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Liebes Experten Team.
Am 7.April wird meine kleine Tochter (2 Jahre alt ) am Herzen operiert. Allein der Gedanke an die OP, das ganze drumherum und mind. 10 Tage in dieser Klinik verbringen zu müssen bringen mich beinahe um den Verstand.
Könnt Ihr mir Tipps geben, wie ich das Ganze am besten durchstehe und trotz Schwindel, Panikattacken, totaler Erschöpftheit etc. für meine kleine Tochter eine Stütze sein kann? Habe vom Arzt Atosil Tropfen bekommen, aber ich habe Angst sie zu nehmen. Ausserdem machen die ja noch zusätzlich müde und ich will sie auch nur für den ABSOLUTEN NOTFALL nehmen.
Bitte helft mir! Ich habe riesen Angst, da selber zusammen zu klappen oder wg. meiner sch... Angst nicht für mein Kind dasein zu können.
Ausserdem habe ich ne sch... Angst meine kleine zu verlieren. Der Kinderkardiologe hat mir zwar versichert, dass das eine Routine-OP für die Chirurgen dort wäre und auch nur ein kleiner Eingriff. Aber für mich bleibt es eine OP am offenen Herzen. Mit Herz-Lungen-Maschine und allem drum und dran. Ich bin ja jetzt schon total fertig. Wie soll das dann werden?
Sorry, ist doch was länger geworden. Ich hoffe ihr könnt mir wenigstens ein bisschen helfen.

19.03.2009 20:12 • 23.03.2009 #1


1 Antwort ↓

Hallo callisto,

in Deiner Situation als Mutter wäre sicherlich Jeder, der sein Kind liebt, aufgeregt und in großer Sorge. Das ist der normale Anteil an Deiner Situation. Hierbei ist sicherlich soziale Unterstützung - durch die Familie, Freunde, Ehemann usw. - wichtig - einmal zum Reden, aber auch zum in den Arm nehmen UND sich auch mal ablenken (weggehen, spazierengehen, mit anderen mal den Kopf wieder frei kriegen).

Zu dem anderen Anteil - Deiner Neigung zu katastrophisieren und durch Deine Einstellungen und Gedanken vieles zu verschlimmern und Dich mehr als nötig zu ängstigen:

ich empfehle Dir auf jeden Fall Entspannungsübungen (eventuell mit CD - z.B. aus dem PAL Verlag); aktive Entspannungsübungen nach Jacobson -Progressive Muskelentspannung genannt - wären am besten) - auch im Krankenhaus !
Du musst auch mit Deinen Gedanken arbeiten, das ist besonders wichtig - was sagst Du Dir innerlich? welche Katastrophen malst Du an die Wand? denkst Du realistisch oder übertreibst Du die negativen Aspekte ? usw. Ändere die Gedanken in realistischere Einschätzungen und beruhige Dich damit, so weit es geht.
Auch das Arbeitsbuch von Dr. Doris Wolf/Ängste verstehen und überwinden, PAL Verlag könnte Dir da noch weiterhelfen.
Schaue Dir auch mal https://www.psychic.de/panikattacken-behandlung.php
wenn Du merkst, diese psychologischen Hilfen reichen in der kürze der Zeit nicht aus, solltest Du in der Angstsituation im Krankenhaus durchaus auch für diese Zeit - aber nur für diese Zeit als Krisenmittel ! und zusätzlich zu meinen anderen Ratschlägen - ein Medikament nehmen, das Dich beruhigt. Ob da der Hammer Atosil das Richtige ist, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall sollte die Verschreibung m.E. von einem Facharzt für Neurologie und Psychiatrie kommen.

So, jetzt wünsche ich besonders Deinem Kind alles Gute und Dir, dass Du diese belastende Zeit einigermaßen gut überstehst. Ich bin mit meinen Gedanken bei Dir und drücke fest die Daumen.

Lieben Gruß

Bernd Remelius




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