Zitat:Also meine Mutter meint dazu, das , was ich habe, sei eine Art wegrennen vor bestehenden Problemen.
Könnte ja vielleicht sein. Was meinst Du?
Zitat:Woran machst du fest, dass ich keine heftige Angststörung habe?
Ich habe den Eindruck gewonnen, weil Du meiner Ansicht nach sehr klar und
strukturiert schreibst. Nur Du allein kennst den wirklichen Grund.
Ich dagegen kann nur vermuten. Niemand kann Deine Gedanken lesen.
Wegrennen oder vermeiden von Problemen und die von mir angesprochene Schwierigkeit
ungern etwas zu entscheiden würden eventuell zusammenpassen.
Zitat:Ich würde alles geben um unbeschwert zu leben.
Das glaube ich leider nicht. Um unbeschwert leben zu können, müsstest Du Dich von
einigen Denkweisen verabschieden, die Du jetzt noch ständig im Hintergrund denkst,
damit Dir diese Gedanken eine Sicherheit geben.
Du kannst also nicht gleichzeitig unbeschwert leben und andererseits ständig nach Sicherheit suchen und was
ist, wenn ich doch psychische Probleme und Zwänge habe?
Das ist so etwa wie beim Schwimmen. Du möchtest gern schwimmen. Hast aber Angst, dass Dich das Wasser
nicht trägt. Solange Du Dich mit einer Hand am Beckenrand festhältst, wirst Du nie feststellen ob Du schwimmen
kannst oder nicht.
Zitat:Ich versuche, positiv z denken, doch ist da einfach diese Unsicherheit oder dieser Gedanke oder dieses miese
Gefühl im Hinterkopf, die mich immer wieder zurückziehen.
Wofür brauchst Du denn ständig diese Sicherheit. In diesem Land kannst Du gar nicht untergehen.
Du brauchst nur ständig Hilfe schreien. Dann bekommst Du überall Hilfe.
Welche Sicherheit benötigst Du noch?
Zitat:Damals diagnostizierte man mir eine Anpassungsstörung, das Problem ist immer noch da.
Wenn Du Dich schlecht anpassen kannst, dann ist das eventuell ein zusätzlicher
Hinweis darauf, dass Du zu selten Dinge klar entscheidest.
So nach und nach scheinst Du den Gründen Deiner Unsicherheiten näher zu
kommen. Oder siehst Du das anders?
Erkennst Du die gedanklichen Zusammenhänge ein wenig?
Viele Grüße
Bernhard
08.10.2019 19:29 • #61