, außerdem habe ich unterwegs immer wieder die Beine gedehnnt, gegen eine Bank gedrückt usw., einfach um zu sehen, ob meine Muskeln funktionieren. Kann das im Zusammenspiel mit den Angstgedanken wirklich SO schwache Beine auslösen? Dazu kommen hier und da diffuse Muskelzuckungen.
Mit meinem Hund laufe ich übrigens um die 10 km am Tag und vor 14 Tagen bin ich 20 km im Mittelgebirge gewandert, OHNE Probleme. Wie schnell macht sich eine krankhafte Muskelschwäche bemerkbar oder MS; ALS, keine Ahnung? Kann das ein Bandscheibenvorfall sein, ist alles psychsich oder . ? Ich habe Angst, morgen früh nicht aufstehen zu können.

Zur Info: Ich bin alleine, wohne auf dem Dorf und habe kein Auto, mein Mann ist nur am Wochenende da. Bin also nicht mobil und habe keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen, SMH oder Taxi in die Stadt wollte ich eigentlich vermeiden. Sitze jetzt also hilflos hier, weine und weiß nicht wohin mit mir.
Kennt das irgendwer und kann mich bitte kurz beruhigen?

Als und MS würde auf gar keinen Fall so schnell gehen und auch nicht beide Beine und beide Arme betreffen.
Ging das hüpfen denn? Kannst du noch alles heben wie bisher? Ist es also eher ein Gefühl als eine Tatsache? Angst kann sich eigentlich in fast jeder - nicht lebensbedrohlichen - Störung zeigen. Das halte ich bei dir definitiv für einen wahrscheinlichen Grund.
Hast du zufällig was zur Beruhigung da? Damit könntest du die psychische Komponente testen.

@Pauline333 Ich glaube fast, es hat als Gefühl angefangen und sich dann immer weiter in eine Tatsache verwandelt. Die Muskelkater-Schmerzen und die Schwäche sind definitiv da, das Aufstehen aus der Hocke fällt mir z.B. seit vorhin wirklich schwer. Das Hüpfen heute Morgen hat geklappt, aber scheint die Muskeln auch beansprucht zu haben. Im Laufe des Tages wurde es schlimmer. Zwischendurch saß ich halt wie versteinert auf der Couch.
Ich habe leider nichts zur Beruhigung da.

@Drkingschultz Das mit dem permanent Anspannen dachte ich ja auch. Versuche auch, die Muskeln bewusst locker zu lassen... Aber der ganze Rücken ist so verspannt, dass das kaum möglich ist. Ich habe einfach Angst, morgen gelähmt aufzuwachen.

@Drkingschultz Ich weiß, dass du sehr wahrscheinlich Recht hast. Es ist nur die Angst, dass evtl doch eine Krankheit dahintersteckt, die sehr schnell eskaliert. Eine Wanne hab ich leider nicht, aber ich werde mir zum Wochenende mal Finalgon besorgen, vielleicht hilft diese Art von Wärme gegen Verspannungen.

@Anne2704

Versuche von diesem Gefühl wieder loszukommen, es loszulassen, hake es als unnötig an. Es ist deiner übermäßigen Selbstbeobachtung geschuldet, die Verspannungen tun ihr übriges. Je mehr du dich darauf fokussiert, desto unnatürlicher läufst du, weil du jeden Moment damit rechnest, dass dir das Bein wegsackt.

Die Schwäche in den Muskeln die du empfindest, kommt von der Anspannung. Es ist nämlich so: Je angespannter ein Muskel ist, desto schwächer ist er. Weil er ja immer in Arbeit ist, und kaum Zeit hat sich zu entspannen. Versuche also bewusst den Muskel zu entspannen. Das kannst du übrigens auf den ganzen Körper mit progressiven Muskelentspannung nach Jacobsen machen.

@Lerchen Danke dir. Ich weiß, ich habe den Fokus extrem auf die Bewegung beim Laufen gelegt und es als nicht mehr natürlich wahrgenommen und bin so wahrscheinlich immer unnatürlicher in der Bewegung geworden... ergibt das Sinn? Durch die zusätzlichen Übungen die Dehnen und Springen hab ich heute auch noch mehr Belastung auf die Beine gepackt als normal... Ich hoffe es zumindest. Zur Muskelentspannung werde ich mir mal ein Infovideo ansehen, sobald ich ein bisschen aus dem Paniktunnel gefunden habe.

Zitat von Anne2704:

Ich weiß, ich habe den Fokus extrem auf die Bewegung beim Laufen gelegt und es als nicht mehr natürlich wahrgenommen und bin so wahrscheinlich immer unnatürlicher in der Bewegung geworden... ergibt das Sinn?

Ja, das macht Sinn

Zitat von Anne2704:

Zur Muskelentspannung werde ich mir mal ein Infovideo ansehen, sobald ich ein bisschen aus dem Paniktunnel gefunden habe.

Falls es für dich angenehmer ist, kannst du auch eine geführte Entspannung machen. Ich liebe die von minddrops.

@Lerchen Ist notiert, danke.

Ihr Lieben,
bis zum Nachmittag ging es heute eigentlich ganz gut. Der Muskelkater inklusive Schwächegefühl war zwar da, aber ich konnte alles erledigen. War heute zwischenzeitlich sehr aufgeregt, da Zahnarzttermin. Hinterher ist viel Anspannung von mir abgefallen, weil alles okay. Bin heute etwas über 11 km gelaufen und jetzt, am Abend ist es wieder ziemlich heftig. Das kenne ich von mir einfach nicht, da ich eigentlich trainiert und relativ fit bin, solche Strecken sind für mich normal und Lebensinhalt. Wenn man mir das Laufen nehmen würde, wäre das mit das Schlimmste für mich. Aktuell fühlt sich auch der untere Rückenbereich schwer an, die Beine im Bereich der Hüftgelenke tun weh. Habe leider in einem anderen Thema den Trigger MS wird abends schlimmer gelesen sowie das Thema Bandscheibenvorfall. Nächste Woche könnte ich mit zu meinem Mann, dort bin ich zumindest mobil. Hätte ein Termin beim Orthopäden eventuell Sinn?

@Drkingschultz Naja, mein Hund ist mein Augapfel und mit ihm durch die Natur zu streifen, schon irgendwie Lebenselixier. Dadurch konnte ich die letzten Jahre meine Ängste ja erst in Zaum halten und war dankbar, abends positiv müde und ausgelastet zu sein, deshalb mach ich das Ganze.

@Drkingschultz Natürlich, nur ist da der unterschwellige Drang, in Bewegung zu bleiben und natürlich auch zu testen, ob ich normal leistungsfähig bin.
Mir macht ja schon eine Erkältung mental Schwierigkeiten, weil man sich ein paar Tage schonen muss.

Schwächegefühle, Muskelkater etc. könnten auch durch Nährstoffmängel entstehen. Ich glaube, Eisen, Selen. B-Vitaminr bestimmt noch weitere. Könnte das sein? Eigentlich hat Frau auch bei der buntesten, vollwertigen Ernährung meist trotzdem Mängel heutzutage. Unser stressiger Alltag frisst Nährstoffe und die heutige Lebensmittelherstellung bzw -Zucht und Anbau führem zu deutlich weniger gehaltvoller Nahrung.

@Pauline333 Ernährung sieht bei mir eig. ganz gut aus, aber das wäre möglich. Ein Blutbild ist bei mir 6(?) Jahre her. Problem: Aus Angst vor den Ergebnissen lieber keinen Arzt aufzusuchen. Ja, ich weiß.

Kannst dur ja nur die entsprechenden Werte abnehmen lassen. Google mal, welche Mängel deine Symptome verursachen.