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Guten tag,
ich weiss nicht mehr weiter,deswegen wende ich mich an sie.Seit 12 Jahren leide ich an starken Angstzuständen.Konnte kaum noch das Haus verlassen.Mittlerweile gehts ohne Begleitung von meinem Freund gar nicht mehr und selbst mit ihm ist es fast unerträglich.Habe schon insgesamt 1 Jahr stationäre Therapie und 1 Jahr ambulant hinter mir.Mir gehts schlechter als je zuvor.Was kann ich noch machen?Mein Problem ist eine starke soziale Phobie und Angst,ohnmächtig zu werden.Gibt es vielleicht irgendwelche Medikamente,die sie mir empfehlen?
Vielen Dank im Vorraus.

05.09.2007 18:43 • 06.09.2007 #1


Hallo Kiki Brombeere,

ich möchte Dich erst einmal hier im Forum begrüssen.

Wie Du schreibst, geht es Dir wegen einer Angststörung derzeit leider sehr schlecht und Du weißt keinen Ausweg, was Du noch tun kannst, nachdem Du schon stationär und ambulant behandelt wurdest.

Das kann ich gut nachvollziehen und manchmal ist es wirklich verdammt schwierig, aus solchen Problemen heraus zu kommen. Trotzdem solltest Du nicht resignieren, denn dann wirst Du die Lösung nur noch von außen erhoffen und selbst wenig Motivation aufbringen, Dich selbst für Deine eigne Veränderung einzusetzen.

War dies eventuell auch schon in den Therapien so, dass Du vielleicht eher auf ein Wunder gehofft hast oder die Therapie als eine Behandlung durch jemand Anderen (=Therapeuten) gesehen hast. Ich weiß es natürlich nicht. Aber schaue doch einmal selbst nach, ob da was dran sein könnte.

Wenn Therapien scheitern ist es auch immer wichtig, selbst ehrlich Bilanz zu ziehen, ob Dein jetziger Zustand auch Vorteile und welche hat, die Dich gefangen halten. Achtung: das ist keine Unterstellung von mir, daß es so ist, sondern die Einladung an Dich, neue Wege zu versuchen, da die alten nicht zum Erfolg geführt haben.

Eine Frage ist auch, welcher Art Deine bisherigen Therapien waren? Hast Du eine Verhaltenstherapie gemacht? Wenn Du nicht weißt, was die Unterschiede sind, schaue Dich doch mal hier unter www.psychic.de nach mehr Informationen um oder schaue Dir das Buch von Fr.Dr.Wolf an: Ängste verstehen und überwinden. Wenn Du zu dem Schluss kommst, dass bisher keine Verhaltenstherapie bei Dir durchgeführt wurde, dann wäre dies auf jeden Fall eine Alternative für Dich.

Manchmal ist es auch sinnvoll, die Beziehungen, in denen man lebt, genauer anzusehen - weil sie gerade bei sozialen Ängsten eine große Rolle spielen. Hier wäre es dann vielleicht gut, an eine systemische Beratung oder Therapie (früher Familientherapie) zu denken.

Bzgl. Medikamenten kann ich Dir keinen konkreten Rat geben. Das ist Sache des psychiatrischen Facharztes. Aber natürlich können auch Medikamente für eine bestimmte Zeit sinnvoll sein, um einen neuen Ansatz zu finden. Sprich also ruhig einmal mit einem Facharzt über Deine Probleme. Da muss man manchmal einfach was ausprobieren - natürlich unter Anleitung des Arztes.

Da Deine Ängste jetzt schon so lange andauern, möchte ich Dir noch raten,dass Du Dich mal auf über verhaltenstherapeutische Intensivbehandlungen informierst.

Ich hoffe, dass ich Dir einige Anregungen geben konnte. Aber jetzt bist Du dran, wieder aktiv zu werden und Dich erneut für die Überwindung oder Besserung Deiner Probleme einzusetzen. Denn niemand kann es und wird es für Dich tun. Und leider gibt es auch keine Wunder - zumindest ist mir noch keines in diesem Bereich begegnet. Schade - aber so ist es nun mal.

Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg

Gruß

Bernd Remelius



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