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Hallo ihr lieben,
vor ca. 5 wochen lag ich entspannt auf dem sofa, als mir plötzlich die ohren zu gingen, mir schwindelig wurde u. ich dachte, ich bekomm keine luft mehr (ich hatte in diesem moment todesangst). der notarzt diagnostizierte aber ganz lapidar ich hätte nur hyperventiliert u. alles ist in ordnung (kam noch ins krankenhaus, wurde dort aber nicht untersucht, nur blutdruck wurde gemessen u. herztöne kontrolliert).
Am nächsten tag im bus überkam mich plötzlich dasselbe gefühl u. ich bin schnell ausgestiegen. Fühle mich seit diesem tag total krank. Bekam heißen kopf kalte u. dann plötzlich heiße hände u. füsse, schwindel, übelkeit. Mein HA hat bluttest u. belastungs-ekg u. lungenfunktionstest gemacht. alles o.b. Der orthopäde hat meine wirbelsäule untersucht: o.b. Wurde dann ins krankenhaus eingewiesen, aber der dortige neurologe meinte, die würden mich nicht aufnehmen, was ich habe ist eine angststörung. Habe das aber nicht geglaubt u. bin zum hno. Dieser hat eine nebenhöhlenentzündung diagnostiziert. Ich nahm die verschriebenen antibiotika u. der heiße kopf bzw. hände u. füsse wurden sofort besser. Ab u. zu wurde mir noch schwindlig u. ich hatte so ein merkwürdiges gefühl von luft in der lunge bzw. im hals u. manchmal das gefühl als würde ich ersticken. Habe das dem hno beim nächsten termin berichtet u. er meinte, dass es nicht von der nebenhöhle kommt (ohren hatte er dann trotzdem kontrolliert: o.b.). Da ich einige tage später in urlaub geflogen bin (domrep.) hat er mir gesagt, ich soll die med. auch noch dort nehmen bis die packung leer ist.
Plötzlich bekam ich flugangst (fliege jedes jahr, hatte diese angst noch nie). hatte nicht angst, dass wir abstürzen, sondern das ich da oben wieder das gefühl krieg, ich ersticke u. ich nicht raus an die luft kann. Habe mich dann ins flugzeug gezwungen (auch auf druck von meinen eltern) u. sobald ich saß, ging es mir blendend.
Nach 2 tagen hatte ich das antibiotikum aufgebraucht u. alles war wieder okay. Kein erstickungsgefühl mehr, keine luft in der lunge. alles super. 5 tage später plötzlich ganz doller schwindel u. übelkeit. Bin dann in der domrep. ins krankenhaus gekommen u. es wurde eine entzündung der ohren festgestellt. man wollte dort noch mehr untersuchungen wegen dem schwindel machen, aber dafür hatte ich kein geld mehr. Bekam dann ohrentropfen u. wieder antibiotikum. Nach 1 tag war der schwindel verschwunden. Dafür wieder luft in der lunge und erstickungsgefühl. Die med. sollte ich 3 tage lang nehmen. 2 tage nach ende der einnahme (inzwischen wieder zuhause) waren auch das gefühl von luft in der lunge u. erstickungsgefühl weg. Mir gehen jetzt noch ab und zu die ohren zu, das geht aber weg, sobald ich nasentropfen nehme. Ich fühle mich aber immernoch krank. War erneut beim hno, der meint es ist alles okay (die ohrenentzündung hatte er aber damals ja auch übersehen).
Ich fühle mich den ganzen tag über müde, schlapp u. hab kopfschmerzen hinter dem linken auge (das hab ich schon jahre, aber die augenärzte konnten nie was finden). Wenn ich mich mittags hinlege (habe noch bis montag urlaub) wird mir plötzlich ganz schummerig, so als würde ich ohnmächtig werden. Vorgestern bin ich kurz eingenickt u. durch plötzliches herzrasen wurde ich wieder geweckt. Nachts kann ich jetzt gar nicht mehr schlafen, weil ich angst habe, dieses herzrasen kommt wieder (ich hatte noch NIE herzrasen vorher), nicke ich dann doch ein wird mir plötzlich wieder schummerig.
War jetzt nochmals beim HA, wieder blut abgenommen u. ekg gemacht (ergebnis weiss ich jetzt noch nicht). Wurde dann zu einem neurologen geschickt. Und auch der, wie schon der neurologe im krankenhaus, untersucht mich gar nicht erst, sondern sagt direkt, so ne geschichte hat er schon 1000x gehört, ich habe eine angststörung mit panik-attacken und verschreibt mir Paroxelin. Den nächsten termin bei ihm hab ich jetzt auch erst ende mai bekommen.
Er kann mir doch nicht einfach so was verschreiben. Muss er mich nicht erst ordentlich untersuchen? Nur um mir zu beweisen, dass ich sonst gesund bin, hat er mir ne überweisung zur radiologie gegeben, damit dort ein schädel-mrt gemacht wird.
Ich möchte nicht einfach so dieses medikament nehmen. Da sollen ja diese attacken zu anfang noch schlimmer werden. Das halte ich nicht aus. Außerdem muss ich montag wieder zur arbeit. Und man darf kein B. mehr trinken, wenn man die dinger nimmt u. das über 1 jahr (glaube solang muss ich die nehmen, wenn ich ihn richtig verstanden habe). Kann man keine therapie machen ohne die tabletten? Er meinte ja auch zu mir, es wär noch nicht so schlimm bei mir, weil ich es erst seit 5 wochen habe (falls es überhaupt panik-attacken sind). Was mach ich denn, wenn das 1 jahr vorbei ist? Von ner therapie hat er nämlich nix gesagt. Ich wollte letztes jahr schon mal eine therapie beginnen, weil ich, glaube ich, soziale phobien u. leichte depris habe, ich habe aber nirgends einen platz gefunden. Es hieß noch nicht mal ja in 4 monaten oder so, sondern überall aufnahme-stop. Einmal hatte ich bei einer therapeutin ein erstgespräch, die meinte dann aber, ich wäre zu kompliziert für sie und müsse mich an einen spezialisten wenden (ich bin transsexuell, frau zu mann, lebe damit sehr gut u. bin glücklich verheiratet). Ich konnte einen solchen spezialisten hier u. der nächsten großstadt nicht finden.
Also soll ich dieses paroxelin nehmen ohne aussicht auf einen therapie-platz? Ohne genau zu wissen, ob es eine angststörung ist? Und wenn es eine ist, ist sie vielleicht nur vorrübergehend, weil ich mich so erschrocken habe, als ich damals hyperventiliert habe? Wenn ich die wahl hätte, würde ich gerne in eine klinik, wo ich geistig u. körperlich mal richtig untersucht werde u. unter beobachtung bin. ist sowas nicht möglich?
Es tut mir leid, dass ich Ihnen hier so viel geschrieben habe, aber ich bin wirklich verzweifelt u. weiß keinen ausweg mehr.
Ich hoffe, Sie werden meine fragen beantworten.
Vielen dank schon mal.
LG Kevin

28.04.2009 20:40 • 30.04.2009 #1


3 Antworten ↓


Hallo Raiden,
ich kann deine Verwirrung und Verunsicherung gut verstehen. Da bei dir körperliche Beschwerden, die auf einer organischen Erkrankung beruhen (Nebenhöhlenentzündung) und solche, die wohl psychische Ursachen haben, vermischt waren, ist es für dich schwierig, einer ärztlichen Diagnose zu vertrauen. So wie du deine Beschwerden beschreibst, klingt es nach einer Panikstörung. Deshalb solltest du dich auf alle Fälle mit den Videos zur Panikstörung und den Erste Hilfe Strategien, die du auf findest, vertraut machen. Man kann eine Panikstörung meist auch ohne Medikamente überwinden. Du solltest aber auf jeden Fall möglichst schnell in eine Psychotherapie gehen und die Selbsthilfe-Strategien einsetzen, die du auf oben genannter homepage findest. Nimm dir nochmals die Liste von Therapeuten vor und telefoniere sie durch. Eine Wartezeit ist meist immer da, aber nicht immer gilt Aufnahmestopp. Gewöhnlich geht eine Panikstörung nicht von alleine weg, einfach weil du dich immer ängstlich beobachtest und die beunruhigenden Gedanken machst. So bist du in einer Art Dauerstress, der die Panikattacken auslösen kann. Außerdem könnten deine soziale Angst und die Depressionen Ursache deiner Panikattacken sein und dann musst du an diesen Ursachen ansetzen. Du kannst zwar von einem Hausarzt in eine psychosomatische Klinik eingewiesen werden. Ich halte diesen Schritt im Augenblick aber für zu weit.
Ich drücke dir die Daumen, dass du bald wieder mehr innere Ruhe verspürst.
Doris

A


Völlig verzweifelt

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Hallo Doris,

erstmal vielen, vielen dank für die schnelle Antwort. Habe bereits damit gegonnen bei einigen therapeuten anzurufen. Bisher leider ohne erfolg. Ich habe jetzt auch nur noch eine frage an dich: Bist du auch der meinung, dass ich das paroxelin erst einnehmen sollte, wenn ich in therapeutischer behandlung bin? Würde gerne ab dem zeitpunkt der einnahme professionell betreut werden, weil ich mir sonst so alleingelassen vorkomme. Den nächsten termin beim neurologen habe ich ja auch erst wieder ende mai.
Und um so schöner wäre es ja eh für mich, wenn der therapeut mir sagt, es geht auch ohne medikament.
Viele liebe grüße
Kevin

Hallo Raiden,
es ist selbstverständlich deine Entscheidung, ob du das Medikament einnehmen willst. Du bist schließlich nicht in Lebensgefahr. Wenn du die Erste Hilfe Strategien einsetzt, von denen ich in der letzten mail gesprochen habe, dann führst du selbst Regie.
viele Grüße
Doris




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