Welche Angst?

Hallo,
erstmal vielen Dank für dieses Forum und die Möglichkeit, auch einen Experten zu befragen!
Ich habe seit Jahren Ängste. Angefangen hat es mit einer Borreliose Erkrankung. Daraufhin habe ich wöchentlich über 1-2 Jahre irgendwelche Ärzte aufgesucht. Das habe ich mit einer Verhaltensthearpie in den Griff bekommen. Wärend dieser Zeit litt ich auch schon an Anorexie, die ich dann in der letzten VT soweit in den Griff bekommen habe, daß ich nun 52Kg wiege bei 172. Momentan versuche ich auch noch weiter zuzunehmen und hier kommt jetzt mein neues Problem. So neu ist es nicht, aber nun im vordergrund. Seit ich mich weniger mit dem Essen befasse und tatsächlich zunehmen möchte, sind meine difusen Ängste sehr, sehr starkt. Ich habe schwindel, benommenheit, Angst vor dem Verlust meiner Familie und Partner, Angst vor Menschen und fühle mich einfach total erschöpft.
Jetzt überlege ich, mir einen der hier angebotenen Ratgeber zuzulegen. Ich weiss aber nicht, welchen. Liegt eher eine generalisierte Angststörung vor, oder eine Hypochondrie? Ich habe ja ständig körperliche Symptome die mich mal mehr, mal weniger beunruhigen. Zum Arzt gehe ich deshalb allerdings nicht. Ich war nur dort, um beim ersten Auftreten abzuklären, ob eine körperliche Ursache vorliegt. Also HNO und Neurologe wegen Schwindel und Kardiiologe wegen dem Herzen. Ist aber schon einige Monate her.
Was würden Sie mir raten? Eine neue Therapie würde ich auch gerne machen, aber die letzte ist noch keine zwei Jahre her... seit dem Ende dieser Therapie geht es mir allerdings wesentlich schlechter als währendessen, obowhl ich durchaus auch sehr gute Tage habe.
Es tut mir leid, daß der Text so lang geworden ist, aber ich weiß mir keinen Rat mehr und bin momentan doch sehr in der Angst und komme irgendwie nicht raus.
Vielen, vielen Dank für Ihre Zeit!
Daisy

Hallo Daisy,
du hast in deinem Leben schon viele Hürden aus dem Weg geräumt und an dir gearbeitet. Das finde ich großartig. Wenn ich deinen Bericht lese, dann frage ich mich, ob deine Essstörung nicht ein Versuch war, mit deinen Ängsten umzugehen. Umgekehrt könnte dies dann bedeuten, dass deine Ängste, die du jetzt verspürst, schon immer da waren, aber überdeckt von deiner Beschäftigung mit der Kontrolle deiner Nahrungsaufnahme. Eine genaue Diagnose ist aus der Ferne leider nicht möglich. Wenn du Angst vor Menschen hast, dann könnte dies auf eine soziale Phobie hinweisen. Wenn du es aushalten kannst, nur einmal bei deinem Arzt wegen deiner Symptome einen Check-up machen zu lassen, dann spricht dies nicht für eine Hypochondrie. Beziehen sich deine Sorgen auf ganz viele unterschiedliche Bereiche, solltest du in Richtung generalisierte Angststörung denken. Schau dir doch einfach mal die http://www.palverlag.de/Angst-Tests.html an. Du könntest versuchen, dennoch eine neue Therapie zu machen, denn wenn eine neue Störung auftritt, dann gilt die Zwei-Jahres-Regelung nicht. Außerdem bleibt dir auch noch die Möglichkeit, in eine psychosomatische Klinik zu gehen. Schau dir auch generell an, wie du dein Leben gestaltest: Wie viele Ruhephasen gönnst du dir? Was tust du, was dir Spaß macht?....
viele Grüße
Doris