Zitat:Gibt es Leute hier die den Diagnosen der Ärzte nicht Glauben ?
Ja, aus gutem Grund. Ich leide seit vielen Jahren an untypischen Symptomen (Symptome, Kombination der Symptome, und mein Alter), die bislang für jeden Arzt rätselhaft waren. Die Symptome sind leider so schwerwiegend, dass sie mich beruflich und im Alltag sehr stark einschränken. Ein naher Verwandter leidet ebenfalls unter sehr ähnlichen Symptomen. Folglich muss um jeden Preis gesucht werden, bis gefunden wird.
Kürzlich hatte ich mal wieder ein Highlight bei der Diagnostik: Ein medizinischer Fachangestellter hat eine Untersuchung an mir durchgeführt, die er seit vielen Jahren täglich an mehreren Patienten durchführt. Die Messergebnisse sind objektivierbar und eine bewusste oder unbewusste Beeinflussung der Ergebnisse ist unmöglich. Er hat die Messungen mehrfach durchgeführt. Am Ende sagte er mir, er hätte noch nie einen Patienten, bei dem er das so hatte (ging um einen Wert der bei mir stark gefallen war, bei anderen Patienten bislang jedoch nur gleich geblieben war oder gestiegen war). Bei der Nachbesprechung mit dem Arzt, sprach ich diesen auf die Abweichung an -- hat meine Frage komplett ignoriert. Als ich nochmal nachhakte, hat er die Frage wieder ignoriert und das Gespräch zügig beendet.
Es ist nicht schlimm, wenn so ein möchtegern Halbgott sagt: Ich habe überhaupt keine Ahnung, was das zu bedeuten hat. - aber eine berechtigte Frage zu ignorieren ist eine bodenlose Frechheit.
Zitat:Wenn ja wieso tut ihr das und was kann man dagegen tun ?
Da ich mir inzwischen alle Untersuchungsergebnisse und Arztberichte kopieren lasse (für meinen Keller), gibt es immer wieder große Überraschungen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass einfach nach dem Motto Was nicht passt, wird halt irgendwie passend gemacht, egal was der Patient gesagt hat, vorgegangen wird.
Dagegen hilft nur anrufen und der Sprechstundenhilfe mitteilen, dass es offenbar zu erheblichen Missverständnissen gekommen ist, da man sich den Bericht vom Arzt durchgelesen hat. Dann bekommt man meist sehr schnell einen Termin beim Arzt. Ich bleibe dann freundlich, aber bestimmt. Die Reaktionen reichen von weiterer Diagnostik (da der Arzt es so nie erwartet hätte, wie es ist) , über die reine Korrektur des Berichts bis hin zur Reaktion: Was fällt ihnen eigentlich ein sich zu beschweren [ich bin schließlich Halbgott in weiß].
Zitat:Und fühlt ihr euch manchmal Falsch behandelt ?
Manches ist eine bodenlose Frechheit. Ein gutes Beispiel: Ich habe seit vielen Jahren u.a. massive Hautprobleme. Eine 2stellige Anzahl an Kortisonsalben habe ich inzwischen durch - alle haben eins gemeinsam: sie wirken kaum. Und alle Hautärzte sind sich einig, dass sie nicht wissen, was es ist (spätestens auf Nachfrage geben sie zu, dass sie es so noch nicht hatten). Da habe ich natürlich im laufe der Jahre verschiedene Hautärzte zur Rate gezogen. Ich habe schließlich am Ende sogar ne Liste mit den wirkungslosen Kortisonsalben hingelegt und gesagt, diese Salben haben alle kaum gewirkt und explizit gefragt, was man denn so außer Kortison machen kann. Gabs wieder ein Rezept für Kortison. Anfangs stand ich dann nach 2 Wochen wieder auf der Matte und hab mich beschwert, dass auch diese Kortisonsalbe augenscheinlich nichts bringt, inzwischen hab ichs aufgegeben mit Hautärzten.
Zitat:Meine damit das ihr nicht richtig kontrolliert werdet aufgrund der Hypochondrie
Dann machst du was falsch. Entweder du machst grobe Fehler in der Kommunikation mit dem Arzt (so dass es direkt für psychisch gehalten wird), oder du gibst Überweisungsscheine ab, die in den Müll gehören. Alles außer Radiologe und Labormediziner geht auch ohne Überweisungsschein. Einem Arzt zu sagen, dass ein Kollege es für psychisch bedingt hält, ist natürlich auch eine Todsünde.
07.07.2017 18:49 • #41