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Liebes Experten Team!
Ich weiss zwar nicht, ob ihr mir in diesem Fall im begrenzten Rahmen dieses Forums gross helfen könnt, aber vielleicht habt ihr doch einen Tipp für mich.
Ich möchte nur mal wissen, wie ich am besten mit Problemen umgehe, die ich einfach momentan nicht aus der Welt schaffen kann?
Seit über 3 Wochen leide ich nun schon an extremen Herzstolpern. Das belastet mich so sehr, dass ich mich kaum noch traue mich körperlich zu belasten. Ruhe EKG und gestriges Belastungs-EKG waren völlig in Ordnung. Es wird noch ein Ultraschall gemacht, aber meine Ärztin meinte schon, es käme sicher von der Psyche.
Also wenn es an der Psyche liegt, kann es daran liegen, dass mein geliebter Kater Sammy seit fast 4 Wochen verschwunden ist und das belastet mich ungemein. Zudem bin ich z.Zt. in Elternzeit und wollte eigentlich im nächsten Jahr wieder arbeiten gehen. Auch davor habe ich aber totale Angst. Angst zu Versagen, den Anschluss nicht mehr zu kriegen etc.
Beides sind ja nun Probleme, die mich enorm belasten aber die ich einfach im Moment nicht ändern kann. Ich habe aber keine Lust, deswegen ewig Herzstolpern zu haben. Ich glaube das geht erst weg, wenn ich diese Probleme los bin oder zumindest vernünftig damit umgehen kann. Könnt ihr mir sagen, was ich da tun kann?

Eine Gesprächstherapie habe ich bereits hinter mir. Die hat mir auch sehr geholfen aber das jetzt hat mich wieder richtig umgehauen. Ich habe schon wieder ständig Panikattacken wegen dem Stolpern.

Ich hoffe ihr könnt mir einen guten Rat geben.
Ganz lieben Dank.

Wünsche schon mal vorab schöne Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

13.12.2008 12:59 • 16.12.2008 #1


1 Antwort ↓

Hallo callisto,

erst einmal tut es mir leid, dass Dein Kater verschwunden ist. Wenn Du so an diesem Tier hängst, ist das sicherlich belastend für Dich (sollte aber natürlich nicht zu Herzstolpern führen).

Ich möchte Dir doch einige ganz konkrete Ratschläge geben, weil Du gerade bei den Problemen, die Du schilderst, meines Erachtens auch selbst viel tun kannst, um wieder die Spur zu wechseln.

Also - erst einmal stimmt es natürlich nicht, dass Du an den geschilderten Problemen nichts ändern könntest. Du kannst nichts an den Tatsachen ändern (Kater verschwunden; wieder in den Beruf eintreten), aber sehr wohl an der Art, wie Du damit umgehst und wie Du Dir momentan überzogene Angst machst. Denn das Problem ist Dein Denken, sind Deine Einstellungen, mit denen Du Angst erzeugst, nicht das Gefühl Angst, das nur Deinem Denken folgt.
Es wird ein großer Unterschied sein, ob Du an den Wiedereinstieg denkst und Dir sagst:um Gottes willen, das schaff ich bestimmt nicht; vielleicht bin ich zu doof und komme nicht mehr mit; überhaupt sollte ich mir nicht über den Weg trauen, denn eigentlich kann ich nix und bin nix - oder ob Du denkst: o.k., wie siehst denn wirklich aus; ich bin lange draußen gewesen, das macht es nicht einfach; aber das geht vielen so und die schaffen es auch, warum sollte ich es dann nicht schaffen; bin ich blöd oder lernbehindert ? - nein, bin ich nicht ! Also, es ist eine neue Herausforderung, nicht ganz einfach, aber das werde ich irgendwie schaffen. Ich kann das, und wo ich es nicht kann, werden mir Kollegen und die Firma beim Einstieg sicherlich helfen. Das lass ich mal einfach auf mich zukommen. Und jetzt Schluß mit dem einseitig negativen Denken, Schluß damit, mich klein und schlecht zu machen, in die Hände gespuckt und ran an das neue Leben ! - Das macht doch einen Unterschied - oder etwa nicht? Und da hast Du die Wahl, wie Du denken willst - irrational und Dir Angst machen, oder rationaler, realistischer, ohne Dir was vorzumachen. Du wirst bestimmt zig Situationen finden, wo Du in der Vergangenheit eine Herausforderung gemeistert hast. Übe Dich darin und erinnere Dich so oft daran, wie Du es brauchst.

(Dazu noch eine Hilfe: Merkle/Wolf, Gefühle verstehen und Probleme bewältigen sowie Wolf Ängste verstehen und überwinden aus dem PAL Verlag - ARBEITE damit und es wird Dir besser gehen. Da bin ich sicher. Nicht nur darüber nachdenken --TUN !

So jetzt noch zum Herzstolpern: Deine Angst kommt davon bzw. stagniert, weil Du ihr nachgibst ! - aus keinem anderen Grund. So lange Du Dich verhältst, wie die Angst es suggeriert (Schonen, Ausweichen, Vermeiden) wird sie da bleiben und Dich beherrschen.
Du hast Dich untersuchen lassen - alles war körperlich in Ordnung ! Also gibt es keinen Grund, Dich zu schonen. Geh raus, belaste Dich und Deinen Körper, mache Sport - Herzstoplergefühl hin oder her. Es ist eine Herausforderung, die Du bewältigen kannst !

Deutliche Worte an Dich ? - ja, bewußt deutliche Worte von mir. Du bist wer und Du kannst Deine Probleme selbständig lösen, wenn Du nur an Dich glaubst. Das aber kann ich Dir nicht abnehmen, das mußt Du selbst tun !

Ich wünsche Dir eine schöne Weihnachtszeit und gib Gas für Dich!

Bernd Remelius




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