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Liebes expertenteam, ich leider unter eine Angststörrung mit Panikattacken und Depressionen desweiteren wurde eine leichte Persönlichkeitsstörrung diagnostiziert. Ich war in Therapie sowie Kliniken usw. Meine Panikattacken habe ich super im Griff und bin mittlerweile sogar so weit, dass ich sie als etwas positives sehen kann.. Womit ich allerdings immer noch kämpfe sind die körperlichen Beschwerden die ich eigentlich täglich habe. Ich setzte mich trotzdem immer wieder Situationen aus die mir angst machen. Allerdings komme ich langsam sehr an meine Grenzen, da sich diese wirklich schon auf meinen Körper negativ auswirken. Mein Partner musste überraschend ins Krankenhaus und natürlich war ich erstmal mit dieser Situation überfordert. Es ging ihm schnell besser und die sorgen nahmen auch wieder ab. Ich stand die Situation wirklich sehr gut durch und war stolz auf mich. Allerdings bekam ich Magenprobleme was ich selber als *normal* erachtet habe in dieser Situation. Da nach Magen und Darmspiegelung vor Jahren schon reizmagen/darm festgestellt wurden und ich immer mit Magenbeschwerden reagiere, also erstmal nichts ungewöhnliches.. Dann kamen allerdings sehr extreme Schluckbeschwerden dazu und ich konnte gar nicht mehr essen.. Ich nahm in kürzester zeit 6 kg ab und meine Mutter schleppte mich dann zum hno Arzt. Der stellte also fest, dass mir nachts die Magensäure so hoch läuft das sogar meine Mandeln schon angegriffen seien. Ich bekam Säureblocker, stellte die Ernährung ganz um und schlief nur noch im sitzen usw. mir ging es dann bald besser. Wenn ich jedoch mich Situationen aussetzte die für mich unangenehm sind (Übungen usw.) reagiert mein Magen schon immer sehr sensibel. Ich war letztens sogar in einer fremden Stadt einkaufen (früher undenkbar für mich). Nach 6 Stunden war ich erst wieder zu Hause. Ich habe mich also meinen ängsten gestellt und eigentlich eine positive Erfahrung gemacht. Gut ging es mir natürlich nicht und mein Magen war über 6 Stunden wieder sehr aktiv. Als Quittung für diesen Ausflug konnte ich wieder drei Tage nichts essen und mir ging es sehr schlecht.

Meine Frage: Wie kann ich positive Verknüpfungen schaffen, wenn ich Tage lang unter den Symptomen leide und mein Körper schon schaden davon trägt (verletzte Speiseröhre)??

Ich mache Yoga, trinke Tees habe super Erfolg mit Atemübungen und auch in Situationen versuche ich zu entspannen. Allerding erreiche ich nie, selbst nach Stunden keine Entspannung des Magens. Was auch immer ich versuche einzig meine Magenprobleme stehen mir in diesen Situationen noch im weg. Die Lösung dauerhaft Säureblocker zu nehmen schließe ich eigentlich für mich aus. Wenn irgendeine Idee da ist, wäre ich sehr dankbar. Mit freundlichen grüßen

Ps: Es tut mir leid, habe so kurz wie möglich versucht zu schildern.

29.06.2009 12:14 • 29.06.2009 #1


1 Antwort ↓

Hallo nicky,

Du hast bereits eine Menge erreicht, Dich sehr verändert und bezogen auf Deine früheren Probleme Riesenschritte vorwärts gemacht. Hut ab dafür und meinen aufrichtige Anerkennung !

Es wäre vermessen von mir, wenn ich bei einem komplexen Geschehen und den Fortschritten, die Du schilderst, jetzt hier in diesem Rahmen den großen Wunderheiler spielen wollte. Das kann ich nicht und will es auch nicht, nein, einen Zaubertrick oder ein Wunder habe ich nicht !

Scheinbar hat sich bei Dir ein stark automatisiertes psychosomatisches Geschehen etabliert, was auch zu körperlichen Veränderungen geführt hat, die nicht so einfach - wenn überhaupt - wieder rückgängig gemacht werden können. Es ist durchaus möglich, dass Du mit diesen Magenreaktionen leben musst und nur lernen kannst, möglichst gut damit umzugehen und Dein Leben davon nicht mehr als notwendig bestimmen zu lassen. Das was man direkt körperlich beeinflussen kann (über das autonome Nervensystem) ist begrenzt - deshalb ja autonom.
Du tust davon schon vieles, was sich sehr vernünftig anhört wie Yoga, Atemübungen, gesunde Ernährung.
Deinen Körper jetzt zu stärken ist sicherlich wichtig. Vielleicht könnte Dir hier noch das Erlernen Autogenen Trainings weiterhelfen, weil es sich wissenschaftlich gezeigt hat, dass diese Entspannungsform am stärksten tatsächlich die körperlichen Vorgänge positiv beeinflusst - allerdings erst nach längerer Einübung !

Es klingt abgedroschen, aber es stimmt bei Dir sicherlich trotzdem - sei geduldig mit Dir, Du bist auf dem richtigen Weg. Wir Menschen sind nun mal keine Maschinen, die man schnell mal reparieren kann. Gönne Dir nach Belastungen immer wieder Ruhephasen, kümmere Dich um Dich, sei dann besonders nett zu Dir und gehe dann besonders mit Deinem Körper pfleglich um.

Aber: es kann durchaus auch sein, da will ich Dir nichts vormachen, dass Du mit Deinem Magen, so wie er ist und reagiert, Freundschaft schließen musst, weil Deine Beschwerden chronisch geworden sind. Denke daran - er musste viel durchmachen. Verlange dann von Ihm nichts Unmögliches, sondern pflege und hege ihn, so gut es eben geht und schließe dabei keine Möglichkeiten aus (z.B. Medikamente).

Ich wünsche Dir alles Gute und möchte zum Schluss noch einmal ganz bewusst Deine Aufmerksamkeit auf all das lenken, was Du geschafft hast - einfach TOLL !

Liebe Grüße

Bernd Remelius




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