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Bin 40 Jahre alt und und habe mich vor 1,5 Jahren von meinem Mann (nach 20 Jahren) getrennt. Lebe jetzt mit meinem Kind alleine. Die Trennung war eine Befreiung für mich, da ich lange Jahre sehr unglücklich war, mich aber nicht getraut habe, meinen Mann zu verlassen. Zunächst war ich mir auch sicher, dass ich Single bleiben möchte.

Aus Einsamkeit an den Wochenenden (vor allem, wenn man Kind beim Vater ist) habe ich mich auf Treffen mit einem netten Mann eingelassen.
Zuerst war ich sehr glücklich, aber nach und nach wurde die Beziehung zur Belastung. Mir wurde plötzlich alles zu viel mit Kind, Haushalt, Beruf und dieser Beziehung. Habe mir nur noch Ruhe gewünscht und mit mir gerungen, die Beziehung mit dem Mann zu beenden. Dann sind mein ersten Angstsymptome aufgetreten: inneres Zittern, Schwäche in den Beinen und zeitweise starke Unsicherheit beim Gehen. Ich muss dann immer wieder stehen bleiben. Habe die Beziehung dann abgebrochen und es ging mir schnell wieder gut. Nun hat mich dieser Mann aber gebeten, es noch mal mit ihm zu versuchen. Er gibt mir jetzt mehr Abstand und Zeit für mich. Trotzdem habe ich wieder Beschwerden (vor allem, wenn ich mit ihm zusammen bin).

Wie nennt sich diese Art von Angststörung?

Habe das Gefühl, erst mal Zeit für mich zu brauchen (als Single). Leider kann ich nicht gut mit Einsamkeit umgehen. Haben Sie einen Rat für mich?

Danke
Tina

18.09.2011 16:45 • 30.09.2011 #1


Hallo Tina,

Deine Erfahrungen mit Deinem ersten Mann waren - wie Du schreibst - belastend. Das bedeutet, dass Du über längere Zeit gelernt hast: Beziehung zu einem Mann = Belastung. Ich sehe deine jetzige Reaktion deshalb auch als Schutzmechanismus, die Dich erstmal vor einer neuen und schnellen Partnerschaft zurückhält. Vielleicht ist dies ja wichtig für Dich. Vielleicht warnt das Gefühl aber auch zu Unrecht bei dem neuen Partner und stellt nur das alte Gefühl im Zusammenhang mit Deinen früheren Erfahrungen wieder her. Es sagt auf jeden Fall: mache langsam. lass Dir zeit, verarbeite erst einmal deine bisherige Geschichte. Das heißt ja nicht, dass Du keine Kontakte und Beziehuingen haben darfst. Aber es ist jetzt wichtig, dass DU steuerst, wie weit Du gehen willst, wieviel Nähe Du zulassen willst.

Dass Du sagst, Dir fällt Alleinsein schwer und Du dies mit Einsamkeit verwechselst, zeigt auch, dass Du einen Hang zur emotionalen Abhängigkeit in Beziehungen hast. Deshalb konntest Du Dich lange nicht trennen. Wichtig daran ist, dass darin auch die Lösung liegt. Du solltest jetzt zu aller erst lernen, mit Dir alleine etwas anfangen zu können, Deine Lben auch ohne Mann zu gestalten, dass Du Dich wohlfühst. Und das braucht sicher auch Zeit. lass Dich nicht und setze Dich auch selbst nicht unter Druck, jetzt schnell eine Entscheidung treffen zu müssen, die Du jetzt noch nicht treffen willst oder kannst.

Und wenn Du merkst, dass Dir Hilfe gut täte, dann suche Dir Hilfe !

Alles Gute für Dich

Bernd Remelius



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